- 24.05.2024, 11:26:32
- /
- OTS0087
Hugo Portisch-Preis 2024: Verleihung an Antonia Rados, Armin Arbeiter und an das ORF-Redaktionsteam von „Österreich – Die ganze Geschichte“
Bundesministerin Karoline Edtstadler, ORF-Radiodirektorin Ingrid Thurnher und Thomas Bellut, ehemaliger Intendant des ZDF, gratulierten den Preisträgerinnen und Preisträgern
Utl.: Bundesministerin Karoline Edtstadler, ORF-Radiodirektorin
Ingrid Thurnher und Thomas Bellut, ehemaliger Intendant des
ZDF, gratulierten den Preisträgerinnen und Preisträgern =
Wien (OTS) - Im Jahr 2023 hat die Hugo Portisch Gesellschaft – Verein
zur Auszeichnung und Förderung journalistischer Leistungen – den Hugo
Portisch-Preis erstmals verliehen. Heuer fand die Verleihung des
Preises am Donnerstag, dem 23. Mai 2024, im ORF RadioKulturhaus
statt: Mit dem Hauptpreis ausgezeichnet wurde die Doyenne der
internationalen Kriegs- und Krisenberichterstattung Antonia Rados.
„Kurier“-Journalist Armin Arbeiter konnte sich über den
Nachwuchspreis freuen. In der Kategorie Zeitgeschichte/Dokumentation
nahm das Redaktionsteam der multimedialen Dokumentationsreihe
„Österreich – Die ganze Geschichte“ den Hugo Portisch-Preis entgegen.
Durch die Veranstaltung führte ORF-III-Chefredakteurin Lou
Lorenz-Dittlbacher, für die musikalische Untermalung sorgte das
Janoska Ensemble. Thomas Bellut, renommierter Top-Medienmanager und
ehemaliger Intendant des ZDF, hielt die diesjährige Festrede. Nur
Qualitätsjournalismus könne Fake News etwas entgegensetzen: „Wir
haben in freien Gesellschaften geschlossene Parallel-Welten,
teilweise auch finanziert von ausländischen Geheimdiensten. Politiker
werden im Netz zu Tätern stilisiert und in Wahlkämpfen – wie gerade
in Deutschland passiert – brutal attackiert. Verbote dieser Inhalte
auf Plattformen sind kaum durchzusetzen und wären auch eine
willkommene Vorlage für totalitäre Staaten. Am Ende kann nur eine
breite, qualitätsvolle Berichterstattung in allen Medien Fake News
konterkarieren“, so Bellut.
Unter den Gästen befanden sich neben Bundesministerin Karoline
Edtstadler, ORF-Radiodirektorin Ingrid Thurnher und dem ehemaligen
SPÖ-Bundesgeschäftsführer Gerhard Schmid u. a. auch
Portisch-Preisträger 2023 Peter Fritz, der ehemalige
ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz, der Präsident der Hugo
Portisch Gesellschaft, Peter Schöber, sowie Vizepräsidentin Martina
Salomon, Geschäftsführer Gerald Grünberger, Vorstandsmitglied Richard
Grasl, die Familie von Hugo Portisch, Historiker Oliver Rathkolb, die
Jurymitglieder des Preises Susanne Glass (BR) und Helmut Wohnout
(Staatsarchiv), ORF-Stiftungsrat Andreas Kratschmar,
ORF-Finanzdirektorin Eva Schindlauer, ORF-Wien-Chef Edgar Weinzettl,
ORF-Tirol-Chefin Esther Mitterstieler, die kaufmännische
Geschäftsführerin von ORF III, Kathrin Zierhut-Kunz, sowie die
Chefredakteur:innen Johannes Bruckenberger, Sebastian Prokop,
Gabriele Waldner-Pammesberger (alle ORF), Martin Gebhart (Kurier),
Doris Helmberger-Fleckl (Die Furche), Clemens Pig (APA), Gerold
Riedmann (Der Standard) und Jürgen Hofer (Horizont). An der
Verleihung nahmen ebenfalls teil: die afghanische Botschafterin
Manizha Bakhtari, Danielle Spera (Executive Director Kultur. Medien.
