- 10.06.2024, 11:14:36
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„kreuz und quer“-Neuproduktion „Bittersüße Schokolade – Kinderarbeit in Ghana“ anlässlich des Welttags gegen Kinderarbeit
Am 11. Juni um 22.35 Uhr in ORF 2 und auf ORF ON, danach: „Wellblech Talente“
Utl.: Am 11. Juni um 22.35 Uhr in ORF 2 und auf ORF ON, danach:
„Wellblech Talente“ =
Wien (OTS) - Sie ist die Lieblingssüßigkeit der Österreicherinnen und
Österreicher: Schokolade. Die wichtigste Zutat für die Nascherei, den
Kakao, bezieht Österreich zu einem überwiegenden Teil aus Westafrika,
rund 25 Prozent kommen aus Ghana. Zuletzt sind die Kakaopreise stark
gestiegen. Grund sind starke Ernteausfälle, mitunter bedingt durch
Wetterextreme wie starke Überflutungen oder zu lange Hitzeperioden in
den Kakaoländern. Viele Schokoladenproduzentinnen und -produzenten
warnen deshalb auch in Österreich schon jetzt vor Preissteigerungen
diesen Sommer. Konstantin Obermayr war in Kooperation mit der
Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar in Ghana und hat sich die
Bedingungen der Kakaoproduktion angesehen. Anlässlich des Welttags
gegen Kinderarbeit am 12. Juni zeigt „kreuz und quer“ am Dienstag,
dem 11. Juni 2024, um 22.35 Uhr in ORF 2 und auf ORF ON die
ORF-Neuproduktion „Bittersüße Schokolade – Kinderarbeit in Ghana“. Um
23.05 Uhr porträtiert Jasmin Baumgartner in „Wellblech Talente“
Jugendliche in Kenia, die unter schwierigen Lebensumständen besondere
Talente entwickelt haben.
„Bittersüße Schokolade – Kinderarbeit in Ghana“ – Ein Film von
Konstantin Obermayr
Wer nichts von den steigenden Schokoladenpreisen merkt, sind die
Kakaofamilien in Ghana. Die Bäuerinnen und Bauern, die das „braune
Gold“ dort an- und abbauen, können von den kargen Erträgen, die sie
mit der harten Arbeit auf den Kakaofarmen verdienen, häufig nicht
einmal die einfachsten Grundbedürfnisse wie Nahrung, Kleidung oder
medizinische Versorgung decken. Die tatsächliche Wertschöpfung findet
außerhalb des Landes statt, bei den Schokoladenfirmen und im
Einzelhandel. Bei den Kakaobäuerinnen und -bauern kommen nur rund
neun Prozent des Schokoladenpreises an.
Um sich und die Familie trotzdem irgendwie erhalten zu können, nehmen
viele Eltern ihre Kinder mit auf die Kakaofarmen und lassen sie dort
bei der Arbeit helfen. Rund 770.000 Kinder im Alter zwischen fünf und
17 Jahren arbeiten laut den aktuellsten verfügbaren Zahlen in der
Kakaoproduktion in Ghana, Tendenz steigend. Die Arbeit ist
beschwerlich, in vielen Fällen sogar gefährlich. Die Kinder tragen
kiloschwere Lasten, hacken mit langen Messern die Kakaoschoten auf,
helfen beim Brandroden der Felder oder beim Versprühen von giftigen
Chemikalien. Zwar gibt es Gesetze, die Kinderarbeit in Ghana
verbieten, diese werden aber in den meisten Fällen nicht ausreichend
durchgesetzt. Erwachsene Erntehelfer einzusetzen, können sich die
meisten Familien nicht leisten. Viele Kakaofamilien müssen an einem
Tag mit rund zwei Euro pro Person auskommen.
Auch die Bildung der Kinder leidet unter der Arbeit. Viele Eltern
versuchen ihre Kinder normalerweise nur nach der Schule oder am
Wochenende mit auf die Farm zu nehmen. Aber in der Haupterntezeit
zwischen August und Dezember brauchen die Bauern jede helfende Hand.
Die Klassenzimmer bleiben in dieser Zeit in vielen Schule halb leer.
Hilfe kommt von innerhalb des Landes. Mehrere ghanaische
Hilfsorganisationen versuchen auf ganz verschiedenen Wegen die
Lebensrealität der Kinder in ihrem Land zu verbessern. Die
katholische Ordensschwester Sister Regina Ignatia Aflah musste selbst
als Kind bei ihren Eltern auf der Farm arbeiten. Heute versucht sie
gemeinsam mit ihren Schwestern, den „Handmaids of the Devine Redeemer
of Accra“, Kinderarbeit in Ghana abzuschaffen. Konstantin Obermayr
hat sich für „kreuz und quer“ mit Sister Regina in Ghana getroffen
und sich gemeinsam mit ihr und der Dreikönigsaktion Österreich, dem
Hilfswerk der Katholischen Jungschar, auf eine Recherchereise quer
durch Ghana begeben, um herauszufinden, warum Kinderarbeit in vielen
Gemeinden im Land noch immer Alltag ist; und was getan wird, um
dagegen vorzugehen.
„Wellblech Talente“ – Ein Film von Jasmin Baumgartner
Sister Mary vom Orden der Barmherzigen Schwestern gründete in Nairobi
Schulen für Kinder aus dem Slum. Unterstützt wird Sister Mary mit
Spendengeldern der österreichischen Dreikönigsaktion. Die „kreuz und
quer“-Doku „Wellblech Talente“ porträtiert Burschen und Mädchen in
Kenia, die unter schwierigsten Lebensumständen besondere Talente
entwickelt haben – auf den Gebieten von Musik, Sport, Kunst und
Schach. Daraus schöpfen sie Mut und Hoffnung – und jenes Mindestmaß
an Selbstwertgefühl, das die Voraussetzung für ein menschenwürdiges
Leben ist.
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