• 21.06.2024, 07:00:17
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Bundesminister Polaschek verleiht ASciNA Awards 2024

Preis für exzellente Forschende aus Österreich, die in Nordamerika tätig sind – Feierliche Verleihung am 20. Juni 2024

Utl.: Preis für exzellente Forschende aus Österreich, die in
Nordamerika tätig sind – Feierliche Verleihung am 20. Juni
2024 =

Wien (OTS) - Die Forschenden Christina Baumgartner, Ralf Schmidt und
Magdalena Klemun wurden für herausragende Publikationen mit den
diesjährigen ASciNA Awards des BMBWF ausgezeichnet. (ASciNA =
Austrian Scientists and Scholars in North America)

„Ich freue mich, die diesjährigen ASciNA Awards an Christina
Baumgartner, Magdalena Klemun und Ralf Schmidt für außerordentliche
Leistungen zu vergeben, die sie während ihrer Forschungstätigkeit in
den USA erbracht haben. Durch diese Auszeichnung unterstützen wir die
internationale Vernetzung von Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftlern, die ihre akademische Ausbildung an österreichischen
Hochschulen absolviert haben. Diese außerordentlichen Leistungen sind
ein Beleg dafür, dass Österreich sehr gut ausgebildete Forschende
hervorbringt und im internationalen Vergleich bestehen kann“, so
Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung, Martin
Polaschek anlässlich der Verleihung.
Die Preisträgerinnen und Preisträger sind durch ihre erfolgreiche
Tätigkeit an renommierten internationalen Forschungsinstitutionen
wichtige Botschafterinnen und Botschafter für Österreichs Hochschulen
und das österreichische Wissenschafts- und Forschungssystem. „Mit den
ASciNA Awards heben wir insbesondere die Bedeutung der
transatlantischen Mobilität und Zusammenarbeit mit „like-minded
countries“ in Nordamerika für die Forschungscommunity in Österreich
und Europa hervor“, so Bundesminister Polaschek weiter.

„Als Plattform hat es sich ASciNA seit über 20 Jahren zur Aufgabe
gemacht, junge, aufstrebende Forschende in ihrer Karriereentwicklung
zu unterstützen – ein Anliegen, das auch dem Wissenschaftsfonds FWF
wichtig ist. Aus diesem Grund bringt der FWF gerne im Bereich der
Nachwuchs-Awards seine Expertise in der Begutachtung ein“, so
FWF-Präsident Christof Gattringer, und weiter: „Es ist jedes Jahr
beeindruckend, wie viele österreichische Forschende in der weltweit
führenden Forschungsnation USA reüssieren können und ihre
wissenschaftliche Qualität mit exzellenten Publikationen belegen. Ich
wünsche den drei Ausgezeichneten Christina Baumgartner, Magdalena
Klemun und Ralf Schmidt weiterhin viel Erfolg in ihren
wissenschaftlichen Karrieren.“

Die feierliche Verleihung der Awards durch Bundesminister Martin
Polaschek, FWF Präsident Christof Gattringer und ASciNA Präsidentin
Alexandra Lieben fand am 20. Juni 2024 im Rahmen der START- und
Wittgenstein-Preisverleihung in Wien statt.

Die ASciNA Awards werden in den Kategorien „Junior Principal
Investigator“ sowie „Young Scientist“ verliehen und würdigen
exzellente wissenschaftliche Publikationen junger Forschender, die
aus Österreich stammen oder ihre Ausbildung in Österreich absolviert
haben, die während ihres Aufenthalts in Nordamerika entstanden sind
und in renommierten Fachzeitschriften veröffentlicht wurden. Die
ASciNA Awards werden jährlich vom ASciNA-Netzwerk ausgeschrieben und
vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung mit
10.000 Euro für den Junior Principal Investigator Award sowie mit je
7.500 Euro für zwei Young Scientist Awards dotiert. Die
Preisträgerinnen und Preisträger werden vom Wissenschaftsfonds FWF
ausgewählt.