Judentum.), die ORF-Journalistinnen Susanne Schnabl, Rebekka Salzer,
Gaby Konrad und Elisabeth Vogel, Werbeprofi Peter Lammerhuber,
Superressortleiter Rainer Nowak (Kronen Zeitung), die
stellvertretenden Chefredakteur:innen Michael Jungwirth (Kleine
Zeitung) und Petra Stuiber (Der Standard), die Journalist:innen
Marlene Auer (Kurier) und Eric Frey (Der Standard), der ehemalige
profil-Chefredakteur Christian Rainer und ORS-Geschäftsführer Michael
Wagenhofer.
Auszeichnungen in Erinnerung an einen Jahrhundertjournalisten
Bundesministerin Karoline Edtstadler betonte in ihren
Eröffnungsworten die Rolle Hugo Portischs als journalistisches
Gewissen: „In einer Welt von Desinformation, Fake News und
Hetzkampagnen sind unabhängige, objektive Medien das Rückgrat unserer
liberalen Demokratien. Der Hugo Portisch-Preis ist, wie einst sein
Namensgeber, ein Sinnbild für qualitativen, unabhängigen
Journalismus. Herzliche Gratulation an alle Preisträgerinnen und
Preisträger, deren Arbeit uns die Vielfalt und Qualität des
österreichischen Journalismus zeigt. Durch den heute verliehenen
Preis wird diese Arbeit auch entsprechend gewürdigt.“, so
Bundesministerin Karoline Edtstadler.
Abgeordneter Gerhard Schmid als Vertreter der Stadt Wien: „Hugo
Portisch war Wegbereiter in Richtung Europa, Weltbürger und stets
aktueller Analytiker, aber auch ein Mann der Aufklärung mit einem
humanistischen Bildungsideal und einer humanitären, toleranten
Grundgesinnung. Seine Erinnerung hochzuhalten in Form von einer
Preisverleihung ist nicht nur eine wertvolle Geste, sondern
vervielfacht den Wert einer solchen Auszeichnung!“
ORF-Radiodirektorin Ingrid Thurnher: „Die diesjährigen Auszeichnungen
für eine Dokureihe in der Tradition von Portischs ‚Österreich I &
II‘, die Arbeit eines jungen Talents und die Einordnung der
Geschehnisse aus dem Blickwinkel einer Weltreporterin vereinen
vieles, was Hugo Portischs Werk ausmachte: unbändige Neugier,
Wissensvermittlung auf Augenhöhe und unbestechliches journalistisches
Ethos. Ich gratuliere dem Redaktionsteam von ‚Österreich – Die ganze
Geschichte‘, Armin Arbeiter und Antonia Rados zu diesen hohen
Ehrungen.“
„Journalismus, das war und ist ein ganz unersetzlicher Beruf. Männer
wie Hugo Portisch haben das Österreich von heute und unser Weltbild
wesentlich mitgeprägt. Das wird künftig nicht anders sein: Wer in
unser Land hinein- und in die Welt hinausschaut, der weiß, wie groß
diese Aufgabe ist. Der ,Portisch-Preis‘ sucht nach Vorbildern – und
hat sie auch heuer gefunden", so Heinz Nußbaumer, Ehrenvorsitzender
der Hugo Portisch Gesellschaft und ein langjähriger Wegbegleiter Hugo
Portischs.
