- 23.06.2024, 13:29:42
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NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger im Ö3-Sommergespräch: „Ich lasse mich nicht auf die Rolle eines kleinen Juniorpartners festlegen“
Wien (OTS) - In Teil 2 der Ö3-Sommergespräche in „Frühstück bei mir“
(23.6.) war NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger bei Claudia Stöckl zu
Gast.
Meinl-Reisinger nahm zum aktuellen Konflikt in der Koalition rund um
das EU-Votum von Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) für das
Renaturierungsgesetz Stellung: „Mich beschämt das sehr. Wieder geht
es nur darum, für gewisse Klientele da zu sein und jetzt sind die
zwei Koalitionsparteien auch noch zu Klags-Parteien geworden. Es ist
auch peinlich unseren EU-Partnern gegenüber. Inhaltlich bin ich der
Meinung, dass es klug war, zuzustimmen.“
Die NEOS-Spitzenkandidatin verriet auch viel Persönliches:
Haushaltshilfe und Babysitterin helfen neben ihrem Mann, dass der
Spagat zwischen Beruf und Familie gelingt. „Es gibt viele Momente, wo
ich zweifle und das Gefühl habe, man genügt da und dort nicht. Und
dann geht es doch irgendwie weiter.“ Ordnungsrufe gibt es, wenn ihre
großen Töchter, 12 und 15 Jahre alt, ihr Handy zum Essen mitnehmen:
„Beim Tisch erlaube ich keine Handys. Wir verbringen ohnehin so wenig
Zeit miteinander.“ Ein Führungskräfte-Coaching habe sie zum Positiven
verändert und weicher gemacht, erzählt die 46-jährige Politikerin im
Gespräch mit Ö3-Moderatorin Claudia Stöckl: „Ich bin großzügiger
geworden, mit mir selbst und anderen. Ich war schon hart, auch als
Chefin. Ich habe da an mir gearbeitet, habe gelernt, Selbstfürsorge
zu üben und mich um mich selbst zu kümmern. Erst dann kannst du auch
fürsorglich und achtsam gegenüber anderen sein.“
Für die Zeit nach der Wahl bestätigte Meinl-Reisinger im
Ö3-Sommergespräch ihr Ziel, in die Regierung zu kommen: „Aber es ist
kein Regieren um jeden Preis. Ich lasse mich nicht auf die Rolle
eines kleinen Juniorpartners, der ein bisserl mitspielen darf,
festlegen.“ Wie groß ist der parteiinterne Druck, Koalitionspartner
zu werden? Was ist, wenn es nicht gelingt? Meinl-Reisinger: „Sie
meinen, ob da ein munteres Parteiobfrau-Absägen beginnen würde? Nein,
das sehe ich nicht.“ Die Idee, dass Parteigründer Matthias Strolz,
der immer wieder mit einer Rückkehr in die Politik liebäugelt, für
den Posten des Bildungsministers zurück zu den NEOS käme, wehrte
Beate Meinl-Reisinger auf Ö3 ab: „Wir sind gut in Kontakt, aber es
gibt keine konkreten Pläne. Was mich sehr freut, ist, dass es viele
Persönlichkeiten bei den NEOS gibt, die das können.“ Irritierend habe
die NEOS-Chefin gefunden, erklärt sie auf Ö3, dass sie diese Woche
von angeblichen „Regierungslisten“ erfahren habe, die kursieren
sollen: „Ich weiß nicht, ob von ÖVP oder von SPÖ, wo schon
Ministerämter vergeben werden, wo schon Namen stehen. Auf dieser
Liste wäre gestanden, dass ich dann Bildungsministerin werde. Ich
finde das dermaßen empörend, dass ‚Altparteienfunktionäre‘ offenbar
nichts anderes zu tun haben – in einer Zeit, wo es jetzt wirklich
darum geht, Lösungen zu bieten – als schon wieder Posten zu verteilen
und jeder kriegt irgendwo eine Spielwiese. Das ist nichts, das kann
nichts.“ Ihre eigenen Ambitionen auf den Job der Bildungsministerin
definierte Beate Meinl-Reisinger auf Ö3 so: „Ich habe mich sehr
gefreut, dass es mir zugetraut wird. Ich traue mir auch anderes zu.“
Für alle, die die Sendung versäumt haben, gibt es online auf der
Ö3-Homepage (oe3.ORF.at) und auf ORF-Sound die Audio-Ausschnitte zum
Nachhören und im Ö3-„Frühstück bei mir“-Podcast das gesamte Gespräch.
Die Ö3-Sommergespräche in „Frühstück bei mir“ mit Claudia Stöckl –
die Spitzenkandidatinnen und Spitzenkandidaten ganz persönlich –
jeweils am Sonntag von 9.00 bis 11.00 Uhr im Hitradio Ö3.
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