• 06.12.2023, 10:08:30
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BMBWF verlieh Gabriele Possanner Preise

Im Rahmen des vom BMBWF zum zweiten Mal ausgetragenen Tags der Geschlechterforschung wurden die Gabriele Possanner Preise feierlich verliehen.

Utl.: Im Rahmen des vom BMBWF zum zweiten Mal ausgetragenen Tags der
Geschlechterforschung wurden die Gabriele Possanner Preise
feierlich verliehen. =

Wien (OTS) - Der Staatspreis ging an Elke Krasny von der Akademie der
bildenden Künste Wien, den Würdigungspreis für ein Lebenswerk erhielt
Erna Appelt von der Universität Innsbruck und die beiden
Förderungspreise wurden Val Meneau von der Universität Salzburg sowie
Ines Rössl von der Universität Wien zuerkannt. Über den
possanner@school-Hauptpreis freuten sich Mina Kalchbrenner und Emma
Lehn von der KunstModeDesign Herbststrasse – Höhere Lehranstalt für
Mode und künstlerische Gestaltung.

Mit dem Tag der Geschlechterforschung soll die gesellschaftliche und
wissenschaftliche Relevanz dieses Forschungszugangs durch
Sichtbarmachung von in diesem Bereich Forschenden und von
Forschungsprojekten aufgezeigt werden. Damit folgt das BMBWF
europäischen Leitvorgaben, denn die Berücksichtigung der
Geschlechterrelevanz in der Forschung ist auch im Europäischen
Forschungsraum und im EU-Rahmenprogramm für Forschung und Innovation
„Horizon Europe“ stark verankert. Die Umsetzung auf nationaler Ebene
erfolgt im österreichischen Aktionsplan für den Europäischen
Forschungsraum 2022-2025 durch die Maßnahme „Entwicklung von
Leitlinien betreffend die Integration der Genderdimension in
Forschungs- und Innovationsinhalte sowie in die forschungsgeleitete
Lehre u. a. für die Anwendung im Rahmen der Forschungsförderung“.

„Geschlechterforschung liefert neben dem gesellschaftlichen und
wirtschaftlichen Mehrwert auch einen essentiellen Beitrag zur
Innovation von Forschung wie bspw. in der Gendermedizin. Sie leistet
folglich einen wertvollen Beitrag zur „Dritten Mission“ und somit zur
gesellschaftlichen Verantwortung der Hochschul- und
Forschungseinrichtungen“, zeigt sich BM Martin Polaschek überzeugt.

Gabriele Possanner Staatspreis an Elke Krasny

Eine gesellschaftliche Verantwortung, die sich auch bei den
Possanner-Preisträgerinnen widerspiegelt. Der mit 10.000.- Euro
dotierte Staatspreis ging nach Vorschlag einer Fachjury an
Professorin Elke Krasny von der Akademie der bildenden Künste Wien.
Krasny verfolgt in ihrer wissenschaftlichen und lehrenden Arbeit seit
Jahrzehnten konsequent Fragestellungen, die die Geschlechterdimension
in Architektur, Kunst und Urbanismus behandeln. Sehr stark im Fokus
stehen bei ihr Geschlechterfragen im Zusammenhang von Care,
Sorgearbeit und der ethischen Dimensionen von Sorge – ein Themenfeld,
in dem sie auch eine international gefragte Expertin ist und
Konferenz-Vorträge und-Workshops hält.

Elke Krasny unterstützt durch ihre Lehrtätigkeit und durch die
intensive Betreuung von Abschlussarbeiten den wissenschaftlichen
Nachwuchs. Bei der Erarbeitung der neuen Curricula für die
künstlerischen Lehramtsstudien war sie maßgeblich daran beteiligt,
dass eine für alle Studierenden verpflichtende neue Vorlesung zu
Gender Studies in das Curriculum aufgenommen wurde. Die Gabriele
Possanner Staatspreisträgerin 2023 wirkt somit als
Geschlechterforscherin entlang der gesamten Bildungskette.

Würdigungspreis für ein Lebenswerk an Erna Appelt

Der Würdigungspreis für ein Lebenswerk im Bereich der
Geschlechterforschung ging an Professorin Erna Appelt von der
Universität Innsbruck, Politikwissenschaftlerin am Center
Interdisziplinäre Geschlechterforschung Innsbruck (CGI). Erna Appelt
forschte und lehrte an mehreren Universitäten im In- und Ausland.
Besonders bemerkenswert ist ihre interdisziplinäre Ausrichtung, denn
Appelt ist eine doppelte Brückenbauerin: Einerseits zwischen
verschiedenen Fachdisziplinen und andererseits zwischen Wissenschaft
und Gesellschaft, was sich in ihrem jahrzehntelangen
gesellschaftspolitischen Engagement und den Transfer von Wissen
manifestiert.

