• 16.03.2024, 13:01:02
  • /
  • OTS0009

ORF trauert um Thaddäus Podgorski

Wien (OTS) - Der ehemalige Generalintendant des ORF Thaddäus
Podgorski ist heute Nacht im Alter von 88 Jahren verstorben. Mit
Thaddäus Podgorski verliert Österreich ein Urgestein der
Medienbranche, einen unermüdlichen Impulsgeber und Ideenspender.
Programmänderungen in memoriam Thaddäus Podgorski werden in einer
gesonderten Aussendung bekannt gegeben.

„Der Tod von Thaddäus Podgorski macht mich zutiefst betroffen“
trauert ORF- Generaldirektor Roland Weißmann. „Thaddäus Podgorski war
der erste TV-Praktiker, der den ORF als Generalintendant leitete – er
kannte den ORF wie sonst kaum ein anderer. Mit dem Ausbau des 3sat
Programmes, der TV-Regionalisierung und den zahlreichen
Volksgruppensendungen hat Podgorski wesentliche Säulen für einen
starken ORF errichtet. Viele seiner Programmideen und Programmimpulse
sind nach wie vor Fixpunkte im ORF-Programm, seien es ‚Universum‘,
die ‚Zeit im Bild‘ oder ‚Bundesland heute‘. Im Namen des ORF wünsche
ich den Angehörigen viel Kraft, mein tiefstes Mitgefühl gilt seiner
Familie und seinen Angehörigen.“

Thaddäus „Teddy“ Podgorski wurde am 19. Juli 1935 in Wien geboren.
Seine ersten Lebensjahre verbrachte er in Simmering, ehe er in der
Steiermark das Stiftgymnasium Admont besuchte und dort maturierte.
Danach studierte Podgorski sechs Semester Kunstgeschichte und
Germanistik. Nebenbei verdiente er sein Geld als Statist in der
Staatsoper oder bei kleineren Rollen, unter anderem in
Kellertheatern, im Theater der Jugend und auch im Volkstheater. Als
Nachrichtensprecher und Reporter begann er 1993, mit 18 Jahren, beim
Radiosender „Rot-Weiß-Rot“. 1955 wechselte er zum Aktuellen Dienst
des neugegründeten ORF-Fernsehens, wo er bald Erfinder, Leiter und
Redakteur der „Zeit im Bild“ wurde. Bis 1963 war er für den Aktuellen
Dienst verantwortlich.

Der nächste Schritt in Podgorskis Karriere erfolgte 1967, als er von
ORF-Generalintendant Gerd Bacher zum Chefreporter befördert wurde. In
seiner neuen Funktion entwarf der zahlreiche Erfolgsformate, wie zum
Beispiel „Sportpanorama“ und „An den Boxen“. 1972 wurde er
TV-Sportchef des ORF. Daneben stand er für die Sendungen „Jolly
Joker“ und „Seinerzeit“ regelmäßig vor der Kamera. Zwischendurch kam
seine künstlerische Ader immer wieder zum Vorschein, etwa als
Schauspieler in der Rolle des Gestapo-Agent Pfalzner in „Der
Bockerer“ oder als Autor mit seinen drei Veröffentlichungen „Mohammed
Ali“, „Muskeln auf Papier“ oder dem Olympiabuch „Innsbruck und
Montreal“.

1986 wurde Thaddäus Podgorski für vier Jahre zum Generalintendanten
des ORF bestellt. In seiner Amtszeit war er für zahlreiche
Entscheidungen verantwortlich, welche heute noch Eckpfeiler des
öffentlich-rechtlichen Rundfunks sind. Sein wohl größtes Projekt war
die TV-Regionalisierung, die mit Sendungen wie „Bundesland heute“
vorangetrieben wurde. Weiters geht die Etablierung der
Volksgruppensendungen, der Ausbau des 3sat-Programme und die
Unterzeichnung erster wichtiger Verträge mit den Rundfunkanstalten in
Osteuropa auf sein Konto. Zu guter Letzt stammt auch das
Erfolgsformat „Heimat, fremde Heimat“ und die international
renommierte Dokumentationsserie „Universum“ aus seiner Intendanz.

Für seine außergewöhnlichen Leistungen und Bemühungen wurde er
mehrfach ausgezeichnet. 1968 erhielt er den „großen Filmpreis von
Oberhausen“, 1970 die „Goldene Kamera“ für „Panorama“ und als
Romy-Preisträger durfte er sich ebenfalls bezeichnen. Auch der
„Bambi“ 1976, der „Goldene Ring von Lausanne“ 1978 und der
„Sport-Oscar“ 1980 blieben ihm nicht verwehrt. Zu seinen wichtigsten
Auszeichnungen gehören das „große Ehrenzeichen des Landes
Steiermark“, das „große Ehrenzeichen um Verdienste um die Republik
Österreich“ und „Journalist des Jahres – Preis für das Lebenswerk“
2017.

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | GOK

Bei Facebook teilen.
Bei X teilen.
Bei LinkedIn teilen.
Bei Xing teilen.
Bei Bluesky teilen

Stichworte

Channel