• 10.01.2024, 13:07:36
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  • OTS0092

Fachgespräch zur Erarbeitung eines Gesundheitspakets

NÖ Landesregierung gibt Startschuss für Prozess zur NÖ Gesundheitsversorgung 2040+

Utl.: NÖ Landesregierung gibt Startschuss für Prozess zur NÖ
Gesundheitsversorgung 2040+ =

St. Pölten (OTS) - Trotz großer Herausforderungen und ständig
wachsender Aufgaben und Hürden, denen sich die Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter im Gesundheitswesen tagtäglich stellen müssen, hat
Niederösterreich zweifellos eines der besten Gesundheitssysteme der
Welt. Trotzdem steht das Gesundheitswesen vor einer Zeitenwende.
Veränderungen in der Bevölkerungsentwicklung und der demografische
Wandel machen es notwendig, sich gerade in der medizinischen und
pflegerischen Versorgung zukunftsfit auszurichten. Laut ÖROK werden
einzelne Regionen Niederösterreichs bis 2050 einen
Bevölkerungsrückgang von bis zu minus 14 Prozent verzeichnen,
gleichzeitig wird beispielsweise der Bezirk Bruck an der Leitha bis
2050 um mehr als 20 Prozent wachsen. Eine zusätzliche Belastung
stellt der demografische Wandel dar. Im Jahr 2023 leben in Österreich
220.000 Menschen, die älter als 85 Jahre sind. Bis 2050 wird diese
Zahl auf über 500.000 ansteigen. Während die Bevölkerung immer älter
wird, entwickelt sich die Medizin Tag für Tag weiter und greift auf
vielfältige Möglichkeiten zurück, die vor wenigen Jahren noch
undenkbar waren. Viele Behandlungen, die heute ambulant durchgeführt
werden, hätten noch vor wenigen Jahren einen stationären
Krankenhausaufenthalt erfordert.

Die Rahmenbedingungen für die Sicherstellung der
Gesundheitsversorgung der Niederösterreicherinnen und
Niederösterreicher haben sich geändert und spätestens mit dem
Finanzausgleich für die Jahre 2024-2028 gibt es eine gesetzliche
Grundlage und eine klare Position des Bundes. Es wird mehr Geld für
die Gesundheitsversorgung zur Verfügung gestellt, dieses ist aber an
klare Bedingungen geknüpft, die erfüllt und nachgewiesen werden
müssen, um die aus Sicht des Landes notwendigen Mittel auch
tatsächlich zu erhalten. Für den niedergelassenen Bereich stellt der
Bund jährlich 300 Millionen Euro zur Verfügung. Für die Stärkung des
spitalsambulanten Bereiches werden insgesamt über drei Milliarden
Euro zur Verfügung gestellt. Für Niederösterreich bedeutet dies
Mittel in der Höhe von 437,4 Millionen Euro.

Um diesen geänderten Rahmenbedingungen sowie den Neuerungen im FAG
gerecht zu werden, wurden von Seiten der NÖ Landesregierung sieben
Leitlinien erarbeitet. Diese dienen den Expertinnen und Experten als
Grundlage für die Erarbeitung eines Gesundheitspaktes zur
langfristigen Sicherung der besten medizinischen und pflegerischen
Versorgung in Niederösterreich. Darauf verständigten sich die
zuständigen Mitglieder der NÖ Landesregierung in einem Fachgespräch
mit Vertreterinnen und Vertretern der Ärztekammer, der
Gesundheitsgewerkschaft, der Gesundheitskasse sowie der Städte und
Gemeinden.

Diese Leitlinien der Landesregierung als Grundlage für Expertinnen
und Experten sind:
Wachsende und alternde Bevölkerung
Behandlung chronischer Krankheiten
Jederzeitige Erst- und Akutversorgung
Schnelle und vollkommene Rettungskette
Optimale Nachsorge und Rehabilitation
Hochwertige Aus- und Weiterbildung
Erstklassige Prävention und Gesundheitsvorsorge

Der Prozess zur Erarbeitung von Handlungsempfehlungen im Bereich der
NÖ LGA, der Landeslegistik, der Akutversorgung und in weiterer Folge
für den Regionalen Strukturplan Gesundheit 2030 (Planung der intra-
und extramuralen Gesundheitsversorgung) ist bis zum 2. Quartal 2025
vorgesehen. Dazu werden Beratungsunternehmen beauftragt, das
Projektmanagement für den Prozess einzurichten. Gleichzeitig soll die
GÖG (Gesundheit Österreich GmbH) beauftragt werden, die
Datengrundlagen für die einzelnen Versorgungsregionen
Niederösterreichs nach aktuellen Vorgaben zu berechnen und den
Expertinnen und Experten zur Verfügung zu stellen. Parallel dazu soll
eine Fachgruppe von Fachexpertinnen und -experten aus
unterschiedlichen Disziplinen Vorschläge zu den einzelnen
Themenbereichen erarbeiten. Aus diesen Vorschlägen soll in weiterer
Folge ein eigenes Expertengremium finale Empfehlungen zur
Weiterentwicklung der Spitäler, des Rettungswesens, der
Pflegeausbildung und des niedergelassenen Bereiches ableiten und der
NÖ Landesregierung vorlegen.

