• 11.03.2024, 11:33:37
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  • OTS0075

Die Stadt Wels und ihre Jugend

Bürgermeister Dr. Andreas Rabl, Jugendforscher
Prof. Mag. Bernhard Heinzlmaier und Jugendreferent Vizebürgermeister
Gerhard Kroiß (v.l.)
Wels (OTS) - 

Die Ergebnisse der aktuellen Jugendstudie für Wels unter der Leitung von Prof. Mag. Bernhard Heinzlmaier vom Institut für Jugendkulturforschung in Wien zeichnen durchaus ein positives Bild der Jugend in Bezug auf unsere Stadt. Insgesamt wurden 500 Jugendliche im Alter zwischen 14 und 29 Jahren von Oktober 2023 bis Mitte Februar 2024 befragt und sechs Experteninterviews mit Schuldirektoren, Polizisten, Streetworkern und Jugendbetreuern geführt. 

Wichtigste Ergebnisse 

  • Das Leben in Wels

Die überwältigende Mehrheit – 73,9 Prozent der Jugendlichen – lebt gern in Wels. 65,4 Prozent fühlen sich sicher, und mehr als 63 Prozent halten Wels für eine lebenswerte Stadt. Am liebsten leben mit 74,1 Prozent die 14- bis 19-jährigen in Wels. Im Vergleich zwischen Männern und Frauen führen erstere mit 78,7 Prozent. Jugendliche mit Migrationshintergrund leben zu 75,1 Prozent gerne hier. 

  • Zukunftsperspektiven

Die Jugendlichen in Wels haben trotz vieler aktueller Herausforderungen ihren Optimismus nicht verloren. Die große Mehrheit der Befragten blickt ihrer Zukunft positiv entgegen (91,3 Prozent). Bei der Gruppe der autochthonen Österreicher gibt nahezu jeder an, seine Zukunft positiv zu sehen (96,1 Prozent). Angesichts großer Krisen (Corona, Energie, Teuerung, Klima) sind die Werte bemerkenswert

Die größten Sorgen bereiten den Jugendlichen die Inflation, die immer größer werdende Schere zwischen Arm und Reich und die abnehmende Solidarität in der Gesellschaft. Nahezu die Hälfte aller Jugendlichen – insgesamt 44,8 Prozent – erkennt bei anderen Jugendlichen vermehrt psychische Probleme.  

  • Religion und Gleichstellung

Religion spielt bei den meisten Jugendlichen heute eine untergeordnete Rolle. Nicht einmal 32 Prozent der Jugend bezeichnet sich als religiös. Bei den Jugendlichen mit Migrationshintergrund sind es noch 44,6 Prozent, die angeben, streng religiös beziehungsweise religiös zu sein, bei jenen ohne Migrationshintergrund nur noch 17 Prozent. Betreffend die Aussage „Eine Frau ist dem Mann gegenüber gleichgestellt“ herrscht hingegen mit 86,9 Prozent große Einigkeit und Zustimmung.  

  • Vertrauen in die Politik

Nicht einmal jeder zweite von zehn Jugendlichen (16,6 Prozent) hat Vertrauen in die österreichische Politik. Bei der Gruppe der 25- bis 29-jährigen liegt der Anteil sogar unter 10 Prozent. Anders sieht es mit der Politik in Wels aus: Hier ist das Vertrauen mit 38,5 Prozent mehr als doppelt so hoch wie in die gesamtösterreichische Politik. Bei den 14- bis 19-jährigen liegt der Anteil bei 43,4 Prozent, bei den autochthonen Jugendlichen bei 41,5 und bei jenen mit Migrationshintergrund bei 35,8 Prozent. 

  • Identitätsgefühl von Jugendlichen mit Migrationshintergrund

Die Stadt Wels verzeichnet mit 32,8 Prozent den höchsten Ausländeranteil Oberösterreichs. Fast jeder siebte Jugendliche mit Migrationshintergrund fühlt sich als Österreicher. Lediglich 13,8 Prozent sehen sich nur als Mensch aus ihrem jeweiligen Herkunftsland beziehungsweise Herkunftsland ihrer Familie. 67,7 Prozent sind stolz darauf, Österreicher zu sein, für 58,7 Prozent sind auch die österreichischen Traditionen wichtig, und fast 83 Prozent fühlen sich als Teil von Österreich

  • Ehrenamtliche Tätigkeit

Lediglich 17 Prozent aller Jugendlichen in Wels gehen einer ehrenamtlichen Tätigkeit nach, vor allem männliche Jugendliche sind in einem Verein aktiv (27,4 Prozent). Bei Frauen liegt der Anteil bei nur 6 Prozent. Der Großteil ist Mitglied in einem Sportverein (51,6 Prozent), gefolgt von Musik- und Tanzvereinen (38,8 Prozent).  

Fazit aus der Studie/ Maßnahmen 

Trotz der überwiegend positiven Ergebnisse der Jugendstudie werden auch einige Problemfelder sichtbar. Hier soll künftig angesetzt und verstärkt Maßnahmen ergriffen werden: 

  1. Ausbau der Ehrenamtskoordinierung. Das ehrenamtliche Potenzial, welches auch in der Jugend schlummert, soll gehoben werden.
  2. Eine große von der Stadt Wels unterstützte Werbeaktion der Sport-, Sozial- und Kulturvereine, um junge Mitglieder zu gewinnen.
  3. Vernetzung der Schulen mit dem Land Oberösterreich gemeinsam mit der Polizei über kostenlose Präventionsprogramme.
  4. Verstärkte Zusammenarbeit der Polizei mit den Streetworkern.
  5. Ausbau der Ressourcen in der Schulsozialarbeit.
  6. Ausbau des kostenfreien Freizeitangebotes (Motorikpark, neue Skateboardhalle, Flächen im zu erweiternden Volksgarten etc.).


Zitate 

Bürgermeister Dr. Andreas Rabl: „Die Jugendstudie soll ein Startschuss sein für neue Jugendprojekte, mehr Jugendaktivitäten und eine bessere Zusammenarbeit zwischen Schule, Jugend und Vereinen. Wir wollen eine junge, inspirierende und lebendige Stadt sein. Das geht nur gemeinsam mit der Welser Jugend.“ 

Jugendreferent Vizebürgermeister Gerhard Kroiß: „Die Studie macht deutlich, dass wir uns noch mehr auf die Jugendarbeit konzentrieren müssen, vor allem wenn es um ehrenamtliches Engagement geht. Ich bin zuversichtlich, dass wir es gemeinsam schaffen werden.“ 

Jugendforscher Prof. Mag. Bernhard Heinzlmaier: „Wels kann Integration. Das zeigt sich daran, dass die in der Stadt lebenden Migranten noch lebenszufriedener sind als die autochthone Bevölkerung. Und die Stadt ist sicher. Zwei Drittel der jungen Welser halten ihre Heimatstadt für einen gefahrlosen und risikofreien Ort.“

Die gesamte Pressekonferenz-Unterlage samt Fotos und Grafiken finden Sie unter www.wels.gv.at (Pressecorner)

Rückfragen & Kontakt

Stadt Wels
Mag. Maria Milassin
Pressereferentin Büro des Bürgermeisters
+43 7242 235 3008
maria.milassin@wels.gv.at

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