• 19.03.2024, 10:26:29
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Innovation in der DNA

Anlässlich des Internationalen Tag des Waldes am 21.3.2024 stellt das Bundesforschungszentrum für Wald (BFW) seine wegweisenden Forschungsprojekte vor.

Wien (OTS) - 

Das BFW ist mit seiner Forschungs- und Ausbildungsarbeit am Puls der Zeit und mit rund 170 laufenden Projekten einer der wichtigsten Informationslieferanten zum Thema Wald. Innovation ist dabei ein konstanter Aspekt.

"Die Herausforderungen der Zeit, die unter anderem durch die Klima- und Biodiversitätskrisen entstehen, benötigen innovative Ansätze, um den Wald der Zukunft aktiv zu gestalten.

Die folgenden Projekte zeigen einen Ausschnitt der aktuellen BFW-Forschung zu den Themen Bioakustik, nachhaltige Waldbewirtschaftung und dynamische Waldtypisierung u.a.  

138 Tage Vogelstimmen. Über den akustischen Fingerabdruck von Tieren.  

Ein Vogel produziert Druckunterschiede mit seinem Stimmkopf und hinterlässt so eine Art akustischen Fingerabdruck. Für den Ökologen Frederik Sachser vom Bundesforschungszentrum für Wald (BFW) bieten die bioakustischen Methoden zum Thema inner- und zwischenartlicher Variationen von Lautäußerungen bestimmter Tierarten einen zeitgemäßen Zugang zur Biodiversitätsforschung. Er nimmt die Vogelstimmen mithilfe von Mikrofonen im Wald auf, ein Programm visualisiert sie, mithilfe künstlicher Intelligenz werden sie klassifiziert und anschließend geprüft. Es gibt bereits zahlreiche Ansätze für die Auswertung akustischer Daten, die von Artnachweisen, Verhaltensbiologie, relative Häufigkeit, Populationsdichten, bis hin zur Individualerkennung von Vögeln reichen. Worin seine Herausforderungen bestehen? 138 Tage Vogelstimmen erfordern einen versierten Umgang mit Big Data. Hintergrundgeräusche wie Flugzeuglärm, Bachplätschern und Windrauschen können die Ergebnisse verzerren. Auch die Unterscheidung von Stimmlagen bestimmter Arten macht die Arbeit komplexer. Handelt es sich um einen Gesang (Territorium, Paarung) oder Ruf (Warnung)? Dieser Differenzierung wurde bis dato in der Forschung wenig Rechnung getragen. Das große Ziel vieler Expert:innen ist eine verifizierte Tierstimmenarchiv für Biodiversitätserhebungen.  

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Klimafitten Waldumbau vermitteln   

Magdalena Langmaier ist Projektleiterin von ForForestInnovation, ein Waldfonds-Projekt, das Waldbesitzer:innen mittels 3D-Visualisierungen interaktiv vermittelt, wie sich ein klimafitter Waldumbau gestalten lässt. Die Auswirkungen des Klimawandels führen langfristig zu Waldveränderungen und erfordern daher eine Anpassung der Bewirtschaftung der Wälder. Die Visualisierungen zeigen auf, welche Möglichkeiten es für die Baumartenwahl gibt und welche wirtschaftlichen Folgen sich daraus ergeben. Zielgruppe sind vor allem Besitzerinnen und Besitzer von Kleinwald (bis 200 ha). Als wissenschaftliche Basis dienen die Daten der österreichischen Waldinventur (ÖWI) und die Ergebnisse aus der “dynamischen Waldtypisierung” Steiermark (FORSITE). Das BFW arbeitet gemeinsam mit dem Waldverband Steiermark, dem Holzcluster Steiermark, der BIOSA, den Land&Forst Betrieben, der Landwirtschafskammer Steiermark sowie der Universität für Bodenkultur Wien an digitalen Werkzeugen, um die zukünftige Entwicklung des steirischen Waldes (Pilotregion) aufzeigen zu können. Ergänzend dazu gibt es elf Pilotflächen in der Steiermark, wo der klimafitte Waldumbau direkt auf der Fläche mit Interessierten diskutiert wird.

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Fachtagung am 18.4.2024 in Bruck an der Mur, mehr auf www.bfw.gv.at

Typisch Waldboden! Boden des Jahres 2024  

Gründe, warum der Waldboden im deutschsprachigen Raum zum Boden des Jahres 2024 erklärt wurde, gibt es einige. Waldböden sind das Fundament unserer Wälder und zählen zu den wichtigsten forstlichen Ressourcen. Sie sind nicht nur für das Baumwachstum von größter Bedeutung, sondern erfüllen überdies weitere wichtige ökologische Funktionen. Ihre Filter- und Pufferwirkung sind Garant für hohe Wasserqualität und für einen wirksamen Rückhalt von Hochwässern, zudem bietet Boden Raum für vielfältiges Leben. Damit tragen Waldböden maßgeblich zur Biodiversität in unseren Wäldern bei. Waldböden unter nachhaltiger Nutzung sind weitgehend naturnah aufgebaut. Dafür sorgen lange Produktionszeiträume und eine extensive Bodenbewirtschaftung im Wald. Voraussetzung für die Kontinuität in der Forstwirtschaft ist ein weitgehend intakter Nährstoffkreislauf in Wäldern. Um diese nicht zu gefährden, muss sich die Waldwirtschaft an den standörtlichen Grundlagen orientieren, besonders bei Fragen der Baumartenwahl, der Holzernte und der Biomassennutzung. Die Projekte des Instituts für Waldökologie und Boden konzentrieren sich daher vor allem auf Fragen der standortsgerechten, „klimafitten“ Baumartenwahl im Klimawandel, Holzernte und Speicherung von Bodenkohlenstoff unter den Stichwörtern “dynamische Waldtypisierung”, “bodenschonende Holzerntemethoden” usw.

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Rückfragen & Kontakt

Mag. Marianne Schreck, 0664/961 52 40, marianne.schreck@bfw.gv.at

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