- 14.11.2023, 12:44:54
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BM Polaschek & StS Tursky: Künstliche Intelligenz – Chance für Schulen
BM Polaschek und StS Tursky präsentieren Maßnahmenpaket mit sechs Schwerpunkten zur Digitalisierung der Schulen.
Utl.: BM Polaschek und StS Tursky präsentieren Maßnahmenpaket mit
sechs Schwerpunkten zur Digitalisierung der Schulen. =
Wien (OTS) - Künstliche Intelligenz (KI) verändert unsere
Gesellschaft. Künstliche Intelligenz verändert vor allem aber auch
unsere Schulen. Sie stellt uns vor Herausforderungen, Künstliche
Intelligenz ist vor allem aber eine Chance für unsere
Bildungseinrichtungen.
„Die Schulen aus dem Jahr 2019 sind mit den Schulen aus dem Jahr 2023
nicht mehr vergleichbar. Ein entscheidender Grund dafür ist
sicherlich die Digitalisierung. Dabei sind wir an unseren Schulen
Vorreiter in der Digitalisierung: Wir haben nahezu 100 % aller
Bundesschulen an das Glasfasernetz angeschlossen, wir stellen jedem
Kind aber der 5. Schulstufe ein Tablet oder einen Laptop zur
Verfügung und wir haben den neuen Pflichtgegenstand „Digitale
Grundbildung“ eingeführt“, erklärt Bildungsminister Martin Polaschek.
Polaschek erklärt weiter: „Um den Bereich der Künstlichen Intelligenz
und der Digitalisierung noch besser nützen zu können, präsentierten
der Staatssekretär für Digitalisierung, Florian Tursky, und ich ein
umfassendes Maßnahmenpaket mit sechs Schwerpunkten. Mit diesen wird
es uns gelingen, unsere Schulen noch besser für die Zukunfts-Chancen
von KI und Digitalisierung vorzubereiten.“
„KI bietet nicht nur innovative Lernmöglichkeiten, sondern fördert
auch kritisches Denken, Problemlösungsfähigkeiten und digitale
Kompetenzen. Die Schülerinnen und Schüler werden so fit für die
Zukunft, in der KI eine zentrale Rolle spielen wird. Unser Ziel ist
es, die Chancen von KI zu nutzen, gleichzeitig aber auch
verantwortungsbewussten Umgang und ethisches Bewusstsein zu
vermitteln. Klar ist, man kann sich in unserer heutigen vernetzten
Welt vor Neuerungen wie KI-Systemen nicht verschließen – und man soll
es auch nicht. Wir wollen KI gemäß unserer eigenen Werte nutzen und
müssen uns daher über unsere Ziele und Perspektiven im Klaren sein.
Wir sind überzeugt, dass dies den Schülerinnen und Schülern die
notwendigen Fähigkeiten vermittelt, um in einer zunehmend digitalen
Welt erfolgreich zu sein“, so Digitalisierungsstaatssekretär Florian
Tursky.
1. KI-Pilotschulen: Lernen und Lehren mit KI-Tools
Künstliche Intelligenz bietet zahlreiche Möglichkeiten, Lernprozesse
und Lehrkräfte wirksam zu unterstützen. Schon heute gibt es
unterschiedliche Lernprogramme, die von KI-Technologien angetrieben
werden.
Daher werden wir zunächst 100 Schulen zu KI-Pilotschulen machen.
Diese erhalten ein Projektbudget, können damit KI-Lernsoftware den
Lernenden zur Verfügung stellen und diese – begleitet von Hochschulen
– testen und evaluieren. So können wir für das gesamte Bildungssystem
die richtigen Schlüsse im Umgang mit diesen KI Lerntools ziehen.
Schulen können sich für diese Pilotierung von KI-Lernsoftware, die
individuelle Lernbedürfnisse und -stile berücksichtigen, bewerben.
Die Auswahl der Schulen erfolgt durch ein Expert/innen-Team des
Schulnetzwerkes eEducation Austria.
Ziel ist es aus allen Bundesländern und Schularten 100 Pilotschulen
mit einer entsprechenden KI-Lernsoftware auszustatten. Weiters wird
die Auseinandersetzung mit offenen, kostenfreien KI-Tools durch
Schulen gefördert. So wird ein der Zeit entsprechender Umgang
gelernt, trainiert und reflektiert.
Im Rahmen eines Awards – auch abgewickelt vom Schulnetzwerk
eEducation Austria – werden hier Best-Practice Beispiele für gut
funktionierende Prompts, die innovative Lern-Chats hervorrufen,
gesammelt.
Im Rahmen von Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen werden Lehrer/innen
darauf vorbereitet und begleitet.
2. Unterrichtsmaterialien – Eduthek, digi.case und Schulbücher
Nur wer informatische und digitale Kompetenzen aufweist, kann auch KI
verstehen und entsprechend handeln.
Daher muss KI auch Teil von Unterrichtsmitteln sein!
Sowohl im Pflichtgegenstand Digitale Grundbildung – explizit – und im
übergreifenden Thema „Informatische und digitale Kompetenzen“ ab der
1. Schulstufe – also der Volkschule schon – ist die
Auseinandersetzung mit KI aufgelistet bzw. möglich.
Daher braucht es auch eine Sammlung von diesbezüglichen
Unterrichtsmitteln.
