• 20.03.2024, 12:33:18
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Grüne Wien/Berner ad Lueger Denkmal: Stadtregierung betoniert Antisemitismus für die Ewigkeit ein

Fraglich, ob Bauprojekt mit 500.000 Euro realisiert werden kann – Betonfundament könnte Wurzeln einer 100 Jahre alten Platane zerstören

Wien (OTS) - 

„Anstatt ein deutliches Signal gegen Antisemitismus und für Aufarbeitung der Geschichte zu setzen, betoniert die Stadtregierung mit dem geplanten Kippen der Lueger Statue Antisemitismus für die Ewigkeit ein. Es scheint, als wolle man zwanghaft an der schmerzhaften und unglückseligen Geschichte festhalten, statt – endlich – problematische Symbolfiguren durch demokratische Vordenker:innen zu ersetzen“, sagt Ursula Berner, Kultursprecherin der Grünen Wien, anlässlich der Debatte zu „Kultur im öffentlichen Raum“ (KÖR) im heutigen Gemeinderat. 

Platane durch Betonfundament bedroht

Statt einer zeitgemäßen Auseinandersetzung mit der Rolle Luegers in der österreichischen Geschichte soll die Statue auf Basis eines zehn Jahre alten Vorschlags gekippt werden. „Es ist fraglich, ob dieses Bauprojekt mit den veranschlagten 500.000 Euro tatsächlich realisiert werden kann. Mittlerweile gibt es auch Hinweise, dass die benachbarte Platane und ihr Wurzelwerk durch den Eingriff stark geschädigt werden. Das Betonfundament könnte damit auch die gut 100 Jahre alte Platane, die für das lokale Klima in der Inneren Stadt dringend notwendig ist, zerstören“, so Berner.

Einzementieren statt Aufarbeitung falscher Weg

Berner verweist auf internationale Beispiele in Berlin oder Bristol, die zeigen, wie zeitgemäß mit problematischen historischen Objekten im öffentlichen Raum umgegangen werden kann. „Denkmäler sind keine neutralen Geschichtsbücher, sondern hegemoniale Symbolsysteme mit klaren politischen Funktionen. Gerade jetzt, wo antisemitische Übergriffe in der Stadt deutlich zunehmen, reicht ein Einzementieren und Schiefstellen statt Aufarbeitung und Auseinandersetzung nicht aus. Das kann nicht die Strategie für eine moderne, aufgeschlossene Gesellschaft sein und passt nicht zu einer klaren Haltung der Stadt gegen Antisemitismus“, so Berner abschließend.

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