- 06.03.2024, 17:00:19
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foodwatch Österreich kürt Teekanne "Alpenkräuter"-Tee zum Werbeschmäh des Monats März
foodwatch fordert: Wer mit Alpenkräutern wirbt, soll sie auch von dort beziehen – oder seinen Tee anders nennen.
Der foodwatch Werbeschmäh des Monats März geht an den Teekanne foursenses Alpenkräuter-Tee. Die Aufmachung und Bezeichnung lassen vermuten, dass die Kräuter aus den Alpen stammen. Tatsächlich findet sich aber in der Fußnote der Hinweis: „Kräuter stammen nicht aus den Alpen“.
„Die Aufmachung des Tees ist hochgradig irritierend. Alpenkräuter-Tee mit Kräutern, die nicht aus den Alpen stammen, das ist an Absurdität kaum zu überbieten“, so Heidi Porstner und Lisa Kernegger, Leiterinnen von foodwatch Österreich.
Aber nicht nur Teekanne bedient sich des Alpenkräuter-Schmähs. Ähnlich ist es beim Bio-Alpenkräuter Tee von Meßmer. Dieser Tee ist, wie aus dem kleingedruckten Hinweis hervorgeht: „Inspiriert aus den Alpen“. Die „Alpenkräuter“ scheinen aber zu einem guten Teil nicht aus den Alpen zu stammen. Das lässt sich aus der Bio-Herkunftsangabe: EU-/Nicht EU-Landwirtschaft schließen. Der Werbetext seitlich auf der Packung gibt einen weiteren Hinweis auf die Herkunft der Kräuter: „… Zeit, um gedanklich im Duft frischer Bergwiesen zu schwelgen und den Aufstieg zu atemberaubenden Aussichten anzutreten. Inspiriert von diesem Gefühl haben wir (...) diese harmonische Teemischung mit verschiedensten Kräutern der Welt kreiert, …“. Warum dann ausgerechnet die Alpen für den Tee-Namen Pate stehen mussten, bleibt unklar.
Beim Produktnamen „Alpenkräuter“-Tee ist davon auszugehen, dass sich Konsument*innen Kräuter erwarten, die aus den Alpen stammen. Die Alpen sind ein geografisch festgelegtes Gebiet in Europa. „Ein Hinweis auf der Verpackung, dass die Kräuter nicht aus den Alpen stammen oder nur aus den Alpen inspiriert sind, ist uns zu wenig. Konsument*innen können durch den Namen und die Aufmachung leicht in die Irre geführt werden. Wir fordern deshalb: Wenn ein Tee „Alpenkräuter"-Tee heißt, müssen die Kräuter auch aus den Alpen stammen, oder die Hersteller sollen ihren Tee einfach Kräutertee nennen“, fordern Porstner und Kernegger abschließend.
Zum Werbeschmäh des Monats:
Viele Lebensmittelhersteller sind erfinderisch, wenn es darum geht, ihre Produkte besonders gut dastehen zu lassen. Oft wecken die Hersteller mit ihren Werbeversprechen Erwartungen, die so nicht erfüllt werden. Und manches ist einfach eine dreiste Werbemasche. Konsument*innen können sich leicht in die Irre geführt fühlen. Doch genau das sollte laut EU-Lebensmittelgesetz nicht passieren. foodwatch kürt deshalb regelmäßig den ärgerlichste Werbeschmäh des Monats.
Über foodwatch Österreich:
foodwatch wurde im Jahr 2020 von Lisa Kernegger und Heidi Porstner nach Österreich geholt. Die NGO setzt sich mit ihren Kampagnen für die Rechte der Konsument*innen im Lebensmittelbereich ein. foodwatch ist unabhängig von Regierungen und der Lebensmittelindustrie. Als unabhängiger, spendenfinanzierter Player geht foodwatch keine Kooperationen mit Unternehmen oder politischen Institutionen ein. So kann die NGO unabhängig und glaubwürdig Missstände aufzeigen und frei agieren. foodwatch ist derzeit in 4 Ländern aktiv: Deutschland, Frankreich, Niederlande und Österreich.
Rückfragen & Kontakt
Heidi Porstner, Leitung foodwatch Österreich, Tel: 0660 10 75 327
Lisa Kernegger, Leitung foodwatch Österreich, Tel: 0660 10 75 328
E-Mail: presse@foodwatch.at
foodwatch Österreich
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