- 15.11.2023, 09:30:32
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- OTS0041
Kompetenzmatching – Modernisierung der Jobvermittlung
Wien (OTS) -
• Kompetenzen der Kund_innen im Zentrum
• Bei Unternehmen gewünschte Kompetenzen erheben
• Kompetenzmatching statt Berufsmatching
• Erfolgreich den richtigen Job finden
Berufe verändern sich laufend. Manche fallen weg, neue kommen dazu.
Spezialisierungen führen dazu, dass sich Berufe in mehrere
aufgliedern. Andere Berufe werden akademisch. Heute kennt das AMS
rund 25.000 Kompetenzen bei rund 17.500 Berufsbezeichnungen.
Arbeitssuchende haben viel mehr einzubringen als einen Jobtitel –
nämlich ihre vielfältigen Kompetenzen – und damit weit mehr als eine
einzelne Berufsbezeichnung ausdrücken kann.
Modernisierung, wo’s nur geht
In Zukunft matcht das AMS die Kompetenzen seiner Kund_innen mit den
Bedürfnissen der Unternehmen. „Das AMS geht hier den nächsten
wichtigen Schritt in der Digitalisierung des Beratungsprozesses. Die
Prozesse im AMS werden dadurch noch effizienter, serviceorientierter
und digitaler“, so Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher bei
einer gemeinsamen Pressekonferenz mit den AMS-Vorständen Johannes
Kopf und Petra Draxl. „Das Kompetenzmatching ist ein wichtiger
Baustein in der Modernisierungs- und Digitalisierungsoffensive des
AMS.“ so Arbeitsminister Kocher weiter. Gleichzeitig wird auch das
Service für Unternehmen in das Kompetenzmatching eingebunden. Bei er
Suche nach geeigneten Arbeitskräften wird in Zukunft danach gesucht,
welche Kompetenzen Mitarbeiter_innen mitbringen müssen und nicht
mehr, welchen Jobtitel oder welche Berufsbezeichnung die Stelle hat.
„Eines unserer Erfolgsbeispiele zeigt, wie Kompetenzmatching
funktioniert. Bisher war es üblich nur binär zu suchen, also, wenn
ein_e Lektor_in gesucht wurde, wurde auch nur nach einer_m Lektor_in
gesucht. Mit Kompetenzmatching jedoch hat sich eine ehemalige
Mitarbeiterin eines Reisebüros, die Germanistik studiert hatte und in
ihrem Job oft Texte lektoriert hat, qualifiziert und den Job
erhalten. Wir haben unsere Berater_innen geschult, damit sie
gemeinsam mit den Kund_innen ihren spezifischen Kompetenzkatalog
erarbeiten und so die Chancen für eine rasche und erfolgreiche
Jobvermittlung deutlich erhöhen“, erklärt Johannes Kopf, wie das
Matching funktionieren wird. „Bei einem intensiven Chancen-Gespräch
mit Kund_innen liegt der Fokus auf Kompetenzen, Interessen,
Fähigkeiten, Fertigkeiten, Kenntnisse, Erfahrungen etc., die in den
Vermittlungsprozess einfließen. Mit dem Kompetenzmatching lösen wir
jetzt ein Problem, das uns seit Jahrzehnten beschäftigt hat.“ Allein
im Oktober 2023 wurden 45.000 Vermittlungsvorschläge über
Kompetenzmatching verschickt.
Gleichzeitig wird auch das Service für Unternehmen in das
Kompetenzmatching eingebunden. Bei der Suche nach geeigneten
Arbeitskräften wird in Zukunft danach gesucht, welche Kompetenzen
Mitarbeiter_innen mitbringen müssen und nicht mehr wie bisher üblich,
welchen Jobtitel oder welche Berufsbezeichnung die Stelle hat.
Wir suchen die Kompetenzen unserer Kund_innen
Die Berater_innen des AMS erhalten ab sofort nach dem
Kompetenzmatching eine Liste von Stellenvorschlägen bzw.
Bewerber_innenvorschlägen, die vom System auch gleich gereiht werden
und zeigen mit welchem Prozentsatz das Matching übereinstimmt. Der
Unterschied zwischen der bisherigen Suche und dem Kompetenzmatching
besteht darin, dass eine Suche nach Berufen die Ergebnisse
einschränkt. Ein Matching nach Kompetenzen zeigt jedoch alle
übereinstimmenden Ergebnisse – in absteigender Reihenfolge der
erzielten Punkte – an.
Aufgebaut ist das Kompetenzmatching auf einer laufend auf dem
neuesten Stand gehaltenen Datenbank, dem Berufsinformationssystem des
AMS, das alle exisierenden Berufe detailliert beschreibt. Damit
werden Matches möglich, die den Beratern_innen bisher so noch nicht
gelungen sind.
Zusammenführen, was zusammenpasst
Das AMS bringt die zusammen, die gut zusammenpassen, auch wenn
Jobtitel und Berufsbezeichnung vordergründig nicht matchen. „Unter
Kompetenzmatching verstehen wir den Abgleich von beruflichen und
fachlichen Kompetenzen, Zertifikaten und Sprachen, die Arbeitsuchende
mitbringen und Unternehmen nachfragen. Falls Kompetenzen fehlen,
können wir Arbeitssuchende unterstützen, sich diese anzueignen“,
beschreibt Petra Draxl die Vorteile des neuen Systems. „Unternehmen
beraten wir – besonders in der aktuellen Arbeitsmarktsituation – auf
nicht unbedingt notwendige Kompetenzen zu verzichten,
unternehmensinterne Weiterbildung zu ermöglichen und unterstützen so
Anpassungsprozesse auf dem Arbeitsmarkt.“
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