Dieses Jahr wurde Christina Baumgartner in der Kategorie „Junior
Principal Investigator“ ausgezeichnet. Christina Baumgartner
absolvierte ihre Diplomarbeit in Biologie mit Schwerpunkt Genetik an
der Universität Wien. Darauf folgte ein PhD Studium in Immunologie an
der TU Wien und ein Postdoctoral Fellowship bei Baxter BioScience in
Zusammenarbeit mit dem BMT Research Center in Wien. Mit
Unterstütztung des vom FWF geförderten Erwin Schrödinger Abroad
Fellowship ging sie 2008 als Post-doctoral Fellow in Immunologie zum
Blood Research Institute in Milwaukee, Wisconsin, USA, und nahm 2012
eine Stelle als Research Scientist an. Seit 2016 ist sie bei AbbVie
in North Chicago, Illinois, USA tätig und leitet derzeit als
Principal Research Scientist ein Team an Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftlern in der immunonkologischen Forschung. Der Fokus ihres
Teams ist innovative Immuntherapien gegen Krebserkrankungen zu
erforschen. Ihre Publikation „The PTPN2/PTPN1 inhibitor ABBV-CLS-484
unleashes potent anti-tumour immunity“, ist im Oktober 2023 im
renommierten Fachjournal Nature erschienen beschreibt die Entdeckung
einer neuartigen Immuntherapie (ABBV-CLS-484) und wie sie das
Immunsystem zur Krebsbekämpfung entfesselt. Diese neue Immuntherapie
blockiert die Funktion der beiden Proteine PTPN2 und PTPN1, die in
Körperzellen gebildet werden, um Entzündungen zu kontrollieren und,
wenn nötig, zu reduzieren. Die Therapie zielt auf einen bisher als
unzugänglich betrachteten Teil dieser Proteine ab. Besonders
bemerkenswert ist, dass ABBV-CLS-484 sowohl auf Krebszellen als auch
auf Immunzellen wirkt und Tumore somit auf mehreren Ebenen bekämpft,
was es zu einer vielversprechenden neuen Therapieoption macht. Es
verlangsamt das Wachstum von Krebszellen und verändert sie so, dass
das Immunsystem sie besser erkennen und abtöten kann. Diese neue
Strategie für die Krebsimmuntherapie wird derzeit bei Patientinnen
und Patienten mit fortgeschrittenen soliden Tumoren untersucht.

In der Kategorie „Young Scientist“ wurden Magdalena Klemun und Ralf
Schmidt ausgezeichnet.

Magdalena Klemun ist Assistant Professor an der Hong Kong University
of Science and Technology. Sie befasst sich mit Fragen des
technologischen Wandels im Energiesektor, der Kostenentwicklung von
klimafreundlichen Technologien und Systemen sowie mit Klimapolitik
und Nachhaltigkeit. 2019 schloss sie ihr PhD Studium in Engineering
Systems am Massachusetts Institute of Technology ab, nach einem
Masterstudium in Earth Resources Engineering an der Columbia
University und ihrem Bachelor in Elektrotechnik und
Informationstechnologie an der TU Wien. In ihrer Publikation
„Mechanisms of hardware and soft technology evolution and the
implications for solar energy cost trends“, erschienen im August 2023
in Nature Energy (siehe Link), präsentiert sie ein neues Modell, um
die Rolle von Hardware und Installationsprozessen (“soft technology”)
bei der Kostenentwicklung von Technologien zu untersuchen.
Unterschiedliche Eigenschaften von Hardware und “soft technology”
tragen zur Erklärung des rapiden, globalen Kostenrückgangs bei
Photovoltaik bei. Schnelle Verbesserungen bei der Hardware wirkten
sich auf weltweit gehandelte Komponenten wie Paneele und
Wechselrichter aus, was sowohl die Hardware- als auch die
Installationskosten senkte. Innovation in “soft technology” hat die
Gesamtkostenreduktion deutlich weniger beeinflusst als bisher
angenommen. Neben der Fallstudie Solarenergie zeigt diese Arbeit die
Nützlichkeit der Modellierung von Abhängigkeiten zwischen
Kostenrückgängen oder -steigerungen bei Technologien und deren
Hardware- sowie Prozesseigenschaften. Mathematische Modelle, die
diese Abhängigkeiten abbilden, können konkrete Ursachen von
Kostenänderungen quantifizieren und so zukünftige
Investitionsentscheidungen in der Technologieentwicklung gezielter
informieren.

