• 15.05.2024, 09:00:32
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Die Ergebnisse der Ö3-Jugendstudie 2024: „Wir leben, wie WIR wollen!“

Die Generation Z wird zur Generation Gamechanger, aber (oft) anders als erwartet.

Utl.: Die Generation Z wird zur Generation Gamechanger, aber (oft)
anders als erwartet. =

Wien (OTS) - Wie sieht die junge Generation des Landes ihr Leben, was
fühlt sie, was belastet sie, wo fühlt sie sich alleingelassen, was
ist ihr wichtig, was nicht, was stimmt sie zuversichtlich, was
fordert sie, was will sie einbringen? Vier Wochen lang waren alle
gefragt – jetzt präsentiert Hitradio Ö3 die Ergebnisse der
Ö3-Jugendstudie 2024: Inside GenZ – insgesamt rund 30.000
Teilnehmer:innen geben in der Ö3-Jugendstudie 2024 aufschlussreiche
Einblicke, wie die junge Generation des Landes ihr Leben und die Welt
sieht. Der bereits bei der Ö3-Jugendstudie 2023 deutlich absehbare
Trend setzt sich fort und intensiviert sich: Die 16-25-Jährigen bauen
ihre eigene Welt – und zwar ganz individuell.

Short Facts:

…mit ihrem Leben zufrieden sind 86%…
…bei Freund:innen mit ihren Sorgen gut aufgehoben fühlen sich 90%...
…mit ihrer finanziellen Lage sehr oder ziemlich zufrieden sind 75%
…eine optimistische Perspektive auf ihr eigenes Leben haben 83%...

…Finanzbildung in der Schule wünschen sich 84%...
…Lehre, Berufsbildende Schule und Studium sind je attraktiv für rund
ein Drittel…
…einer sinnstiftenden Tätigkeit nachgehen möchten 76%...
…Angst, dass „Künstliche Intelligenz“ sie irgendwann im Job ersetzen
könnte, haben 49%...

…eine queere Geschlechteridentität und/oder sexuelle Orientierung
berichten 19%...
…bei der Partner:innenwahl steht Liebe an erster Stelle für 97%, Geld
an letzter mit 14%...
…Kinder als Teil eines gelungen Lebens wünschen sich 62%...
…„Catcalling“ als sexuelle Belästigung sehen 78%...

…vegetarisch ernähren sich 22%...
…bei psychischen Problemen eine Psychotherapie in Anspruch nehmen
würden 80%...
…erben werden später einmal 54%...
…von der Politik gut vertreten fühlen sich 14%...

Nach Jahren der multiplen Krisenerfahrungen, der Unsicherheiten, der
mangelnden Planbarkeit von Bildungs- und Arbeitskarrieren, des
Alltags und generell des Lebens denkt und handelt die GenZ verstärkt
pragmatisch und vor allem bedürfnisorientiert. Sicherheit und
Klarheit fürs eigene Leben stehen weit vorne. Dabei wird das
alltägliche Handeln nicht vom Gedanken bestimmt, die Welt zu retten
bzw. retten zu müssen.

Eine durchaus selbstbewusste Generation geht einfach ihren eigenen
Weg, abseits von vielen Erwartungshaltungen. Auch wenn manche
Gedanken und Handlungen auf den ersten Blick durchaus widersprüchlich
ausfallen: Das zentrale Klischee der „faulen, ängstlichen,
verweichlichten … Generation“ wird klar widerlegt. Die GenZ schafft
bei viele Themen Positionen, die der ganzen Gesellschaft zu denken
geben müssten, hinterfragt durchaus vermeintlich fixe
gesellschaftliche Normen – etwa unbedingte Leistungsbereitschaft in
der Arbeitswelt zu Lasten anderer Lebensbereiche oder die
Tabuisierung psychischer Probleme. Auf der anderen Seite offenbaren
sich in vielen gesellschaftlichen Fragen Positionen, die der
klischeehaft durchgängig als „woke“ oder „aktivistisch“
klassifizierten GenZ gemeinhin nicht zugerechnet werden und mitunter
irritieren.

