Teil 1: „Geschichte der Kindheit“ am 5. April um 22.35 Uhr in ORF 2
Utl.: Teil 1: „Geschichte der Kindheit“ am 5. April um 22.35 Uhr in
ORF 2 =
Wien (OTS) - Für die einen ist es die schönste Zeit im Leben,
unbeschwert, mit Spiel und Spaß. Für andere ist sie unerträglich: die
Kindheit. Biologisch verläuft die frühe Phase des Lebens immer noch
so wie vor Tausenden Jahren. Doch die Umstände, unter denen Kinder
aufwachsen, haben sich verändert. Was ist Kindheit und wie sah sie in
der Geschichte der Menschheit aus? Die neue „Universum
History“-Dokumentation „Das Uhrwerk des Lebens – Geschichte der
Kindheit“ von Florian Hartung (ORF-Bearbeitung: Judith Brandner)
blickt am Freitag, dem 5. April 2024, um 22.35 Uhr in ORF 2 zurück in
die Vergangenheit und stellt Fragen zur Kindheit, die uns auch heute
noch beschäftigen. Teil 2 des „Universum History“-Zweiteilers befasst
sich am 12. April um 22.35 Uhr in ORF 2 mit der „Geschichte des
Alters“.
In der Geschichte ist es Kindern bei weitem nicht immer gut gegangen.
Im antiken Griechenland wurde die Kindheit als Zeit menschlicher
Unvollkommenheit missachtet. In Rom hing es allein vom Vater ab, ob
er den Säugling annahm, ihn aussetzte oder gar töten ließ. In der
Neuzeit mussten Kinder oft mit den Erwachsenen in den Krieg ziehen,
manchmal sogar als Soldaten an die Front. In manchen Ländern wie in
der Demokratischen Republik Kongo oder der Zentralafrikanischen
Republik gibt es auch heute noch Kindersoldaten. Doch auch
Krankheiten und mangelnde Hygiene kosteten – und kosten mancherorts
noch immer – zahlreiche Kinder das Leben. Zu manchen Zeiten starben
viele Kinder noch vor der Pubertät an Pocken, Diphterie oder Pest.
Erst das bessere Wissen um Hygiene und die Entwicklung der
Kinderheilkunde sorgten für Abhilfe – in vielen Ländern der Erde ist
dies bis heute nicht der Fall.
Die Vorstellungen von Kindererziehung unterlagen im Laufe der
Geschichte großen Veränderungen. Jean-Jaques Rousseau schuf 1762 mit
seinem Roman „Emile“ ein völlig neues Bild einer glücklichen
Kindheit. Er fordert darin Revolutionäres: dass sich Kinder frei
entwickeln und ihren Neigungen nachgehen dürfen. Die Erwachsenen
sollten sie dabei nur unterstützen. Erstmals wurde damit das Konzept
der autoritären Erziehung hinterfragt, was auch heftige Gegenstimmen
verursachte. Bis hin zu Konzepten antiautoritärer Erziehung in den
1960er und 1970er Jahren war es noch ein weiter Weg.
Viel zu tun bleibt auch noch, um Kinderarbeit in aller Welt
abzuschaffen. Denn noch immer müssen viele Kinder aus ärmeren
Familien – vor allem in Asien und Afrika – arbeiten. Damit wird ihnen
die Kindheit genommen, das Recht auf Bildung und das Recht, sich frei
zu entwickeln. In Europa wurden Anfang des 20. Jahrhunderts
Kinderschutzgesetze verabschiedet, die Arbeit in Gewerbebetrieben für
Mädchen und Buben unter zwölf Jahren verboten. In Österreich wurde
1774 unter Maria Theresia eine „Allgemeine Schulordnung“ mit
Schulpflicht vom 6. zum 12. Lebensjahr erlassen, seit 1919 gilt in
Deutschland Schulpflicht für Kinder.
Die Dokumentation erzählt über die Geschichte der Kindheit – vom
ältesten, je gefundenen Spielzeug über Pädagogik im antiken
Griechenland oder Kindesaussetzungen im alten Rom. Interviews mit
Wissenschaftern und Wissenschafterinnen bringen neue Erkenntnisse
über die Kindheit und einige Überraschungen.
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