• 21.11.2023, 10:15:35
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Rosandić mit Ferdinand-Berger-Preis ausgezeichnet, Hacker: "Menschenrechte sind unverrückbar"

Das Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes zeichnete den Gründer der SOS Balkanroute gestern im Wiener Rathaus aus.

Petar Rosandić bekam gestern vom
Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (DÖW) den
Ferdinand-Berger-Preis verliehen.
WIEN (OTS) - 

Im gefüllten Wappensaal des Wiener Rathauses wurde gestern der Ferdinand-Berger-Preis des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes (DÖW) an SOS Balkanroute Gründer Petar Rosandić alias Kid Pex verliehen. Dieser konnte mit seinem Einsatz dieses Jahr ein illegal errichtetes Gefängnis für entrechtete Geflüchtete im bosnischen Camp Lipa aufhalten. 

Hacker: "Lebt was er zeigt, zeigt, was er lebt"

Die Laudatio hielt Stadtrat für Soziales, Gesundheit und Sport Peter Hacker. "Humanismus muss eine Selbstverständlichkeit sein. Petar Rosandić lebt, was er zeigt, und zeigt, was er lebt. Menschenwerte und Humanismus sind Werte, die sind unverrückbar", sagte Stadtrat Peter Hacker, der das Leben von Rosandić in Wien in seiner Rede aufzeichnete. Er erzählte von Rosandićs Flucht nach Wien bei Ausbruch des Kroatien-Krieges Anfang der neunziger Jahre, dem Engagement gegen Schwarz-Blau Anfang der 2000er Jahren, seinen musikalischen Erfolgen als Rapper bis zur Gründung der SOS Balkanroute. 

Rosandić: "Lassen uns nicht mundtot machen"

Der Preisträger dankte allen engagierten Menschen, die "noch immer nicht wegschauen, was sich entlang der EU-Außengrenzen abspielt". Vor allem dankte er Caritas, Diakonie, Volkshilfe, Amnesty International, Asylkoordination und über 50 Organisationen, die sich beim SLAPP Prozess gegen ihn hinter die SOS Balkanroute gestellt haben. Rosandić wurde anlässlich der Klage der ÖVP-nahen Organisation ICMPD von der internationalen Menschenrechtsorganisation "Front Line Defenders" (UN-Rapporteurstatus) auf die Liste der international gefährdeten Human Rights Defender gesetzt - neben viele bedrohte und engagierte Personen aus Russland, Weißrussland, dem Iran, Ungarn, Serbien, usw..

Die Klagen des ICMPD wurden diesen Sommer vor dem Handelsgericht Wien abgewiesen, der Richter attestierte Rosandićs Feststellung "österreichisches Guantanamo" ein Tatsachensubstrat basierend auf den von ihm vor Gericht eingereichten Fakten und Beweisen. 

"Haltung statt Festung"

"Es ist die Haltung, nicht die Festung, es sind die Menschen, nicht die Zäune, es sind die unabhängigen Gerichte, die klare Urteile fällen und uns allen immer wieder juristisch vor Augen führen, dass diese Festung – die Festung Europa - nichts anderes als die Festung eines moralpolitischen Bankrotts ist. Italien wurde vor kurzem verurteilt wegen der illegalen Inhaftierung von Tunesier:innen auf Lampdeusa, Großbritannien musste mit dem schmutzigen Ruanda-Deal vor Gericht einknicken und das ÖVP-nahe ICMPD ist vor Gericht an glasklaren Fakten gescheitert, beim Versuch als steuergeldgeförderter internationaler Goliath ein paar abgesandelte Freaks, Gutmenschen in Trainingsanzügen und Tschuschen aus Wien mundtot zu machen. Aber wir lassen uns nicht mundtot machen!", sagte der Wiener Rapper und Flüchtlingshelfer.

Die komplette Siegesrede von Rosandić befindet sich im Anhang. 

Rückfragen & Kontakt

team@sos-balkanroute.at
+436607390819

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