Weniger denn je dominiert bei der jungen Generation ein
Schwarz-Weiß-Denken, ein Entweder-oder, sondern die pragmatisch
zusammengestellte individuelle Vielfalt der Meinungen, Handlungen und
Möglichkeiten. Der Fokus aufs eigene Leben ist also nicht als purer
Egoismus zu werten, sondern als Erkennen des eigenen Wertes und der
eigenen Werte – und die lassen zumindest Diskussionsspielraum für
gesamtgesellschaftliche Weiterentwicklung.

ORF-Generaldirektor Mag. Roland Weißmann: „Die überwiegende Mehrheit
der Österreicherinnen und Österreicher – 6,1 Millionen Menschen bzw.
81% der Bevölkerung – nutzen täglich die ORF-Programme und -Angebote.
Als ‚ORF für alle‘ wollen wir aber auch jene erreichen, die den ORF
nicht nutzen. Deshalb haben wir eine Dialogoffensive ins Leben
gerufen und mit dem Projekt ‚ORF fragt‘ – einer Online-Umfrage zu
alltagsrelevanten Themen – erfolgreich gestartet. Wir wollen den
Menschen im ganzen Land zuhören, die Anliegen, Sorgen und Wünsche
unseres Publikums einfangen und daraus Rückschlüsse für die
Programmgestaltung ziehen. Die neue Ö3-Jugendstudie ist dabei ein
zentraler Baustein, um auch die Lebenswelten der Jungen zu vermessen
und diese Zielgruppe als ‚ORF für alle‘ noch mehr mit relevanten
Inhalten begleiten zu können.“

Ö3-Senderchef Michael Pauser: „Die Ö3-Jugendstudie ist für uns als
Radiosender von enormer Bedeutung. Junge Menschen sind die Zukunft,
nicht nur für uns als Medium, sondern für die Gesellschaft insgesamt.
Ihre Meinungen, Vorlieben und Bedürfnisse zu kennen, ist
entscheidend, um relevante und ansprechende Inhalte zu produzieren.
Durch die Ö3-Studie erhalten wir wertvolle Einblicke in ihre
Lebenswelten, ihre Musikpräferenzen, ihre Kommunikationsgewohnheiten
und vieles mehr. Wir werden diese Forderungen, die Meinungen und die
Kritik aber nicht nur weitergeben, sondern wir wollen auch zur
Diskussion darüber beitragen. Auf dieser Basis können wir
sicherstellen, dass Ö3 als Plattform für Junge auch in Zukunft ein
verlässlicher Begleiter bleibt.“

Die zentralen Ergebnisse der Ö3-Jugendstudie 2024:

Mein Leben läuft – alles in allem gut…

Mitten in einer Welt in Aufruhr ist die Mehrzahl der 16- bis
25-Jährigen mit ihrem eigenen Leben zufrieden (86%). Allen voran gilt
dies für ihr soziales Umfeld, also für die Beziehung zu ihren Eltern
(87%) und Freund:innen (86%). Das eigene Zuhause ist dabei ganz klar
die Komfortzone der GenZ: So gut wie alle jungen Menschen fühlen sich
in ihrer Wohnung sicher und neun von zehn werden mit ihren Sorgen von
ihrem Freundeskreis bzw. 83% auch von ihren Eltern ernst genommen.
Daran anschließend schlägt der „Granny-Lifestyle“ auch „Sex, Drugs &
Rock’n’Roll“: Zu Hause sein und früh schlafen gehen ziehen zwei
Drittel der GenZ vor.

Arbeiten – selbstverständlich! Aber mit Sinn, Sicherheit & Grenzen…

Entgegen der sich hartnäckig haltenden Vorurteile ist Arbeit für die
GenZ selbstverständlich und ein wichtiger Faktor in der Gestaltung
des Lebens. Multiple globale Krisen, digitale Entwicklungen und
Arbeitsverdichtung verschieben jedoch den Fokus hin zu einem
stärkeren Streben nach Work-Life-Balance. Was die jungen Menschen
eindeutig nicht mehr wollen, ist, allein für die Arbeit zu leben.
Ganz oben auf der Prioritätenliste für ihr Berufsleben stehen daher
neben einer sinnstiftenden Tätigkeit (für 76% wichtig) und einem
sicheren Arbeitsplatz (74%) auch genügend Freizeit neben der Arbeit
(65%). Daran anschließend sind auch flexible Arbeitszeiten relevant
(57%). Weniger wichtig sind den jungen Menschen ein hohes Einkommen
(43%) und Viel-leisten als eine allgemeine, arbeitsbezogene
Grundhaltung (30%).