Ralf Schmidt absolvierte sein Medizinstudium an der Medizinischen
Universität Wien in 2016 und hat daraufhin sein PhD Studium sowie
eine Facharztausbildung an der Medizinischen Universität Wien
begonnen. 2019 wurde er Postdoctoral Fellow im Labor von Alexander
Marson an der University of California, San Francisco und den
Gladstone Institutes in San Francisco. Dort arbeitete er an CRISPR
Technologie, um menschliche T-Zellen auf genetischer Ebene so
umzuprogrammieren, dass sie effektiv gegen Tumorerkrankungen
eingesetzt werden können. 2023 kehrte er an die Medizinische
Universität Wien zurück, wo er eine Forschungsgruppe leitet, um Genom
Technologie für menschliche T-Zellen weiterzuentwickeln. T-Zellen
sind leistungsfähige Immunzellen mit besonderer Bedeutung bei der
Infektabwehr und bei Autoimmunerkrankungen. Wissenschaftliche
Fortschritte der letzten Jahrzehnte erlauben es, diese Immunzellen
genetisch so umzuprogrammieren, dass sie statt Infekten Krebs
bekämpfen. Während diese 'lebenden' Zelltherapien bereits sehr
erfolgreich gegen hämatologische Tumorarten eingesetzt werden, bedarf
es bei anderen Formen eines komplexeren T-Zell Programms. In seiner
Arbeit „Base-editing mutagenesis maps alleles to tune human T cell
functions“, im Jänner 2024 im Fachjournal Nature erschienen wurde
eine Plattform entwickelt, die innerhalb kurzer Zeit Hunderttausende
verschiedene T-Zell-Programme testen kann. Es konnten Genvarianten
identifiziert werden, mit denen bestimmte Funktionen der T-Zellen
gezielt angesteuert und so optimiert werden, dass ihre zytotoxische
Aktivität, also die Fähigkeit Krebszellen abzutöten, massiv verstärkt
wird. Mit einem Wort: durch high-end technologische Weiterentwicklung
wurde ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu hocheffektiven
Krebstherapien gesetzt. Darüber hinaus ist die neue Plattform auch
bei anderen T-Zell-vermittelten Krankheiten einsetzbar, wie zum
Beispiel Autoimmunerkrankungen.

„Es ist jedes Mal erneut beeindruckend zu sehen, wie junge
österreichische Forschende zu neuesten Erkenntnissen beitragen, sich
mit ihrer bahnbrechenden Arbeit an der Spitze der Forschung
auszeichnen und zu Gunsten der Menschheit zukunftsweisend arbeiten.
Es ist ASciNAs Mission, sie auf ihrem Weg zu unterstützen und zu
fördern“ sagt ASciNA Präsidentin Alexandra Lieben.

Das Netzwerk österreichischer Forschender in Nordamerika, ASciNA,
wurde 2002 in Washington, D.C. gegründet und zählt weltweit etwa
1.700 Mitglieder. Zu den zentralen Aktivitäten des Netzwerks gehören
neben der Vergabe der ASciNA Awards auch das von österreichischen
Hochschulen finanzierte ASciNA Mentoring-Programm, die Virtual ASciNA
Talks sowie die lokale Vernetzung innerhalb der ASciNA Chapter in den
USA, Kanada und Mexiko.

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