- 17.04.2024, 11:18:27
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ORF-„matinee“: Doku über Wiener Hochquellenleitung, Porträt „Marianna von Martines – Die vergessene Komponistin“
Außerdem: „Die Kulturwoche“ – am 21. April ab 9.05 Uhr in ORF 2
Utl.: Außerdem: „Die Kulturwoche“ – am 21. April ab 9.05 Uhr in ORF
2 =
Wien (OTS) - Die „matinee“ am Sonntag, dem 21. April 2024, um 9.05
Uhr in ORF 2, unternimmt zunächst in der 2023 entstandenen
Dokumentation „Wasser für die Kaiserstadt – Die Wiener
Hochquellenleitung“ gemeinsam mit Schauspieler Erwin Steinhauer als
Erzähler eine spannende kulturhistorische Entdeckungsreise zum
150-Jahr-Jubiläum der besonderen österreichischen Errungenschaft.
Danach stellt ein Filmporträt eine weitgehend unbekannte Zeitgenossin
Mozarts und Beethovens in den Mittelpunkt: „Marianna von Martines –
Die vergessene Komponistin“ (10.00 Uhr). Den von Peter Schneeberger
präsentierten ORF-Kulturvormittag beschließt „Die Kulturwoche“ (10.45
Uhr) mit Berichten und Tipp zum aktuellen kulturellen Geschehen.
„Wasser für die Kaiserstadt – Die Wiener Hochquellenleitung“ (9.05
Uhr)
Am 24. Oktober 1873 schoss zum ersten Mal eine hohe Wasserfontäne aus
dem Hochstrahlbrunnen am Wiener Schwarzenbergplatz – das war das
Startsignal für die Inbetriebnahme der Ersten Wiener
Hochquellenleitung. Nach unzähligen Diskussionen im Gemeinderat, nach
Intrigen und Problemen während des Baus war dieses technische
Meisterwerk endlich vollendet. Die Zeiten, zu denen die Wiener
Wasserversorgung als eine der ungesündesten der Welt galt, waren
damit endgültig vorbei. Die Kulturdokumentation von Thomas Macho, die
dem „Vater der Hochquellenleitung“ Eduard Suess ein filmisches
Denkmal setzt, erzählt, wie es zur Errichtung dieser epochalen
Innovation kam und zeichnet gleichzeitig ein Bild einer ganzen
Epoche: zwischen Cholera-Ausbrüchen, politischen Querelen,
wissenschaftlichen Auseinandersetzungen und gegensätzlichen
wirtschaftlichen Interessen. Aber auch herausragende historische
Persönlichkeiten spielten dabei eine Rolle, wie der bereits erwähnte
Geologe und Mastermind Eduard Suess, Bürgermeister Cajetan Felder
sowie die Ärzte Carl von Rokitansky und Josef von Skoda.
Insbesondere der Kampf Wiens gegen die Cholera im 19. Jahrhundert
weist zahlreiche Parallelen zu dem prägenden Ereignis aus jüngster
Vergangenheit auf, der Corona-Pandemie: Schon damals lautete das
Match Wirtschaft gegen Wissenschaft. Es gab Proteste gegen die
Einschränkung der persönlichen Freiheit und diffuse
Fortschrittsängste. Politische Befindlichkeiten, Fake News und das
Leugnen von Tatsachen verzögerten den Bau. Im Kampf gegen die Cholera
spielte aber nicht nur die Herkunft des Trinkwassers, sondern auch
dessen Entsorgung eine wesentliche Rolle: Die Stadt „verdankt“ der
Cholera also auch die Entstehung ihres modernen Kanalnetzes. Und sind
es nicht die Abwässer, aus denen Wissenschafter:innen heute wichtige
Erkenntnisse über Art und Menge der in der Stadt zirkulierenden Viren
erlangen?
Erzählt und vorgespielt wird all das von Erwin Steinhauer. Er begibt
sich auf die historischen wie physischen Spuren der
Hochquellenleitung sowie ihrer Protagonisten und macht Aufregungen,
Elend, Ignoranz, Intrigen, Komik und Euphorie dieser wichtigen Etappe
auf dem Weg Wiens zur Weltstadt erlebbar. Fachleute aus den Bereichen
der Stadt- und Medizingeschichte, der Wasserversorgung sowie der
Autor Alexander Bartl, dessen Buch „Walzer in Zeiten der Cholera“ als
Inspiration für den Film diente, geben viel Aufschlussreiches über
diese Zeit preis.
„Marianna von Martines – Die vergessene Komponistin“ (10.00 Uhr)
Die Wiener Komponistin Marianna von Martines scheint erst seit Kurzem
in der neueren Musikforschung auf, obwohl sie zu ihren Lebzeiten
(1744–1812) berühmt war und als umtriebige Salonière Musiker wie
Ludwig van Beethoven förderte und unterstützte. In der von Barbara
Weissenbeck gestalteten filmischen Entdeckungsreise wird ihre
Geschichte mittels Reenactment zum Leben erweckt und ihr
musikalisches Werk aus der Sichter heutiger Forschung und Musikpraxis
betrachtet. So kommen u. a. die Wiener Komponistin Johanna Doderer
sowie unterschiedlicher Musikhistoriker:innen in der 2019
produzierten Dokumentation zu Wort. Der Blick auf das
gesellschaftliche und musikgeschichtliche Wien im 18. Jahrhundert
eröffnet eine Welt, in der es weiblichen Talenten in Musik und Kunst
schwer bis unmöglich war, einen Schritt aus der zweiten Reihe und
damit eine Karriere zu wagen.
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