- 23.05.2024, 10:46:16
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„Frauen werden getäuscht“ – Verhütungsexperte warnt vor Kupfer- und Goldspirale
Immer mehr Frauen trotz Kupferspirale ungewollt schwanger
Die Verhütung wird zunehmend schlechter, wie die Österr. Verhütungsreports aufgezeigt haben: wirksame und gut verträgliche Methoden werden immer seltener angewendet. Nun sind auch die Folgen davon unübersehbar, wie der Gynäkologe und Verhütungsexperte DDr. Christian Fiala vom Gynmed Ambulatorium für Schwangerschaftsabbruch und Familienplanung berichtet.
Abtreibungsklink schlägt Alarm
Getrieben von der Angst vor hormoneller Verhütung, erlebt die seit langem veraltete Kupferspirale eine Renaissance mit den bekannten Problemen in Verträglichkeit und Wirksamkeit, beklagt der Arzt. Laut Österr. Verhütungsreport nahmen bis 2015 nur 2% der Frauen die Kupferspirale. 2019 zeigte sich schon eine Verdoppelung, Tendenz steigend. Neben verstärkten Blutungen und Schmerzen beobachtet man im Wiener Gynmed-Ambulatorium einen signifikanten Anstieg an ungewollt schwangeren Frauen, die erfolglos mit einer Kupferspirale verhütet haben, wöchentlich bis zu vier Frauen.
Zulassung ohne Wirksamkeitsnachweis
Das kommt auch von neuen noch weniger wirksamen Modellen: Etwa der „Kupfer-Kette“ oder dem „Intra-Uterin-Ball“ (Kupferperlenball). Denn eine neue Kupferspirale zuzulassen, ist ohne großen Aufwand möglich. Diese gelten nicht als Medikament, sondern als Medizinprodukt und unterliegen somit nicht den strengen Prüfungsstandards.
Das gilt auch für die sog. Gold-Spiralen. Was glamourös klingt und teuer ist, hat allerdings kaum Nutzen: Auch dies sind Kupfer-Spiralen mit all den bekannten Problemen. Lediglich der Kern besteht aus einem sehr dünnen Goldfaden, anstelle des sonst verwendeten Silbers. Der hohe Preis ist jedenfalls nicht durch den Goldwert gerechtfertigt – eine Gold-Spirale enthält etwa 0,3 Gramm Gold, was einem Preis von 23€ entspricht.
Von der Plastikspirale zur Hormonspirale
Die Geschichte der Spirale ist wenig bekannt: Als der Berliner Gynäkologe Gräfenberg (der Entdecker des G-Punktes) vor etwa 100 Jahren die ersten Spiralen entwickelte, führten diese jahrzehntelang ein Schattendasein wegen der schlechten Verträglichkeit und geringen Wirksamkeit. Ab 1969 wurde dann ein dünner Kupferfaden um Spiralen gewickelt, und so die Wirksamkeit gegenüber den damals verfügbaren Kunststoffspiralen erhöht, weil Kupferionen Spermien hemmen.
Spirale - aber sicher
Was damals eine Sensation war, ist heute nach 100-jähriger Forschung überholt und durch verträglichere und wirksamere Entwicklungen wie die Hormonspirale abgelöst worden. Damit haben die meisten Frauen deutlich weniger Blutungen sowie weniger Regelschmerzen und die Wirksamkeit ist fast so hoch wie bei einer Sterilisation. Eine Übersicht über die Entwicklung von Spiralen findet sich im Museum für Verhütung und Schwangerschaftsabbruch, www.muvs.org
Wirksam verhüten, aber wie?
„Frauen sind etwa 35 Jahre fruchtbar. Ohne Verhütung würden sie im Durchschnitt 12- 15 mal schwanger werden”, sagt Fiala. “Deswegen ist es wichtig, sich mit einer wirksamen und gut verträglichen Verhütungsmethode zu schützen. Hormonelle Methoden zählen zu den wirksamsten Methoden. "Wichtig ist zu wechseln, falls es zu Unverträglichkeit kommt, bis jede Frau die für sie geeignete Methode gefunden hat“ rät Fiala abschließend.
www.gynmed.at
www.muvs.org
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