- 11.04.2024, 11:01:01
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„Nashörner – Mit Herz und Horn“ im „Universum“-Porträt
Am 16. April um 20.15 Uhr in ORF 2
Utl.: Am 16. April um 20.15 Uhr in ORF 2 =
Wien (OTS) - Die Familie der Nashörner ist seit nahezu 50 Millionen
Jahren eine der vielfältigsten und durchsetzungsfähigsten in der
Geschichte der Säugetiere. Sie hat es geschafft, sich auf fast allen
Kontinenten zu verbreiten. Heute kämpfen die Urzeitriesen um das
Überleben ihrer Art. Wenn von Nashörnern die Rede ist, dann meist
auch von Wilderei und Chinesischer Medizin. Wer aber sind die Tiere
jenseits der Schlagzeilen und Todesstatistiken? Welchen sozialen
Herausforderungen und natürlichen Gefahren stehen sie gegenüber? Und
wie leben Nashörner eigentlich? Die Tierfilmer Rosie Koch und Roland
Gockel zeigen in der „Universum“-Dokumentation „Nashörner – Mit Herz
und Horn“ (ORF-Bearbeitung: Birgit Skulski) am Dienstag, dem 16.
April 2024, um 20.15 Uhr in ORF 2 berührende Aufnahmen einer kleinen
ugandischen Breitmaulnashornfamilie – bestehend aus der trächtigen
Nashornmutter Malaika und ihrem zweijährigen Sohn Elias. Der Film
begleitet die bedrohten Tiere und zeigt erstmals die Geburt eines
Nashornkalbes in freier Wildbahn. Ein Ereignis, das im Leben des
kleinen Elias viel verändern wird.
Als eine der letzten großen Pflanzenfresser ernähren sich
Breitmaulnashörner am liebsten von Gras, das sie mit ihren breiten
Mäulern optimal erreichen können. Dadurch prägen sie die Landschaft
maßgeblich und sind unverzichtbar für das Ökosystem, in dem sie
leben. Als Teil von Afrikas „Big Five“ sind sie aber auch ein
wichtiger ökonomischer Faktor für den Tourismus. Gefahr geht für die
über drei Tonnen schweren Tiere vor allem vom Menschen aus. In Afrika
leben heute noch geschätzte 16.000 Breitmaulnashörner. Allein in den
vergangenen zehn Jahren ist der Bestand um 25 Prozent geschrumpft.
Denn ihr charakteristisches Merkmal – die Hörner – wurde den Tieren
zum Verhängnis. Anders als ihre asiatischen Artgenossen haben
afrikanische Nashörner zwei davon. Diese bestehen wie menschliche
Haare oder Nägel aus Keratin und gelten bei vielen Menschen auch
heute noch als medizinisches Heilmittel und prestigeträchtiges
Luxusprodukt. Wilderei, aber auch Lebensraumverlust führten dazu,
dass in Uganda bis 1983 alle Nashornarten ausgestorben waren. Dank
eines erfolgreichen Ansiedlungsprogramms leben heute wieder mehr als
30 Nashörner in dem ostafrikanischen Binnenland. Zum Schutz vor
Wilderern müssen Ranger die Tiere im „Ziwa Rhino Sanctuary“ rund um
die Uhr bewachen. Das private gemeinnützige Tierschutzgebiet in
Uganda gilt dadurch als Lichtblick für den Artenschutz in Afrika.
Während das Buschland Ugandas von einem großen Sumpfgebiet mit Wasser
versorgt wird, herrscht nur wenige 100 Kilometer weiter – im Hochland
des Mount Kenia – Dürre. Dort am Fuße des zweithöchsten Bergmassivs
Afrikas warten mehrere 100 Nashörner schon lange vergeblich auf
Regen. Bereits das zweite Jahr infolge gab es kaum Niederschläge –
mit verheerenden Folgen: Wasserstellen sind ausgetrocknet, der Boden
nur noch Staub. Vor allem für Mütter mit Kälbern ist eine
ausreichende Wasserzufuhr unerlässlich. Als endlich die erlösenden
Tropfen vom Himmel fallen, treffen sie ein kleines Nashornkalb völlig
unvorbereitet – panisch ergreift es die Flucht. Ältere Nashörner
hingegen bleiben gelassen. Sie wissen, dass der Regen nur Gutes
bringt: Frisches Gras und Wasser, aber auch Frühlingsgefühle.
Im benachbarten Uganda kämpfen die Breitmaulnashörner nicht mit den
Auswirkungen von Dürre, sondern mit Buschfeuern. Eine Gefahr für
Mensch und Tier. Während die Ranger des „Rhino Fund Uganda“
versuchen, die Brände unter Kontrolle zu halten, führt die
hochträchtige Malaika ihren Sohn Elias dennoch sicher durch das
Reservat. Sie kennt die besten Schlammlöcher für ein ausgiebiges
Mittagsbad und schützt ihr Kalb vor bedrohlichen Bullen. Mutter und
Sohn sind unzertrennlich und – anders als die einzelgängerischen
Nashornbullen – wahre Familientiere. Doch eines Tages setzen bei
Malaika die Wehen ein und plötzlich ist nichts mehr, wie es war. Der
Film zeigt die Geburt eines Nashornkalbes in der Wildnis und erzählt
in berührenden Bildern den schmerzvollen, aber unvermeidlichen
Abschied des älteren Bruders Elias von seiner bis dato
allgegenwärtigen und beschützenden Mutter.
Die Sendung sowie weitere Ausgaben der Naturfilmreihe „Universum“
sind auf ORF ON und in der TVthek-App verfügbar.
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