- 18.01.2024, 11:48:45
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Internationaler Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust 2024: ORF-Programmschwerpunkt mit Dokus, Filmen, Interviews
Ab 21. Jänner in ORF 2, ORF III, 3sat, Ö1, ORF ON und TVthek
Utl.: Ab 21. Jänner in ORF 2, ORF III, 3sat, Ö1, ORF ON und TVthek =
Wien (OTS) - Zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des
Holocaust am 27. Jänner 2024 gestaltet der ORF einen umfangreichen
Programmschwerpunkt in ORF 2, ORF III, 3sat und Ö1.
ORF 2: „Universum History“, Premieren „Wem erzählen?“ und
„Schächten“, „Elser“, „Der Fall Collini“ u. v. m.
Den Auftakt im Fernsehen macht ORF 2 am Freitag, dem 26 Jänner, mit
der „Universum History“-Dokumentation „Widerstand im KZ – Der
Fotograf von Mauthausen“ (23.05 Uhr) von Barbara Necek – ein Porträt
des im SS-Erkennungsdienst tätigen spanischen Häftlings und
Fotografen Francisco Boix, dem es gelang, insgesamt mehr als 20.000
Foto-Negative aus dem KZ Mauthausen zu schaffen und damit die
Nazi-Gräuel zu dokumentieren. Es folgt der auf wahren Begebenheiten
beruhende Spielfilm „Elser – Er hätte die Welt verändert“ (23.50 Uhr)
von Oliver Hirschbiegel über den deutschen Handwerker und
Widerstandskämpfer Georg Elser sowie dessen erfolgloses Attentat auf
Adolf Hitler im Jahr 1939, mit Christian Friedel in der Titelrolle.
Am Samstag, dem 27. Jänner, beleuchtet die Reihe „Religionen der
Welt“ (16.55 Uhr) im Beitrag „Aus der Stille – Das Leben der dritten
Generation“ die Geschichte der jungen Wienerin Eidel Malowicki, die
nicht viel über vergangene Kapitel ihrer vom Holocaust geprägten
Familienhistorie weiß, aber diese dennoch fortschreibt – in
jiddischer Sprache und mit Musik.
Ebenfalls am 27. Jänner zeigt ORF 2 mit „Der Fall Collini“ (23.30
Uhr) einen von Marco Kreuzpaintner gedrehten, packenden
Justizthriller nach dem gleichnamigen Roman von Ferdinand von
Schirach mit u. a. Elyas M’Barek, Franco Nero, Heiner Lauterbach und
Alexandra Maria Lara, der – ausgehend von einem heutigen
Industriellenmord – in der Nachkriegszeit ungesühnte Gräueltaten der
Nazi-Diktatur aufdeckt.
Was wissen Berufsschüler:innen oder Jugendliche mit
Migrationshintergrund über den Holocaust? Und wie kann man Menschen,
deren familiäre Hintergründe keine Berührungspunkte mit dem Geschehen
vor 80 Jahren haben, den Völkermord vermitteln? Nach Antworten sucht
am Sonntag, dem 28. Jänner, ein „Orientierung“-Beitrag mit dem Titel
„Holocaust-Gedenken – ein Thema für Eliten?“ (12.30 Uhr). „Was ich
glaube“ (16.55 Uhr) thematisiert „Shoah und christliche
Verantwortung“ und erinnert an die Mitschuld der christlichen Kirchen
am Holocaust. „Wem erzählen?“ ist zentrale Frage und Titel der
„dokFilm“-Premiere am 28. Jänner, um 23.05 Uhr in ORF 2: Regisseur
Ernst Gossner gibt in diesem vom ORF im Rahmen des
Film/Fernseh-Abkommens kofinanzierten Kinodokumentarfilm fünf
mittlerweile verstorbenen Überlebenden des Vernichtungslagers
Mauthausen ausreichend Raum, über das ihnen widerfahrene Leid zu
sprechen: über Folter, Entmenschlichung und den Weg zurück ins
Menschsein.
Am Dienstag, dem 30. Jänner, zeigt ORF 2 zwei Porträts
außergewöhnlicher Frauenpersönlichkeiten während des Zweiten
Weltkriegs: „Maria Stromberger“ (22.30 Uhr) über die österreichische
Krankenschwester und Widerstandskämpferin, die sich 1942 freiwillig
nach Auschwitz zum Krankenpflegedienst in der SS-Krankenstation
meldete und zum „Engel von Auschwitz“ wurde, sowie „Schwester
Courage“ (23.10 Uhr) über den Widerstand der deutschen Vinzentinerin
Anna Bertha Königsegg gegen das Euthanasieprogramm des NS-Regimes.