Niederösterreich ist damit das erste Land, das den sich ändernden
Rahmenbedingungen und Neuerungen der Gesundheitsfinanzierung im
Finanzausgleich 2024-2028 Rechnung trägt und an einer Lösung für die
Zukunft arbeitet. Das gemeinsame Ziel der der beteiligten
Regierungsmitglieder stellt die NÖ Gesundheitsversorgung 2040+ dar.

„Die Rahmenbedingungen für die Finanzierung unseres Gesundheitswesens
haben sich in den letzten Jahren grundlegend verändert. Der
Finanzausgleich für die nächsten 5 Jahre wird genau diese Situation
abbilden und mehr Geld für die Finanzierung des Gesundheitswesens zur
Verfügung stellen. Damit gibt uns der Bund klare Ziele und
Rahmenbedingungen vor, auf die wir reagieren müssen und werden. Wenn
wir die notwendigen Mittel zur Finanzierung unseres
Gesundheitssystems abrufen wollen, ist es an der Zeit, unsere
Strukturen weiterzuentwickeln. Denn Gesundheit geht uns alle an - ob
jung oder alt, als Eltern oder Großeltern, als Angehörige oder selbst
Betroffene, wir alle wollen die beste medizinische und pflegerische
Versorgung. Wir starten einen Prozess, in den alle Akteure des
Gesundheitswesens eingebunden sind, die zuständigen Mitglieder der
Landesregierung genauso wie die Vertreter der Städte und Gemeinden,
die mit einem Partnerschaftsangebot an das Land herangetreten sind.
Wir wollen die Gesundheitsversorgung in Niederösterreich neu denken
und die Finanzierung langfristig absichern“, so der für Finanzen und
Landeskliniken zuständige Landesrat Ludwig Schleritzko.

„Ich freue mich sehr, dass es gelungen ist alle zuständigen
Regierungsmitglieder in den Gesundheitspakt einzubinden. Die
geänderten Rahmenbedingungen im Gesundheitssystem machen diesen
Schritt notwendig, an dessen Ende eine bessere Gesundheitsversorgung
für die NÖ Bevölkerung stehen soll. Eine Expertengruppe wird sich bis
zum zweiten Quartal 2025 mit den notwendigen Verbesserungen im NÖ
Gesundheitssystem beschäftigen. Diese Verbesserungen sollen anhand
der heute präsentierten 7 Leitprinzipien entwickelt werden. Wir
werden diesen Prozess aktiv begleiten und die Bedürfnisse der NÖ
Bevölkerung in die Diskussion einbringen. Für mich müssen die
Maßnahmen dem Patienten dienen und einen echten Mehrwert bringen“,
hält Landesrat Christoph Luisser fest.

„Die Umsetzung des zweiten Teils des Regionalen Strukturplans
Gesundheit (RSG) ist eine langjährige politische Forderung von mir.
Ich begrüße es daher, dass nun ein Prozess gestartet wird, der breit
angelegt und durch einen ergebnisoffenen mit Expertinnen und Experten
geführten Austausch gekennzeichnet ist. Am Ende muss eine hoch
qualitative Versorgung, die auf den Grundfesten des solidarischen
Gesundheitssystems steht, für die Menschen in Niederösterreich
garantiert sein“, betont Gesundheitslandesrätin Ulrike
Königsberger-Ludwig.

„Die Sicherstellung von ausreichend qualifiziertem Personal im
Gesundheitsbereich ist und bleibt eine der größten Herausforderungen
für alle Beteiligten. Niederösterreich hat dabei oft den Weg
vorgegeben und eine Vorreiterrolle eingenommen. Klar ist, dass wir
weiter mit Hochdruck an modernen und zielgerichteten Aus- und
Weiterbildungsmaßnahmen arbeiten werden“, so Sozial-Landesrätin
Christiane Teschl-Hofmeister.

Nähere Informationen:
Büro LR Schleritzko, Jan Teubl, MSc (WU), Mobil: +43 676 812 12345,
Mail: jan.teubl@noel.gv.at
Büro LR Luisser, Ing. Robert Lugar, Mobil: +43 676 812 13700, Mail:
robert.lugar@noel.gv.at
Büro LR Königsberger-Ludwig, Anton Heinzl, Telefon: 02742/9005-12576,
Mail: anton.heinzl@noel.gv.at
Büro LR Teschl-Hofmeister, Mag. (FH) Dieter Kraus, Telefon:
02742/9005-12655, Mail: dieter.kraus@noel.gv.at

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