Neben einer Schwerpunktsammlung in der Eduthek – dem freizugängigen
Contentpool des BMBWF – wird nun auch der digi.case – ein
Digital-Lernkoffer, der an alle Volkschulen ausgerollt wird – künftig
auch KI-Beispiele enthalten.
Auch Schulbücher müssen das Thema – noch mehr und intensiver –
abbilden! Daher werden die Autor/inn/en und Gutachter/innen für
Schulbücher in Workshops gezielt geschult, um dieses Thema nachhaltig
in den Werken zu platzieren.
3. Aus-, Fort- und Weiterbildung von Lehrkräften
Unsere Lehrkräfte sind der Dreh- und Angelpunkt für Entwicklungen im
Bildungssystem. Ihre Fort- und Weiterbildung ist daher von zentraler
Bedeutung.
Pädagogische Hochschulen haben bereits im Laufe des Sommersemester
2023 bereits eine Reihe von Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen
zu verschiedenen Aspekten der Künstlichen Intelligenz angeboten.
Zudem werden im Rahmen einer eLecture-Reihe der Virtuellen
Pädagogischen Hochschule sowohl Hintergründe zu KI und etwa der
Umgang im Klassenzimmer thematisiert.
Zudem wird im Sommersemester eine Digitale Grundschulung im Rahmen
eines MOOCs – eines Massive Open Online Courses – angeboten. Die
Teilnehmer/innen können hier in ihrem eigenen Tempo – wann sie wollen
und wo sie wollen – selbstbestimmt lernen.
Für Schulen – von der Primarstufe, also den Volksschulen, über die
Mittelschule bis hin zu maturaführende Schulen – besteht zudem die
Möglichkeit „KI-SCHILFs“ – Schulinterne Lehrer/innenfortbildungen –
zu buchen und so Expert/innen direkt an die Standorte zu holen.
Und natürlich wird das Thema KI auch in die Ausbildung von
Lehrkräften integriert.
4. KI bei schriftlichen Arbeiten
Selbstständig arbeitende, also generative KI wie ChatGPT, kann auch
missbräuchlich dazu genutzt werden, um Leistungen vorzutäuschen.
Eines ist klar: Bei der Anwendung von KI-basierten Tools für die
Erstellung von schriftlichen Arbeiten sind klare Regeln einzuhalten.
Eine Leistung muss selbstständig erbracht werden.
Es spielt keine Rolle, wer Urheber/in einer vorgetäuschten Leistung
ist (Nachhilfelehrer/in oder Chatbot) – eine nachgewiesene
vorgetäuschte Leistung ist nicht zu beurteilen.
Bei Schularbeiten und Tests legen die Lehrpersonen schon jetzt die
verwendbaren Hilfsmittel auf Basis der pädagogischen Anforderungen
und Ziele individuell fest, wie z.B. Taschenrechner, Formelsammlung
oder Unterlagen.
Dies trifft auch auf nutzbare Software, wie Internetseiten oder Tools
zu, wozu auch KI-Anwendungen gehören.
Bei abschließenden Arbeiten – also etwa den VWA oder den
Diplomarbeiten – werden KI basierte Tools lediglich unterstützend
einsetzbar sein dürfen, müssen aber klar ausgewiesen werden.
Schülerinnen und Schüler tragen somit eine klare Verantwortung für
den Inhalt. Hilfsmittel und Quellen müssen angegeben werden, dies
trifft auch auf KI-Tools zu.
Arbeiten ohne vollständige und nachvollziehbare Kennzeichnung von
Quellen und Hilfsmitteln sind als Täuschungsversuch zu werten.
5. KI-Schwerpunkt in der Bildungsforschung
Bildungsinnovation braucht Evidenzen! Im Rahmen des
Forschungsprogrammes „Bildungsinnovation braucht Bildungsforschung“
wurden Konsortien aus Pädagogischen Hochschulen und Universitäten
aufgefordert, sich mit Forschungsprogrammen zu relevanten
Bildungsschwerpunkten, wie etwa Digitalisierung, zu bewerben.
2023 wurden neun von 39 Einreichungen bewilligt und mit insgesamt 8,8
Millionen Euro finanziert.
In einem Folgecall 2024 wird auch der Themenschwerpunkt „KI im
Schulalltag“ ausgeschrieben!
6. Digitale Schulentwicklung im Bereich KI
Das Netzwerk eEducation Austria umfasst derzeit 4.108 Schulen, davon
über 1.400 als Expert oder Expert+ Schulen.
Diese erfassen Aktivitäten, die im Digitalen gesetzt werden (so
genannte Badges) und stellen dadurch die Entwicklung von Member- über
Expert- zu Expert+ Schulen dar.
• KI-Badge für eEducation-Schulen: zusätzlich zu den bisherigen
Aktivitäten wird ein KI-Badge angeboten. Dadurch werden Schulen, und
insbesondere Schulleitungen, angehalten, das Thema nachhaltig zu
bearbeiten. Bis zum Ende des Schuljahres 2024/25 ist von jeder Schule
zumindest ein KI-Badge verpflichtend zu absolvieren.
• Schwerpunkt bei allen Digi-Tagungen 2024: Bei allen
eEducation-Tagungen sowie Schwerpunkttagungen zum Thema
Digitalisierung wird ein KI-Schwerpunkt gesetzt.
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