Die TV-Premiere eines weiteren vom ORF geförderten Kinofilms steht am
Sonntag, dem 4. Februar, mit „Schächten“ (23.05 Uhr) von Thomas Roth
auf dem Programm: Das Drama mit u. a. Jeff Wilbusch, Paulus Manker,
Miriam Fussenegger, Georg Friedrich, Julia Stemberger, Michael
Abendroth und Christian Berkel erzählt die Geschichte eines jüdischen
Unternehmersohns aus Wien, der in den 1960er Jahren das Gesetz selbst
in die Hand nimmt, um nach dessen Freispruch für die Bestrafung jenes
NS-Peinigers zu sorgen, der 20 Jahre zuvor unsägliches Leid über
seine Familie gebracht hat – und nach wie vor bringt.
„Facing Auschwitz“, „Die letzten Zeitzeugen“, „Die Wannseekonferenz“
und mehr in ORF III
ORF III ergänzt den TV-Schwerpunkt zum Holocaust-Gedenktag am
Samstag, dem 27. Jänner, mit weiteren Sendungen: Zunächst zeigt die
Dokumentation „Facing Auschwitz“ (8.25 Uhr) von Karl Pridun, wie seit
1988 jährlich Tausende Menschen aus aller Welt nach Auschwitz kommen,
um den „March oft the Living“ zu gehen: Überlebende, ihre Kinder,
Enkelkinder und Angehörige marschieren hierbei von Auschwitz I nach
Birkenau. Anschließend teilt der mittlerweile verstorbene Marko
Feingold, bis 2019 mit 106 Jahren Österreichs ältester
Holocaust-Überlebender und langjähriger Präsident der Salzburger
Israelitischen Kultusgemeinde, in der „zeit.geschichte“-Produktion
„Die letzten Zeitzeugen“ von Ernst Pohn in einem 20-minütigen
Interview seine Erlebnisse in insgesamt vier Konzentrationslagern
(9.10 Uhr). Im Hauptabend gibt die Programmleiste „zeit.geschichte“
Einblicke in das „Lager des Schreckens – Hitlers Raketenprojekt in
Ebensee“ (20.15 Uhr): Die von Andreas Kurz gestaltete
ORF-III-Produktion enthüllt die erschütternde Geschichte des KZ
Ebensee, wo Häftlinge unter unmenschlichen Bedingungen das
Raketen-Entwicklungswerk für das NS-Regime errichten mussten. Nach
einem Dacapo des am Vortag in ORF 2 gezeigten Films „Widerstand im KZ
– Der Fotograf von Mauthausen“ (21.10 Uhr) geht es in einer
Dokumentation von Jörg Müllner um „Die Wannseekonferenz“ (22.00 Uhr),
bei der die effiziente Umsetzung der „Endlösung der Judenfrage“ am
20. Januar 1942 geplant wurde. Den Schwerpunkt-Abend beschließt die
Produktion „Ein Tag in Auschwitz“ (22.55 Uhr): Der Film von Winfried
Laasch und Friedrich Scherer rekonstruiert einen typischen Tag im Mai
1944 und verdeutlicht die Alltäglichkeit des Massenmords. Mit
Interviews von Überlebenden und Fotos aus dem historischen
„Auschwitz-Album“, das heute in der Gedenkstätte Yad Vashem
aufbewahrt wird, bietet die Produktion einen bewegenden Einblick in
dieses dunkle Geschichtskapitel.
3sat-Schwerpunkt mit „Die Kinder der Villa Emma“, „Ruth Maier – die
Anne Frank von Österreich“, „Die drei Gerechten“
3sat zeigt am Samstag, dem 27. Jänner, das TV-Drama „Die Kinder der
Villa Emma“ (20.15 Uhr): Gemeinsam mit August Zirner und Ludwig
Trepte bricht Nina Proll in Richtung Villa Emma auf und führt Kinder
und Jugendliche im Jahr 1941 auf der gefährlichen Flucht vor dem
Naziterror nach Palästina. Drehbuchautorin Agnes Pluch und Regisseur
Nikolaus Leytner erzählen in dem auf einer wahren Begebenheit
beruhenden historischen ORF/ARD-Fernsehfilm von der Entwurzelung
junger Menschen und vom Verlassen und Finden von Heimat.
