• 22.11.2023, 10:00:29
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Erklärung der TKG zum Nahostkonflikt und seinen Auswirkungen auf Österreich

Wien (OTS) - 

Nach dem 7. Oktober 2023, dem Tag des Terrors der arabischen Hamas und der  darauf folgenden Vergeltung Israels, fordern vor allem einige christlich-konservative Parteien in Österreich eine klare Distanzierung.

Die reaktionär-fundamentalistische Terrororganisation Hamas ist mit dem 7. Oktober-Terror-Massaker nicht nur für die "Türkische Kulturgemeinde in Österreich (TKG)" zum Feind der säkularen, freiheitlich-demokratischen und pluralistischen Gesellschaft und der rechtsstaatlichen Grundordnung geworden und auf das Schärfste zu verurteilen, sondern auch für die Mehrheit aller aus der Türkei stammenden Menschen, die den Wert der säkularen, demokratischen und in diesem Bereich noch verbesserungswürdigen Republik Türkei mit ihrer Vergangenheit, ihren Rahmenbedingungen und Grenzen halbwegs kennen, egal ob sie konservativ sind oder nicht.

Dazu muss man weder für noch gegen Israel sein. Die Hamas und ihre Ableger von oben und unten sind die ersten Feinde der MuslimeInnen, die einen säkularen, freiheitlichen, vielfältigen, demokratischen, pluralistischen Rechtsstaat, in dem Menschenrechte, Gewaltenteilung und Pressefreiheit gelten, lieben und "nicht heuchlerisch", sondern von Herzen unterstützen. Wir kennen die Hamas und ihre Ableger aus der Türkei mit ihren Massakern (die auch MuslimeInnen waren) und waren und sind immer Feinde der demokratischen freiheitlichen säkularen Verfassung. 

Die TKG erwartet auch eine klare Distanzierung vom politischen und bürokratischen Establishment in Österreich

Dieser bestialische Mord an Juden und Arabern am 07.10.2023 ist nicht nur auf das Schärfste zu verurteilen, sondern muss überall, insbesondere in der EU und in Österreich mit seinen politisch-religiösen Ablegern bzw. Derivaten, die unter dem Vorwand der Religionsfreiheit von bestimmten Strömungen innerhalb politischer Parteien in Österreich sowie von Teilen der Kirche jahrzehntelang salonfähig gemacht bzw. kooperiert wurden, ein abruptes Ende finden und gehört in die Schranken verwiesen. Die TKG erwartet auch eine klare Distanzierung vom politischen und bürokratischen Establishment in Österreich.

Wir fordern Israel als halbwegs funktionierende Demokratie im Nahen Osten auf, in Gaza sofort die Spreu vom Weizen zu trennen und die Zahl der zivilen Opfer zu reduzieren, welche das Problem jetzt und in Zukunft immer weiter verschärfen.

Das wollen wir nicht. Wir wollen Frieden im Nahen Osten. Wir wollen Frieden für alle BürgerInnen des Staates Israel.  Die Inkaufnahme ziviler Opfer in Gaza bei der Durchsetzung militärischer Ziele und der Selbstverteidigung Israels gegen die Terrororganisation Hamas muss sich im Rahmen des Kriegsvölkerrechts bewegen, sonst schadet sie dem Ansehen der westlichen Demokratien und Israels, der Attraktivität demokratischer Werte in der islamischen Welt und behindert die Arbeit demokratischer Bewegungen in diesen Ländern. Man kann sogar noch einen Schritt weiter gehen. Jetzt wird Israel in der Türkei als Vehikel benutzt, um die halbdemokratische, säkulare de jure Verfassung der Regierung in Ankara zu Fall zu bringen. 

Schande über alle, die die Hamas und ihre Ableger unterstützen. Schande über alle, die die Taliban in Afghanistan hervorgebracht und unterstützt haben. Schande über alle, die den IS hervorgebracht und unterstützt haben und immer noch unterstützen.

Egal, wo sie sind und woher sie kommen, sie haben immer einen Deckmantel und einen Vorwand. Entweder werden Religionsfreiheit oder die Minderheitenrechte missbraucht, besonders in Österreich, in Deutschland und in der EU.

Schande über alle, die seit 100 Jahren, seit dem Ersten Weltkrieg und bis heute, die muslimische Welt mit solchen reaktionären, fundamentalistischen und politischen Glaubensanhängern als Sittenwächter unterstützt haben, um die islamischen Länder und Gesellschaften besser ausbeuten zu können

Wir müssen aus den Fehlern der Vergangenheit lernen, ohne Verwässerung, ohne Feindseligkeit und Rachegefühle. Die Stimmen der Vernunft aus den Reihen der Migrantinnen und Migranten und Musliminnen und Muslime müssen endlich Gehör finden, damit nicht weiterhin unter dem Deckmantel der Religionsgemeinschaften reaktionäre Islamisten und ihre Unterstützer hofiert werden! 

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Rückfragen & Kontakt

Türkische Kulturgemeinde in Österreich(TKG)
Dr. Melissa Günes
Generalsekretärin
Tel.:01/513 76 15-0
m.gunes@turkischegemeinde.at
http://www.turkischegemeinde.at

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