Sie hat dadurch den gesellschaftlichen Gleichstellungsdiskurs
wesentlich über viele Jahre mitgeprägt. Nicht zuletzt auch durch
zahlreiche Publikationen, wobei ihre Forschungsschwerpunkte die
politikwissenschaftliche Frauen- und Geschlechterforschung,
insbesondere feministische Staats- und Demokratietheorie,
Gleichstellungspolitiken sowie Care-Studies umfassen.

Überdies war die Gabriele Possanner Würdigungspreisträgerin 2023
maßgeblich an der strukturellen Etablierung und Verankerung der
Geschlechterforschung an der Universität Innsbruck beteiligt.

Förderungspreise an Val Meneau und Ines Rössl

Einen der beiden mit jeweils 12.000.- Euro dotierten
Gabriele-Possanner-Förderungspreise erhielt Val Meneau von der
Universität Salzburg, deren Dissertation sich durch einen sehr hohen
Innovationscharakter auszeichnet und Geschlechterfragen in der
Tanzwissenschaft etabliert. Die Arbeit leistet dadurch unter anderem
einen wesentlichen Beitrag zum Abbau von Geschlechterstereotypen und
Rollenbildern.
Der zweite Förderungspreis wurde Ines Rössl von der Universität Wien
zuerkannt. Im Zentrum ihrer Dissertation steht das Konzept der
Intersektionalität, welches sie zum Instrument rechtskritischer
Analyse macht. Als Anschauungsbeispiel dient dabei das (europäische
und österreichische) Migrationsrecht bzw. ausgewählte
migrationsrechtliche Fragestellungen und die dazugehörige Judikatur.

possanner@school-Preise

Der zum zweiten Mal unter der bereits etablierten Dachmarke
„Possanner“ verliehene possanner@school-Hauptpreis (1.500.- Euro)
ging an Mina Kalchbrenner und Emma Lehn von der KunstModeDesign
Herbststrasse – Höhere Lehranstalt für Mode und künstlerische
Gestaltung für die gemeinsam verfasste Diplomarbeit „Die nackte Frau
– eine Suche im Wandel“. Darin analysieren die beiden
Geschlechterbilder in der Kunst am Beispiel der nackten Frau als
Motiv.
Die weiteren sieben mit je 500.- Euro dotierten Anerkennungspreise
gingen an:

• Anna Brakonier: The Matilda Effect – When Women’s Achievements in
Science are not Acknowledged, Schulen an der Kettenbrücke –
Katholisches Oberstufenrealgymnasium, Innsbruck
• Sarah Ekl: Frauenrechte in Österreich – Welche Bedeutung hat das
Wirken der Frauenrechtlerin Johanna Dohnal heutzutage?, Realgymnasium
unter besonderer Berücksichtigung der sportlichen Ausbildung, Maria
Enzersdorf
• Sasha Falk: Inklusive Feminismen. Eine kritische Analyse
feministischer Strömungen, GRG XIII Wenzgasse, Wien
• Julia Verena Fellner: Ruth Bader Ginsburg und ihr Kampf für
Gleichberechtigung / Ruth Bader Ginsburg and her Fight for Equal
Rights, RG/WRG Feldgasse, Wien
• Anna Müssigang: Die Geschichte der Transgender-Bewegung des frühen
20. Jahrhunderts am Beispiel von „The Danish Girl“, BG/BRG Sillgasse,
Innsbruck
• Clara Popper: Femizide in Österreich im Spiegel der Medien, BGRG8,
Albertgasse, Wien
• Lilly Schönherr: Der ständige Abstieg der Frau? Semantische
Veränderungen von genderspezifischen Personenbezeichnungen, BG/BRG
Sillgasse, Innsbruck

Tag der Geschlechterforschung – Sichtbares Signal nach außen

Neben den Preisverleihungen hat das BMBWF auch wieder die Hochschul-
und Forschungseinrichtungen eingeladen, sich mit eigenen Beiträgen am
Tag der Geschlechterforschung zu beteiligen, um eine noch größere
Öffentlichkeitswirksamkeit zu erzielen. Zahlreiche Institutionen
folgten der Einladung und haben auf ihren Websites dahingehende
Beiträge – gekennzeichnet mit einem dafür eigens von entwickelten
Logo – veröffentlicht.

Einen Überblick über alle Beiträge der Hochschul- und
Forschungseinrichtungen zum Tag der Geschlechterforschung 2023 finden
Sie unter https://tinyurl.com/yt56wj6x

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