Dabei ist der GenZ Leistungsdruck nicht fremd: Etwas mehr als die
Hälfte (54%) kennt das Gefühl, in der Schule, Ausbildung oder Arbeit
nicht mithalten zu können. Für die Mehrzahl der GenZ (61%) ist auch
klar, dass es bei der Arbeitssuche an ihnen liegt, sich um eine Firma
zu bemühen – und nicht umgekehrt. Dementsprechend ist es für mehr als
die Hälfte (57%) auch kein Problem, 40 Stunden pro Woche zu arbeiten
– entweder weil sie dies selbst wollen oder weil es für ihre Firma
notwendig ist.

Wir sind traditionell – und durchaus auch bunt…

In der GenZ berichtet jede:r Fünfte eine queere Geschlechteridentität
und/oder sexuelle Orientierung. Mit Blick auf Beziehungen und Familie
fallen ihre Vorstellungen insgesamt dennoch eher traditionell aus:
Rund zwei Drittel (67%) wollen eine Variante der Ehe, auch Kinder
sind für insgesamt 62% Teil eines gelungenen Lebens. Im Sexleben der
GenZ steht mit Treue ebenfalls ein traditioneller Wert ganz oben –
für 85% ist sie wichtig. Auch in Hinblick auf Einvernehmlichkeit gibt
es innerhalb der GenZ wenig zu diskutieren: Mehr als vier Fünftel
(83%) betonen, dass alle potenziellen Sexpartner:innen ausdrücklich
zustimmen und „Ja“ sagen müssen.

Gesundheit – reden wir darüber…

Mit rund vier Fünftel berichtet die Mehrzahl der jungen Menschen von
einer guten körperlichen Gesundheit. Trotz Body-Positivity – ein
Trend, den zwei Drittel der GenZ gut finden – fühlt sich jedoch nur
rund die Hälfte der jungen Menschen in ihrem Körper auch wohl. Mit
Blick auf die psychische Gesundheit haben die vergangenen Jahre den
jungen Menschen viel abverlangt. Aktuell berichtet daher immer noch
mehr als jede:r Vierte (27%) von einer angeschlagenen psychischen
Gesundheit – junge Frauen (30%) häufiger als junge Männer (21%).
Besonders stark betroffen sind jedoch junge queere Menschen – 44% von
ihnen geht es psychisch schlecht. Bei psychischen Problemen
professionelle Hilfe zu suchen, ist in der GenZ nicht mehr
tabuisiert. So würden vier Fünftel (80%) im Bedarfsfall jedenfalls
eine Psychotherapie machen.

Stichwort Klimawandel: Kann und will ich nicht in meinem Alltag
lösen…

Krieg (79%), Terrorismus (66%) und Klimawandel (59%) – es ist die
Lage der Welt, die der GenZ die größten Sorgen macht. Mit Blick auf
den Klimawandel sieht die überwiegende Mehrzahl der jungen Menschen
(77%) auch weiterhin dringenden Handlungsbedarf in Österreich. Dabei
sollen politisch gestaltete Rahmenbedingungen auch etwas von der Last
abnehmen, die sich ergibt, wenn die Klimakrise vor allem durch
individuelles Handeln eingedämmt werden soll. Wobei gerade die GenZ
hier einiges beiträgt: 62% kaufen Bio-Lebensmittel, 31% gebrauchte
Smartphones und 27% Secondhandkleidung. Mit rund einem Fünftel essen
im Vergleich zu älteren Generationen auch deutlich mehr junge
Menschen vegetarisch. Gleichzeitig bleibt vieles beim Alten, denn für
die Mehrzahl der GenZ gehört ein Auto (87%), Fleisch (83%), Fliegen
(67%) oder das Einfamilienhaus (60%) zum Alltag bzw. ihrer Zukunft
einfach dazu.

