- 15.12.2023, 12:00:03
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trend: Signa Prime verkauft Meinl-Haus am Graben an Wiener Ärztekammer
Der Kaufpreis beträgt 80 Millionen Euro. Wohlfahrtsfonds der Ärztekammer argumentiert mit Absicherung der standeseigenen Pensionsleistungen.
Utl.: Der Kaufpreis beträgt 80 Millionen Euro. Wohlfahrtsfonds der
Ärztekammer argumentiert mit Absicherung der standeseigenen
Pensionsleistungen. =
Wien (OTS) - René Benkos Signa muss die nächste ihrer
„Trophy-Immobilien“ verkaufen. Wie das Wirtschaftsmagazin trend
berichtet, hat der Wohlfahrtsfonds der Wiener Ärztekammer das Haus am
Graben 19 in Wien, das den Gourmettempel „Meinl am Graben“
beherbergt, erworben. Der Kaufpreis liegt laut trend-Informationen
bei 80 Millionen Euro; leicht unter dem eingeholten
Verkehrswertgutachten, das 83 Millionen ausweist. Die Signa Prime
Selection AG, die das Gebäude 2009 von der Bank Austria übernahm,
macht – im Unterschied zu anderen Notverkäufen – diesmal sogar einen
Buchgewinn, weil sie sich gegenüber dem Verkehrswert einige Millionen
Euro Luft als stille Reserve in der Bilanz gelassen hat.
Der Wohlfahrtsfonds kümmert sich um die standeseigene
Pensionsvorsorge für alle Wiener Ärzte und Zahnärzte; zum Teil über
ein Kapitaldeckungsverfahren. Neben Investitionen in Wertpapiere
werden in den letzten Zeit auch immer wieder Immobilien gekauft. „Zur
Risikostreuung“, wie Michael Lazansky, der Vorsitzende des
Verwaltungsausschusses des Fonds trend gegenüber sagt: „Immobilien
bleiben eine der sichersten und zuverlässigsten Anlagemöglichkeiten.“
Man sei schon länger auf der Suche nach einem weiteren Deal gewesen,
durch die Signa-Krise habe sich dann Anfang November diese „einmalige
Gelegenheit“ ergeben.
Ganz in der Nähe des „Meinl-Hauses“ besitzt die Wiener Ärztekammer
den Grabenhof, dazu auch zwei Immobilien nahe des Rochusmarktes. In
Summe umfasst das Portfolio bereits 13 Immobilien in Toplagen Wiens.
Nach einiger Kritik rund um diese Transaktionen ist die
Signa-Liegenschaft nun die erste, die nach der im Oktober 2022
beschlossenen Immobilienerwerbsrichtlinie der Ärztekammer abgewickelt
wurde.
Das rechtliche Risiko durch eine mögliche Insolvenz von Signa Prime
wurde laut Angaben gegenüber trend geprüft, und man habe sich nach
einer Abwägung der Chancen und Risiken für einen Erwerb der Immobilie
entschieden.
Laut Lazansky will der neue Eigentümer im nächsten Schritt die
Attraktivierung der Flächen am Graben 19 angehen, wo übrigens auch
Google seine Österreich-Zentrale hat. Er sehe sowohl Potenzial bei
der Wert- als auch bei der Mieterlössteigerung.
Das hat allerdings auch Signa schon versucht. Vor etwa fünf Jahren
wollte das Unternehmen die Mieten für den „Meinl am Graben“ von
30.000 auf 60.000 verdoppeln – verlor dann allerdings ein
angestrengtes Verfahren bei der Schiedsstelle. Im trend sagt Lazansky
dazu: „Wir haben eine sehr langfristige Perspektive und werden uns um
eine Lösung mit Meinl bemühen.“
Dass der Buchgewinn der Signa Prime etwas an deren äußerst prekärer
Lage ändert, ist eher zu bezweifeln.
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