• 21.01.2024, 13:06:35
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ÖGfE-Schmidt: Europawahljahr 2024 - 68 Prozent sehen Bekämpfung der Teuerung als Hauptpriorität

51 Prozent wollen „sicher“ an den Europawahlen teilnehmen / 58 Prozent halten Tätigkeit des EU-Parlaments für wichtig - Umfrage

Wien (OTS) - 

„Zum Start des Europawahljahres 2024 wünschen sich die Menschen in Österreich an vorderster Stelle, dass die EU den Kampf gegen die Inflation ganz oben auf ihre Prioritätenliste setzt. Die Bereitschaft, an den Europawahlen im Juni teilzunehmen, ist hoch. Dasselbe gilt für die Unterstützung der heimischen EU-Mitgliedschaft, auch wenn ihre Befürwortung in den vergangenen Jahren durchaus schon stärker ausgefallen ist“, fasst Paul Schmidt, Generalsekretär der Österreichischen Gesellschaft für Europapolitik (ÖGfE), die Hauptergebnisse der aktuellen ÖGfE-Umfrage zusammen.

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In der von 2. bis 4. Jänner 2024 von market durchgeführten österreichweiten Online-Umfrage unter 1000 Befragten im Alter von 16 bis 80 Jahren geben 66 Prozent der Befragten an, dass Österreich Mitglied der Europäischen Union bleiben soll. Das entspricht etwa dem Wert der letzten Umfrage von September 2023, als sich 65 Prozent für die Mitgliedschaft aussprachen. Die Zahl jener, die für einen Austritt unseres Landes aus der EU plädieren, liegt zurzeit bei 29 Prozent, was einer Steigerung um 2 Prozentpunkte entspricht. 5 Prozent können oder wollen zu dieser Frage nicht Stellung beziehen.

Im langfristigen Trend (69 Umfragen seit 1995) liegt die Zahl der Befürworter:innen der heimischen EU-Mitgliedschaft im Durchschnitt bei 70 Prozent und ist damit deutlich höher als die Zahl jener, die einen EU-Ausstieg präferieren (22 Prozent). Allerdings steigt die Ablehnung der Mitgliedschaft in den letzten Jahren stark an: Wollten im Dezember 2019 nur 8 Prozent – der geringste Wert im gesamten Messungszeitraum – die EU verlassen, so sprechen sich nunmehr fast 3 von 10 Befragten dafür aus.

„Die Unterstützung der EU-Mitgliedschaft ist in Österreich auf stabil hohem Niveau, trotzdem hinterlassen Krisen und Verunsicherung deutliche Spuren. Wenn sie sich noch dazu als besonders hartnäckig erweisen und die heimische EU-Debatte nicht vom Fleck kommt, scheint eine Trendumkehr bei den Skeptikern zumindest aktuell schwierig. Dabei wäre eine solche gerade in Anbetracht der bevorstehenden Europawahlen und der damit verbundenen Weichenstellungen für die Zukunft der EU umso wichtiger.“

51 Prozent der Befragten sind sich fünf Monate vor der nächsten Europawahl „sicher“, ihre Stimme abzugeben. 28 Prozent können sich dies „eher“ vorstellen. Die Zahl, die es „eher“ ausschließt, an den EU-Wahlen teilzunehmen, ist mit 10 Prozent gering, ebenso wie jene, die „sicher nicht“ teilnehmen wollen (5 Prozent). 5 Prozent deklarieren sich nicht. Gegenüber einer Vergleichsumfrage von September 2023 haben sich somit in der Wahlbereitschaft kaum Veränderungen ergeben.

58 Prozent sagen, dass sie die Arbeit und Aufgaben des Europäischen Parlaments als wichtig erachten (21 Prozent „sehr“ / 37 Prozent „eher“). Insgesamt 38 Prozent halten diese dagegen für „eher nicht“ (22 Prozent) oder „gar nicht“ wichtig (16 Prozent). 5 Prozent können sich hierzu keine Meinung bilden.

„Bei den letzten Europawahlen im Jahr 2019 lag die Wahlbeteiligung in Österreich bei knapp 60 Prozent, ein vergleichsweise hoher Wert, der auch heuer wieder erreichbar ist und sogar auch übertroffen werden könnte. In den kommenden Monaten gilt es, vor allem jene zu überzeugen, die sich in ihrer Teilnahmebereitschaft noch nicht ganz sicher sind. Dass das EU-Parlament - als einzige direkt gewählte EU-Institution - mehrheitlich als wichtig angesehen wird, ist dafür ein guter Startpunkt und ein erfreuliches Signal in Zeiten verbreiteter Politikmüdigkeit“, betont Schmidt.

Nach Meinung der Menschen in Österreich sollte sich die EU im neuen Jahr vor allem der Bekämpfung der Inflation widmen. 68 Prozent sehen darin eine „hohe Priorität“, 23 Prozent eine „mittlere“ und nur 5 Prozent eine „geringe“. An zweiter Stelle steht der Wunsch nach einer einheitlichen Asyl- und Migrationspolitik: 59 Prozent erachten eine solche als hohe Priorität, 27 Prozent als mittlere, während ein Zehntel diese als weniger dringlich sieht. In ähnlich hohem Ausmaß plädieren die Befragten, dass sich die EU vornimmt, die Kluft zwischen Arm und Reich zu verringern (57 Prozent „hohe“, 31 Prozent „mittlere“ und 9 Prozent „niedrige“ Priorität).

„Angesichts der weiterhin hohen Teuerung ist es wenig verwunderlich, dass die Menschen in Österreich vor allem in diesem Bereich Taten verlangen. Dazu passt, dass die Verringerung der Kluft zwischen Arm und Reich gleich an dritter Stelle der Prioritätenliste kommt“, so Schmidt. „Der vergleichsweise niedrige Stellenwert, dem demgegenüber einer Stärkung der globalen Rolle der EU, der Unterstützung der Ukraine sowie einer künftigen Erweiterung der Union zugemessen wird, sollte jedoch Anlass zum Nachdenken geben.“

Hintergrund:
Die aktuelle Umfrage wurde von market (www.market.at) von 2. bis 4. Jänner 2024 im Auftrag der ÖGfE durchgeführt. Befragt wurden österreichweit 1000 Personen online, österreichische Bevölkerung, 16 bis 80 Jahre, repräsentativ für Alter, Geschlecht, Region und Bildung. Maximale statistische Schwankungsbreite +/- 3,16 Prozent. Differenz auf 100 Prozent aufgrund gerundeter Werte. Fehlende Werte auf 100 Prozent = „weiß nicht / keine Angabe“.

Rückfragen & Kontakt

Mag. Paul Schmidt
Österreichische Gesellschaft für Europapolitik
Tel.: (+43-1) 533 49 99
E-Mail: paul.schmidt@oegfe.at
https://twitter.com/_PaulSchmidt
www.oegfe.at

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