Peter Schöber, Präsident der Hugo Portisch Gesellschaft:
„Qualitätsjournalismus, der verlässlich einordnet und Orientierung
liefert, ist in Zeiten von reißerischen Clickbaits immer wichtiger
für die Menschen, die sich im Supermarkt der Meinungen nicht mehr
zurechtfinden. Wir als Hugo Portisch Gesellschaft wollen jenen
Journalismus auszeichnen, der im Sinne von Hugo Portisch erklärt,
statt zu dozieren, und der versucht, die Welt ein Stück weit
verständlicher zu machen. Ich gratuliere allen diesjährigen
Preisträgerinnen und Preisträgern sehr herzlich.“
Bundesministerin Karoline Edtstadler überreichte den diesjährigen
Hugo Portisch-Hauptpreis an die ehemalige RTL-Chefreporterin, frühere
ORF-Korrespondentin, Kriegs- und Krisenberichterstatterin Antonia
Rados für ihr Lebenswerk. Rados hat journalistische Meilensteine
gesetzt, wie die internationale hochkarätig besetzte Fachjury
urteilte. Außerdem habe Rados über ihr ganzes Berufsleben hinweg
journalistische Qualitätsstandards hochgehalten, ungeheuren Einsatz,
Vielseitigkeit, aber auch Kollegialität gezeigt.
„Kurier“-Chefredakteurin Martina Salomon hielt die Laudatio: „Antonia
Rados ist eine Pionierin mit Ecken und Kanten, nie reißerisch, aber
immer beharrlich. Und sie verdient den Preis, weil sie in der
Tradition von Hugo Portisch steht: neugierig, mutig, aufklärend,
souverän, multimedial, kosmopolitisch, äquidistant.“
Die Laudatio auf den Träger des Nachwuchspreises hielt Gerald
Grünberger. „Armin Arbeiter hat sich in den letzten acht Berufsjahren
den Status eines arrivierten Jungstars erarbeitet, der in seinen
Spezialdisziplinen Außen- und Verteidigungspolitik mit profunden
Reportagen und Analysen komplexe Sachverhalte verständlich macht. Er
bereist nicht nur die Konfliktherde dieser Welt, sondern erklärt sich
auch im Sinne von Hugo Portisch. Ein mehr als verdienter Preisträger
des diesjährigen Nachwuchspreises“, so der VÖZ-Geschäftsführer. Die
Preisübergabe erfolgte durch ORF-Radiodirektorin Ingrid Thurnher.
Das Redaktionsteam der ORF-III-Dokumentationsreihe „Österreich – Die
ganze Geschichte“ wurde für ihre vielteilige multimediale
Aufarbeitung österreichischer Geschichte mit dem Hugo Portisch-Preis
in der Kategorie Zeitgeschichte/Dokumentation prämiert.
Juryvorsitzender und Mitglied der Hugo Portisch Gesellschaft sowie
langjähriger n-tv-Chef und Vorsitzender des deutschen
Privatrundfunkverbands Hans Demmel hielt die Laudatio auf das
Redaktionsteam, bestehend aus Otto Schwarz, Alexander Apostolidis,
Mariella Gittler, Andreas Pfeifer sowie Stephanie und Matthias
Ninaus. „,Österreich – Die ganze Geschichte‘ ist ein Musterbeispiel
dafür, was der öffentlich-rechtliche Rundfunk leisten kann, aber auch
dafür, was er leisten muss“, so Hans Demmel. „Die enge Zusammenarbeit
zwischen Geschichtsforschung und Journalismus sowie die daraus
resultierende spannende Vermittlung historischen Wissens an das
Publikum erfolgt dabei in bester Tradition des Namensgebers Hugo
Portisch“, lautet die Begründung der Jury. Die vom Künstler donhofer.
gestaltete Trophäe an das Redaktionsteam überreichte Abgeordneter
Gerhard Schmid.
Eine Fotoauswahl ist auf presse.ORF.at. downloadbar
Über den Hugo Portisch-Preis
Die Auszeichnung im Gedenken an den unvergessenen
ORF-Dokumentaristen, Buchautor und ehemaligen „Kurier“-Chefredakteur
Hugo Portisch wurde von den Trägern der Hugo Portisch Gesellschaft –
ORF, Kurier und Österreichische Medienakademie – ins Leben gerufen
und ist mit insgesamt 60.000 Euro einer der höchstdotierten Preise
für Journalistinnen und Journalisten im deutschen Sprachraum.
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | NRF