• 15.03.2024, 11:38:30
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  • OTS0093

Erzbischof Lackner: Anstieg von Antisemitismus "nicht hinzunehmen"

Vorsitzender der Bischofskonferenz verurteilt antisemitische Vorfälle, die sich in den vergangenen Monaten verfünffacht haben - "Wir dürfen dem Hass keinen Fußbreit überlassen"

Utl.: Vorsitzender der Bischofskonferenz verurteilt antisemitische
Vorfälle, die sich in den vergangenen Monaten verfünffacht
haben - "Wir dürfen dem Hass keinen Fußbreit überlassen" =

Salzburg (KAP) - Erzbischof Franz Lackner, Vorsitzender der
Österreichischen Bischofskonferenz, hat die zuletzt dramatisch
angestiegenen antisemitischen Vorfälle in einer Erklärung auf das
Schärfste verurteilt. Wörtlich hielt der Erzbischof am Freitag fest:
"Eine Verfünffachung der antisemitischen Vorfälle in Österreich, eine
immense Steigerung seit den Angriffen der terroristischen Hamas auf
Israel im vergangenen Oktober - diese Entwicklung ist für uns als
Gläubige, als Gesellschaft nicht hinzunehmen."

Man dürfe - nicht nur aus historischer Verantwortung, sondern auch
aus der Pflicht heraus, die aus dem Evangelium erwächst - nicht
schweigen, wenn jüdische Gläubige beschimpft, bedroht oder gar
angegriffen werden und jüdische Einrichtungen von Vandalismus
betroffen sind, so Lackner: "Der Anblick von Polizeiwägen vor den
Synagogen muss uns beschämen. Er widerspricht dem friedlichen
Miteinander aller, ganz ungeachtet der Religion oder Herkunft, für
welches die demokratische Republik Österreich garantieren will."

Die Kirche stehe "für den Frieden und die Unversehrtheit des Lebens,
im Heiligen Land wie auch hier". Um diesen Frieden müssten sich alle
Menschen immer wieder bemühen. Nachsatz: "Wir dürfen dem Hass keinen
Fußbreit überlassen. Nur so erfüllen wir das Gebot des
Friedensfürsten, der aus der Mitte des Volkes Israel kam."

Erzbischof Lackner bezog sich auf den am Mittwoch präsentierten
Jahresbericht der Antisemitismus-Meldestelle. Die Zahl der gemeldeten
antisemitischen Vorfälle pro Tag hat sich demnach seit dem Angriff
der Hamas auf Israel verfünffacht. Wurden in Österreich bis zum 7.
Oktober 2023 im Schnitt 1,55 Vorfälle gemeldet, waren es danach 8,31.
Die Gesamtzahl der gemeldeten Vorfälle lag im Vorjahr bei 1.147 und
stellt damit einen Negativrekord dar. "Eine Horrorzahl", fasste
IKG-Präsident Oskar Deutsch den Bericht zusammen.

((ende)) GPU/PWU
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