Aus der ORF-Reihe „Menschen & Mächte“ stehen in 3sat weiters am
Dienstag, dem 30. Jänner, die beiden Dokumentationen „Ruth Maier –
die Anne Frank von Österreich“ (22.25 Uhr) von Robert Gokl und „Die
drei Gerechten“ (23.15 Uhr) von Georg Ransmayr im Zeichen des
Holocaust-Gedenktags.
Das Porträt der österreichischen Jüdin Ruth Maier begibt sich in Wien
und Norwegen auf die Spuren der außergewöhnlich jungen Frau, die
akribisch Tagebuch führte über ihre private Situation, aber auch die
politischen Entwicklungen, ihre Flucht nach Norwegen und die Zeit als
Fremde und Flüchtling. Die Eintragungen ihrer feinsinnigen
analytischen Beobachtungen enden erst kurz vor ihrer Deportation nach
Auschwitz, wo sie am 1. Dezember 1942 vergast wurde. „Die drei
Gerechten“ erzählt davon, wie drei Wiener – Oswald Bouska, Julius
Madritsch und Raimund Titsch –, die anfangs den Nationalsozialismus
mitgetragen haben, zu entschlossenen Nazi-Gegnern wurden.
„Lebenskunst“, „Praxis“ und „Zwischenruf“ in Ö1
Ö1 widmet sich bereits am Sonntag, dem 21. Jänner, dem
Holocaust-Gedenken: „Weil kirchliche Kunst nicht judenfeindlich sein
darf“ ist Thema eines Beitrags in der Sendung „Lebenskunst“ (7.05
Uhr). Der katholische Theologe und Leiter des Instituts für
kirchliche Ämter und Dienste der Diözese Gurk Michael Kapeller
berichtet über Erfahrungen und Lösungsvorschläge.
Am Mittwoch, dem 24. Jänner, ist Dina Porat, eine der profiliertesten
Antisemitismusforscherinnen und langjährige Chefhistorikerin der
Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem, zu Gast bei Brigitte Krautgartner
in „Praxis“ (16.05 Uhr) und spricht, abseits des aktuellen
Nahost-Konflikts, über die Wurzeln des Antisemitismus.
Die katholische Theologin Regina Polak betrachtet am Sonntag, dem 28.
Jänner, in „Zwischenruf“ (6.55 Uhr) die Dynamik des Antisemitismus:
Ein großer Teil der Österreicherinnen und Österreicher ist der
Meinung, man solle die Ereignisse der Shoah weniger in das
Bewusstsein rücken, nicht in die Geschichte, sondern in die Zukunft
blicken. Polak sieht diese Haltung mit großer Sorge.
Holocaust-Gedenktag in ORF ON, TVthek, ORF.at-Netzwerk und TELETEXT:
U.a. Lane mit Video-on-Demand-Angeboten wie Spielfilm „Die
Wannseekonferenz“ mit Philipp Hochmair
Das ORF.at-Netzwerk und der ORF TELETEXT erinnern im Rahmen ihrer
aktuellen Berichterstattung an die Opfer des Holocaust und
informieren über Gedenkveranstaltungen. Die Sendungen des
Programmschwerpunkts werden via Live-Stream in der ORF-TVthek
abrufbar sein. Auf ORF ON und in der ORF-TVthek (App und Web) werden
ab Samstag, dem 20. Jänner, TV-Sendungen des Schwerpunkts (sofern
entsprechende Lizenzrechte vorhanden) – vom Spielfilm „Die
Wannseekonferenz“ (am Freitag, dem 19. Jänner, um 0.05 Uhr in ORF 2)
bis zur Dokumentation „Facing Auschwitz“ (am Samstag, dem 27. Jänner
um 8.25 Uhr in ORF III) – in einer eigens gestalteten Lane als
Video-on-Demand bereitgestellt. Darüber hinaus sind in dieser
Kollektion auch bereits früher ausgestrahlte Produktionen wie
„Vertrieben 1938 – Erinnerungen an das Volksopernensemble“ anlässlich
des Holocaust-Gedenktags verfügbar. Im Rahmen der Video-Archive
stehen außerdem zahlreiche weitere Dokumentationen,
Zeitzeugenberichte und historische TV-Beiträge bereit.
Weitere Details zu den Sendungen des Programmschwerpunkts sind unter
presse.ORF.at bzw. oe1.ORF.at abrufbar.
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