- 16.01.2024, 10:10:03
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Mental-Health-Barometer 2023: So geht es Studierenden wirklich
Das dritte Jahr in Folge zeichnet das Mental-Health-Barometer von Studo und Instahelp ein besorgniserregendes Bild: Die Hälfte der Studierenden in Österreich und Deutschland geht es mental schlecht. Die globalen Ereignisse, die steigenden Kosten und die Studienbelastung setzten den jungen Menschen stark zu. Der Vergleich mit den Vorjahren zeigt aber auch: Die Lebensqualität der Studierenden hat sich insgesamt verbessert.
Die Daten sind auch in diesem Jahr alarmierend: Die Hälfte (49 %) der Studierenden gibt an, dass es ihnen mental nicht gut bis schlecht geht. Insbesondere weibliche Studierende leiden signifikant stärker unter mentalen und körperlichen Belastungen als ihre männlichen Kommilitonen. Obwohl sich das mentale Wohlbefinden und die Lebensqualität seit dem ersten Mental-Health-Barometer im Jahr 2021 leicht verbessert haben, wirken sich globale Ereignisse wie Teuerungen und geopolitische Krisen negativ auf die mentale Gesundheit aus. Hinzu kommt, dass sich rund 81 Prozent der insgesamt 7936 befragten Studierenden aus Österreich und Deutschland durch ihr Studium gestresst fühlen.
Drittes Jahr in Folge: Umfrage zu mentaler Gesundheit von Studierenden
Diese und weitere Erkenntnisse liefert das Mental-Health-Barometer 2023, eine Initiative von Instahelp, der Plattform für psychologische Beratung online, und Studo, der meistgenutzten Studierenden-App in Österreich und Deutschland. Neben Fragen zur mentalen Gesundheit spielen im diesjährigen Mental-Health-Barometer das aktuelle Weltgeschehen und die Teuerungen eine große Rolle.
Das Mental-Health-Barometer, das seit 2021 jährlich durchgeführt wird, nähert sich somit seinem Ziel einer Längsschnittstudie, um die Entwicklung der mentalen Gesundheit von Studierenden zu erheben.
Drei große Belastungen: Überforderung, Teuerung und Weltgeschehen
Überforderung und Arbeitsaufwand im Studium, die Teuerungen und damit verbunden die eigene finanzielle Situation, psychische Probleme und Prüfungen sind auch dieses Jahr die häufigsten Belastungsfaktoren für Studierende. Die diesjährige Studie hebt aber vor allem auch die Auswirkungen der aktuellen globalen Geschehnisse hervor: Mehr als die Hälfte der Studierenden (55 %) fühlt sich durch die aktuellen Weltgeschehnisse in ihrer mentalen Gesundheit und über zwei Drittel (68 %) in ihrer finanziellen Situation beeinträchtigt.
„Dass sich das mentale Wohlbefinden der Studierenden im Vergleich zu den letzten beiden Jahren leicht verbessert hat, stimmt positiv. Trotzdem leiden viele Studierende – acht von zehn – aktuell stark unter dem Stress im Studium. Der Arbeitsaufwand in vielen Studien ist sehr hoch, wenn dazu dann noch finanzielle Sorgen und mentale Herausforderungen kommen, sind das Belastungen, die auf Dauer nur schwer zu stemmen sind“, sagt Studo-Geschäftsführer Lorenz Schmoly.
Positive Lichtblicke: Neuer Höchstwert der Lebensqualität
Zuversichtlich stimmen zumindest die Ergebnisse der wahrgenommenen Lebensqualität der Studierenden. Im Vergleich zu den beiden Vorjahren lässt sich hier ein Aufwärtstrend erkennen: 71 Prozent berichteten im diesjährigen Mental-Health-Barometer von einer guten, sehr guten oder ausgezeichneten Lebensqualität. Im Vergleich dazu lag der Wert im Jahr 2021 bei lediglich 18 Prozent und im Jahr 2022 bei 69 Prozent.
Mentale Gesundheit: Noch immer ein gesellschaftliches Tabu
Studierende erkennen die Gleichwertigkeit von körperlicher und mentaler Gesundheit an. Dennoch investieren über zwei Drittel (71 %) lediglich eine Stunde oder weniger pro Woche in bewusste mentale Gesundheitspflege. Hingegen investiert die Hälfte der Studierenden im Schnitt zwei bis fünf Stunden in ihre körperliche und ihre soziale Gesundheit.
Hinzu kommt, dass das Thema mentale Gesundheit auch weiterhin ein gesellschaftliches Tabu ist. Zwar gaben im Vergleich zu den Vorjahren prozentual weniger Studierende an, dass ein Stigma rund um mentale Belastungen besteht. Dennoch haben knapp zwei Drittel (66 %) der Befragten das Gefühl, nach wie vor nicht offen über ihre psychische Gesundheit sprechen zu können.
Psychologische Unterstützung: Diskrepanz zwischen Bedarf und Realität
Trotz eines deutlichen Bedarfs (86 %) an psychologischer Unterstützung zeigt die Realität eine Diskrepanz: Nur 44 Prozent halten es für wahrscheinlich, tatsächlich Hilfe in Anspruch zu nehmen. Würden Kosten keine Rolle spielen, wäre das deutlich anders: Dann würden Studierende am liebsten psychologische Beratung oder Therapie vor Ort, psychologische Studierendenberatung oder psychologische Online-Beratung nutzen. Aktuell besteht die Hilfe bei mentalen Herausforderungen aus Selbstrecherche (50 %) oder Selbsthilfe (30 %). Fast ein Drittel der Befragten gibt an, bisher noch gar keine Unterstützungsangebote genutzt zu haben.
Appell für Hilfe: Professionelle Unterstützung dringend gefordert
„Die Hälfte aller Studierenden sind psychisch belastet - und das hat sich seit drei Jahren nicht verändert! Es braucht dringend Maßnahmen, um die mentale Gesundheit von Studierenden zu stärken und angemessene Unterstützung bereitzustellen”, so Instahelp CEO Dr. Bernadette Frech.
Der Hilferuf nach professioneller, niederschwelliger und gleichzeitig leistbarer Unterstützung bei mentalen Problemen wird in diesem Jahr besonders laut. Student:innen sollten gerade in Zeiten der Teuerungen einfachen und idealerweise kostenlosen Zugang zu professionellen psychologischen Angeboten haben. Außerdem müssen wir auch verstärkt in die Prävention mentaler Gesundheit investieren - gerade bei jungen Menschen.
Über die Studie
Die signifikanten Ergebnisse des Mental-Health-Barometers sollen als Datengrundlage für Entscheidungsträger*innen dienen, um die soziale Chancengerechtigkeit bei psychischen Herausforderungen von jungen Menschen zu fördern und mit niederschwelliger mentaler
Unterstützung eine gesunde Zukunft zu ermöglichen. Der Erhebungszeitraum der Online-Umfrage erstreckte sich vom 6. bis 13. November 2023. 7936 Studierende in Österreich und Deutschland haben die Befragung vollständig beantwortet. Die Studie wird jährlich von Studo und Instahelp durchgeführt.
➤ Hier können Sie die Infografik und die Detailergebnisse zur Studie downloaden.
Rückfragen & Kontakt
Diane Riedel
Public Relations
Insta Communications GmbH
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Mobil: +49 173 376 78 58, E-Mail: diane.riedel@instahelp.me
Web: www.instahelp.at
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