- 17.04.2024, 10:41:32
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ORF-Korrespondentenmagazin „WeltWeit“ zum Thema „Drogen-Boom. Liegt Europa im Rausch?“
Isabella Purkart, Benedict Feichtner und Leonie Heitz berichten aus Kolumbien, Belgien und Frankreich – am 19. April um 21.20 Uhr in ORF 2
Utl.: Isabella Purkart, Benedict Feichtner und Leonie Heitz
berichten aus Kolumbien, Belgien und Frankreich – am 19. April
um 21.20 Uhr in ORF 2 =
Wien (OTS) - Seit dem 1. April ist in Deutschland ein umstrittenes
Gesetz in Kraft getreten, das Erwachsenen den Besitz und Anbau von
Cannabis unter bestimmten Vorgaben erlaubt. Dealen bleibt weiterhin
strafbar. Fast 23 Millionen Menschen haben 2022 Marihuana konsumiert,
so die Schätzungen der europäischen Beobachtungsstelle für Drogen und
Drogensucht. Nach Cannabis zählt Kokain in Europa zu den am
häufigsten konsumierten Drogen. Und seit einiger Zeit gibt es so viel
Kokain am Markt wie nie zuvor. Europa wird quasi überschwemmt. Mit
einer geschätzten Verbreitung von 6,2 Prozent bei Erwachsenen liegt
Österreich sogar noch über dem EU-Durchschnitt. Das
ORF-Korrespondentenmagazin „WeltWeit“ zeichnet den Weg der Droge nach
– vom Produzenten über die Dealer bis zum Konsumenten. Für die
aktuelle Ausgabe zum Thema „Drogen-Boom. Liegt Europa im Rausch?“
berichten am Freitag, dem 19. April 2024, um 21.20 Uhr in ORF 2
Isabella Purkart, Benedict Feichtner und Leonie Heitz aus Kolumbien,
Belgien und Frankreich:
In Kolumbien besucht Isabella Purkart einen Bauern, der die
Koka-Pflanzen mitten im Dschungel illegal anbaut. Seine Ernte
verarbeitet er zu Kokapaste, aus der später Kokain hergestellt wird.
Der Anbau ist seine einzige Möglichkeit, den Lebensunterhalt für sich
und seine Familie zu verdienen. Reich wird er davon nicht. Das große
Geld machen nur die Drogenkartelle, an die er seine Kokapaste
verkauft, denn Kokain ist eines der wichtigsten Exportgüter
Kolumbiens. Tendenz steigend: Laut einem UNO-Bericht werden in dem
lateinamerikanischen Land auf 230.000 Hektar Koka-Pflanzen angebaut –
eine Fläche fast so groß wie Vorarlberg.
In Belgien begibt sich Benedict Feichtner auf die Spuren der
internationalen Drogenschmuggler. Die Hafenstadt Antwerpen hat sich
in den vergangenen Jahren zum wichtigsten Umschlagplatz für Kokain in
Europa entwickelt. Jahr für Jahr werden neue Rekordmengen
beschlagnahmt: 2023 wurde so viel Kokain sichergestellt, dass die
Behörden mit dem Verbrennen kaum noch nachkamen. Die Drogenhändler
versuchten indessen, sich die beschlagnahmte Ware zurückzuholen.
Aber, auch wenn es Verluste gibt, das Geschäft ist und bleibt
lukrativ. Die Gewalt, die mit der Drogenkriminalität einhergeht, hat
mittlerweile die gesamte Stadt erfasst.
In Frankreich erlebt Leonie Heitz, wie verfeindete Drogen-Banden um
Territorium und Kundschaft kämpfen und dabei immer häufiger
Schusswaffen einsetzen. In den verarmten Vierteln im Norden von
Marseille eskaliert die Gewalt. Der Drogenkrieg hat im vergangenen
Jahr mit 49 Toten und über 100 Verletzten so viele Opfer gefordert
wie noch nie. Immer öfter sterben auch Unbeteiligte im Kugelhagel.
Amine Kessaci, der seinen Bruder in diesem Bandenkrieg verloren hat,
will seine Stadt aus der Misere führen. Der 20-Jährige tritt für die
Grünen zur Europawahl an und macht die Drogenkriminalität zum großen
Thema. Denn in Marseille muss dringend etwas passieren, da die
Polizei die Gewalt nicht in den Griff bekommt.
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