Politikverdrossen? Im Gegenteil…

Die GenZ ist Teil gesellschaftlicher Entwicklungen – und will diese
auch mitgestalten. Für Politik im engeren Sinn interessieren sich
dabei rund zwei Drittel der jungen Menschen. Dies ist ein
beachtlicher Anteil, denn die Distanz zwischen ihnen und der Politik
ist groß. So attestiert die GenZ bei den großen Zukunftsthemen –
Klimawandel (77%), Pflege (79%) oder Bildung (73%) – dringenden
Handlungsbedarf und kritisiert, dass hier von politischer Seite zu
wenig passiert. Auch mit Blick auf ihre eigenen Anliegen und Sorgen
fühlen sich nur 14% von der Politik gut vertreten. Das Vertrauen der
GenZ in die Politik fällt mit 19% dementsprechend gering aus.

Trotz Krisen – für mein Leben bin ich optimistisch…

Erwachsenwerden inmitten von globalen Krisen führt einerseits dazu,
dass die GenZ großen Anteil am Weltgeschehen und an politischen
Entwicklungen nimmt. Andererseits hat sie jedoch auch gelernt, sich
von Dingen, die sie individuell kaum beeinflussen können,
abzugrenzen. So sind dann auch vier Fünftel (82%) pessimistisch, was
die Zukunft der Welt angeht und jeweils rund 60% sehen für Europa
sowie Österreich eher schwarz. Für das eigene Leben bleibt die
Perspektive jedoch positiv: 83% sehen optimistisch in ihre Zukunft.
Dass sie die Welt allein nicht retten kann, weiß die GenZ – und will
das auch gar nicht. Daher fokussiert sie sich auch stärker darauf, im
eigenen Leben Sinn und Sicherheit zu gestalten.

Die Ö3-Jugendstudie 2024 – alle Ergebnisse zum Durchklicken
Alle Antworten auf die rund 100 Fragen quer durchs Leben der GenZ –
ab sofort auf der Ö3-Homepage:
https://www.oe3jugendstudie.at/ergebnisse.php

Die Ö3-Jugendstudie – Methode & Facts
Die Ö3-Jugendstudie ist ein Projekt von Hitradio Ö3, unterstützt von
ORF Public Value und wissenschaftlich begleitet und abschließend
ausgewertet vom Sozialforschungsinstitut FORESIGHT. Speziell die 16-
bis 25-Jährigen wurden eingeladen, Fragen quer durch alle
Lebensbereiche zu beantworten, zu diskutieren und so ein aktuelles
Bild ihrer Generation zu zeichnen. Datengrundlage der Ö3-Jugendstudie
ist eine Online-Befragung: Zwischen dem 15. April und dem 12. Mai
haben insgesamt rund 30.000 junge Menschen an der Erhebung
teilgenommen. Für die Studie ausgewertet wurde die Zielgruppe der 16-
bis 25-Jährigen, die zumindest 80% der Fragen beantwortet haben. Die
Qualität der Ergebnisse und die Aussagekraft der Ö3-Jugendstudie
wurden letztes Jahr überprüft: Eine im selben Zeitraum wie die
Ö3-Jugendstudie 2023 durchgeführte repräsentative Telefon- und
Online-Befragung von n=800 jungen Menschen im Alter von 16 bis 25 kam
bei allen zentralen Indikatoren zu übereinstimmenden Ergebnissen.

Die Ö3-Jugendstudie – ein Fixpunkt im Frühjahr
Die Ö3-Jugendstudie wird jedes Jahr im Frühjahr durchgeführt. Ein
Pool an Basis-Fragen ermöglicht langfristige Vergleiche von
Einstellungen und Werten. Zusätzlich werden Jahr für Jahr Fragen zu
aktuellen Themen gestellt, die direkt und unmittelbar die Perspektive
der jungen Generation in die gesellschaftliche Diskussion einbringen.

SERVICE: Die Ergebnisse zusammengefasst und als Grafik:
https://cloud.orf.at/s/w5E3RgpdjB3nRyL

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | HOA

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