• 22.02.2024, 12:42:59
  • /
  • OTS0120

Ukraine-Hilfe im Ausnahmezustand: „Unerträgliches Leid für kranke Kinder“

Das GLOBAL 2000-Projekt Tschernobyl Kinder hilft gemeinsam mit der Stadt Wien dort, wo der dringendste Bedarf besteht.

Wien/Kharkiv (OTS) - 

Am 24. Februar 2022 überfielen die russischen Streitkräfte die Ukraine. Für das Umwelt- & Sozialprogramm Ukraine, bekannt als Projekt Tschernobyl-Kinder, hat sich seitdem fast alles verändert. „Die Unterstützung aus Österreich ist lebensrettend. Sie kommt Kindern mit Krebs und anderen schweren Krankheiten, Waisen, Kindern ohne elterlicher Fürsorge und jenen, die in unmittelbarer Nähe zum Krieg leben, zugute“, schildert Yuliia Konotoptseva, Leiterin der GLOBAL 2000-Stiftung in der Ukraine. „Wir konnten uns zwar nach zwei Jahren entsprechend auf die Gegebenheiten einstellen und versuchen jeden Tag so vielen Kindern wie möglich zu helfen, die Gefahr für uns und unsere Schützlinge ist aber weiterhin täglicher Begleiter.“

Die Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 unterstützt seit fast drei Jahrzehnten Kinder und Jugendliche in der Ukraine. Die Stadt Wien steht hier als verlässlicher und großzügiger Partner. „Die Unterstützung der Stadt Wien für die Ukraine besteht seit vielen Jahren und hat bereits vor dem Ausbruch des Krieges begonnen: So haben wir die Initiative von GLOBAL 2000 zur Errichtung von Trinkwasseraufbereitungsanlagen in jenen Gebieten der Ukraine unterstützt, welche von der Katastrophe von Tschernobyl schwer betroffen waren“, so Wiens Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky. „Seit Kriegsausbruch vor zwei Jahren ist es zu einer katastrophalen Verschlechterung der humanitären Situation gekommen, was uns alle sehr betroffen macht. Umso wichtiger ist für uns, dass die eingespielte Zusammenarbeit der Stadt Wien und GLOBAL 2000 für konkrete Projekte vor Ort weitergeht und verstärkt auf Einrichtungen fokussiert, die geflüchtete Menschen aufnehmen und unterstützen. Klar ist, dass nach einem hoffentlich baldigen Ende der Kriegshandlungen das Thema Wasseraufbereitung hohe Priorität beim Wiederaufbau der Infrastruktur haben wird!“

Alltag und Auszeit
Unter welchen Bedingungen vor allem Kinder zu leiden haben, verdeutlicht ein Blick auf Yuliia Kontoptsevas Arbeit: „Ohne Spenden könnte ich meiner Arbeit gar nicht nachkommen. Es fehlt im Gebiet rund um Kharkiv oft an den einfachsten Dingen wie Zahnpasta und sauberem Wasser. In der Arbeit mit der letzten funktionalen Kinder-Onkologie in Kharkiv werden derartige Mängel noch offensichtlicher, noch dramatischer: wir unterstützen bei der Medikamentenbeschaffung, bei der Instandhaltung und Verbesserung der Infrastruktur, bei der Anschaffung von technischen Geräten und aktuell auch stark bei der psychologischen Betreuung. Denn für die an Krebs erkrankten Kinder bringt der Krieg nur eines: unerträgliches Leid. Dieses versuchen wir so gut es geht zu lindern.“

Um möglichst vielen Kindern und Jugendlichen eine Auszeit von ihren täglichen Eindrücken und Erlebnissen zu ermöglichen, organisiert GLOBAL 2000 jeden Sommer dreiwöchige Erholungsaufenthalte für insgesamt bis zu 30 Kinder in Österreich. Ybbs an der Donau fungiert dabei seit 1996 als Partnergemeinde. „Nachdem wir zunächst aufgrund der Corona-Pandemie die Erholungsurlaube nicht durchführen konnten, wurden sie dann durch der Angriffskrieg Russlands verhindert. Die Lage direkt am Fluss, die Natur und nicht zuletzt die Herzlichkeit der Bürger:innen, sind ein Garant für drei Wochen voller Abenteuer, Erholung und dem Schließen von Freundschaften. Umso wichtiger ist es nun, dass die Kinder zumindest für drei Wochen ihre Sorgen und Ängste etwas beiseite schieben können und sich hier in Österreich willkommen und sicher fühlen können“, bekräftigt Vizebürgermeister Dominic Schlatter, die Unterstützung aus Ybbs an der Donau.

Fatale Folgen
Die anhaltenden Kriegshandlungen zeigen auch direkte Wirkung. Maryna Kuchernko, Leiterin des von GLOBAL 2000 unterstützten Kinderkrankenhaus Nr. 16 in Kharkiv – eine der letzten verbliebenen Kinderonkologie-Station der Region – warnt vor den gesundheitlichen Folgen des Krieges. „Raketentreibstoff, zerstörtes Kriegsgerät und die allgegenwärtige Staubbelastung nach Bomben- und Raketentreffern sorgen für giftige Verbrennungsprodukte in der Luft und Schwermetalle in Wasser und Boden. In Kombination mit stetiger psychischer Belastung und Stress können wir schon jetzt einen Anstieg an onkologischen Erkrankungen beobachten. Obwohl aktuelle landesweite Statistiken fehlen, zeigen Zahlen aus Kharkiv eine alarmierende Zunahme von etwa 20% in der Onkopathologie.“

GLOBAL 2000-Geschäftsführerin Agnes Zauner bekräftigt: „Gerade wegen veränderter Vorzeichen ist das Projekt Tschernobyl Kinder wichtiger denn je. Nach Kriegsende wird Green Recovery – ein grüner Wiederaufbau zentral sein. Bis dahin benötigen unsere Schützlinge in der Ukraine neben unserer vollen Solidarität vor allem finanzielle Unterstützung. Danke an alle, die den Kindern und uns unter die Arme greifen!“

Spendenkonto: IBAN: AT40 2011 1822 2084 4704
BIC: GIBAATWWXXX
Verwendungszweck: Projekt Tschernobyl-Kinder

Rückfragen & Kontakt

Marcel Ludwig, Pressesprecher GLOBAL 2000, marcel.ludwig@global2000.at, +43 699 14200020

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | GLL

Bei Facebook teilen
Bei X teilen
Bei LinkedIn teilen
Bei Xing teilen
Bei Bluesky teilen

Stichworte

Channel