• 28.12.2023, 08:10:28
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Die Österreichische Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie (ÖGPÄRC) warnt:

Feuerwerkskörper sind brandgefährlich – illegale Pyrotechnik hat eine verheerende Wirkung

Wien/St. Pölten (OTS) - 

Jährlich erleiden in Österreich rund 200 Menschen Unfälle durch Böllerschießen. Eine große Anziehungskraft stellt die Pyrotechnik offensichtlich für junge Männer dar. Zweidrittel aller durch Böller Verletzte sind unter 24 Jahren, jeder achte ist weniger als 14 Jahre alt. Es sind die Altersgruppe, die vor allem gegen Jahresende mit Feuerwerkskörpern hantieren und dabei verunglücken. Wobei vor allem jene Feuerwerkskörper und Böller, die in Österreich nicht zugelassen sind und vornehmlich im benachbarten Ausland erworben werden, eine ganz besonders große Gefahr darstellen.

Böllerverletzungen sind trotz bester Schutzmaßnahmen oft schwerste Verletzungen mit bleibenden körperlichen Beeinträchtigungen.

Die Verwendung von Pyrotechnik kann zu schweren Verletzungen führen, insbesondere, wenn Sicherheitsvorkehrungen nicht beachtet werden. Durch eine unkontrollierte Detonation von Pyrotechnik können Verbrennungen, Schnitte, Schürfwunden, zumeist an Armen, Beinen und dem Gesicht, aber auch Augenverletzungen und andere traumatische Schäden zur Folge haben. Aufgrund der großen Sprengwirkung von vielfach illegal erworbenen und/oder modifizierten Sprengkörpern erleiden jedes Jahr viele junge Menschen kriegsähnliche Verletzungen, die bis zum Tod führen können.

Unfälle durch Pyrotechnik: Gesicht, Augen, Hände sind besonders gefährdet

Um betroffene Körperbereiche (zum Beispiel bei Amputationen) zu versorgen, im besten Fall wiederherzustellen und das Erscheinungsbild der verbrannten Haut zu verbessern, ist die Plastische Chirurgie ein essenzieller Teil des Behandlungsplans. »Gerade bei Gesichtsverletzungen ist es wesentlich, das Gesichtsgewebe zu reparieren. Schnitte oder traumatische Verletzungen erfordern von der Plastischen Chirurgie die Versorgung von Knochen, Muskeln, Nerven und Haut. Bei schwersten Verbrennungen kann es erforderlich sein, geschädigtes Gewebe zu entfernen und mikrochirurgische Rekonstruktionen durchzuführen. Die Wiederherstellungschirurgie trägt dazu bei, die Funktion und das Aussehen der betroffenen Bereiche zu verbessern. Dabei werden auch Verletzungen am Augenlid und an das Auge angrenzende Regionen von uns Plastischen Chirurgen standardmäßig versorgt«, erklärt Primarius Assoc.-Prof. Dr. Klaus F. Schrögendorfer, Leiter der Klinischen Abteilung für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie am Universitätsklinikum St. Pölten. 
 
»Leider kommt es auch sehr häufig zu Handverletzungen durch Pyrotechnik. Diese erfordern in der Regel mehrere präzise chirurgische Interventionen, um die Funktionsfähigkeit unter Einsatz mikrochirurgischer Techniken wiederherzustellen. Die Handchirurgie ist eine der vier Säulen der Plastischen-, Ästhetischen und Rekonstruktiven Chirurgie.«, bestätigt Priv.-Doz. Dr. Konstantin Bergmeister, PhD, Facharzt für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie, Oberarzt am Universitätsklinikum St. Pölten.

Erschreckender Unfall mit Feuerwerkskörper am Silvesterabend 2022

Durch das optimale Funktionieren der Rettungskette sowie dem raschen Handeln aller Beteiligten, konnte ein junger Mann trotz schwerster lebensbedrohlichen Verletzungen und Verbrennungen gerettet werden. Trotz mehrfacher Reanimationen, einem offenen Thorax mit schwerer Herzverletzung, Verbrennungen dritten Grades und der kompletten Amputation des rechten Unterarmes konnte der Patient nicht nur gerettet, sondern auch in sein Leben rehabilitiert werden. Hierbei konnte durch die plastisch-rekonstruktive Chirurgie der offene Thorax mit freiliegendem Herzen durch Lappenplastiken gedeckt werden, der Arm mit mikrochirurgischen Nerventransfers für eine optimierte Prothesenversorgung vorbereitet und das Gesicht trotz Verlustes des rechtes Auges weitgehendst rekonstruiert werden.
 
»Dieser Fall zeigt besonders, zu welchen schweren Folgen Böllerverletzungen führen können und wie unentbehrlich und wichtig die Plastische Chirurgie in der interdisziplinären Versorgung dieser Schwerstverletzten ist.«, so das Team für Plastische-, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie am Universitätsklinikum St. Pölten, welches an der Behandlung in diesem tragischen Fall direkt beteiligt war.

Rückfragen & Kontakt

Dr. Britta Fischill
Fischill PR
britta@fischill.at
+43 676 3039699

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