- 06.11.2023, 14:37:42
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Bundespräsident Van der Bellen empfängt Bischöfe
Vollversammlung der Bischofskonferenz beginnt mit Empfang in der Hofburg - Van der Bellen: Kirchen und Religionen "leisten unverzichtbare Arbeit in Sachen Gemeinschaftlichkeit" - Erzbischof Lackner: Synoden-Methode hat Vorbildwirkung für Kirche und Welt
Utl.: Vollversammlung der Bischofskonferenz beginnt mit Empfang in
der Hofburg - Van der Bellen: Kirchen und Religionen "leisten
unverzichtbare Arbeit in Sachen Gemeinschaftlichkeit" -
Erzbischof Lackner: Synoden-Methode hat Vorbildwirkung für
Kirche und Welt =
Wien (KAP) - Mit einem Empfang durch Bundespräsident Alexander Van
der Bellen und einem gemeinsamen Mittagessen in der Wiener Hofburg
hat Montagmittag die Herbstvollversammlung der Österreichischen
Bischofskonferenz begonnen. Im Mittelpunkt der Begegnung stand die
gemeinsame Verantwortung von Staat und Kirche für den Zusammenhalt in
der Gesellschaft. "Die Katholische Kirche in Österreich, aber
natürlich auch die anderen Kirchen und Religionsgesellschaften,
leisten unverzichtbare Arbeit in Sachen Gemeinschaftlichkeit",
betonte das Staatsoberhaupt vor dem versammelten Episkopat. In den
Ansprachen gingen der Bundespräsident, aber auch der Vorsitzende der
Bischofskonferenz, Erzbischof Franz Lackner, auf die Bischofssynode
und ihre Bedeutung für Welt und Kirche ein.
Wie der Bundespräsident ausführte, sei die Kirche mit ihren Bischöfen
bemüht, die Menschen zusammenzubringen und zu vermitteln, dass man
große Herausforderungen nur gemeinsam bewältigen könne. "Diese
Gemeinsamkeit unserer Gesellschaft, also Zusammenhalt und
Aufeinanderzugehen, das ist gerade in Zeiten wie diesen so wichtig.
Nur wenn wir miteinander reden und auch ernsthaft versuchen, einander
zu verstehen, können wir weiterkommen", sagte das Staatsoberhaupt.
Im Blick auf die Synode in Rom hob der Bundespräsident hervor, dass
diese auch durch eine "verstärkte Einbindung von Frauen"
charakterisiert sei. Van der Bellen wörtlich: "Es ist bekannt, wie
wichtig mir die volle Gleichberechtigung von Frau und Mann ist, sei
es am Arbeitsmarkt, in der Familie, in der Politik oder in anderen
Bereichen. Das Selbstbestimmungsrecht der Frauen steht für mich außer
Frage. Ich bin daher sehr gespannt, welche diesbezüglichen Schritte
in der Kirche bis zur Herbstsynode 2024 erwartet werden können."
Erzbischof Lackner, der als gewählter Vertreter der Österreichischen
Bischofskonferenz an der Synodenversammlung teilgenommen hat,
erläuterte bei der Begegnung in der Hofburg deren neue Arbeitsweise.
Vor allem der Umstand, dass Frauen an den Beratungen "und auch an
jedem Tisch bei den Gesprächen in Kleingruppen" teilgenommen haben,
habe sich sehr bewährt. Insgesamt sei die Synode eine "Erfahrung von
Weltkirche im Kleinen" gewesen. Die Methode, die vom
Aufeinander-Zuhören geprägt war, habe "Vorbildwirkung", nicht nur für
den kirchlichen Bereich, so der Erzbischof im Blick auf Gesellschaft
und Politik.
Man habe in voller Offenheit alle Themen ansprechen können,
erläuterte der Salzburger Erzbischof und sagte: "Wir alle sind
Verwalter von Teilwahrheiten und treten dafür ein. Dies kann aber nur
gut gehen, solange einige oder zumindest einer Anwalt des Ganzen
ist."
Ausdrücklich dankte der Bischofskonferenz-Vorsitzende dem
Bundespräsidenten für seinen besonnene und entschiedenen Dienst in
schwierigen Zeiten - vor allem während der Pandemie und auch
angesichts innenpolitischer Krisen. Dankbar zeigte sich der
Erzbischof auch für das gute Staat-Kirche-Verhältnis in Österreich.
Dies ermögliche der Kirche, sich in vielfältiger Weise in die
Gesellschaft einzubringen. "Wir wollen dabei als Kirche andockfähig
an die Gesellschaft sein und wissen uns gleichzeitig
ergänzungsbedürftig", so Lackner.
An der Begegnung nahm auch der Apostolische Nuntius in Österreich,
Erzbischof Pedro Lopez Quintana, teil. Der Empfang in der Hofburg war
nach 2017 und 2019 bereits die dritte Begegnung des amtierenden
Staatsoberhauptes mit allen Mitgliedern der Bischofskonferenz,
gleichzeitig aber die erste seit der Übernahme des
Bischofskonferenz-Vorsitzes durch den Salzburger Erzbischof Franz
Lackner.
Beratungen im Kloster Laab im Walde
Am Montagnachmittag stand für die Bischöfe ein Studiennachmittag über
"Flucht und Migration" im Wiener Erzbischöflichen Palais auf dem
Programm. Liturgischer Höhepunkt der insgesamt viertägigen Beratungen
der Bischöfe ist am Montag ein abendlicher Festgottesdienst (18 Uhr)
im Stephansdom, zu dem die Gläubigen eingeladen sind. Anstelle von
Kardinal Christoph Schönborn, der erkrankt ist, wird Erzbischof
Lackner der Feier vorstehen. Es predigt der Stellvertretende
Vorsitzende der Bischofskonferenz, Diözesanbischof Manfred Scheuer
(Linz). Die Messe wird live auf "radio klassik Stephansdom"
übertragen.
Ab Dienstag setzen die Bischöfe ihre Vollversammlung im Kloster Laab
im Walde fort. Ein Hauptthema der Bischofskonferenz sind die
Ergebnisse bei der ersten Generalversammlung der Weltsynode, die im
Oktober im Vatikan stattfand. Die Bischofskonferenz war dabei durch
ihren Vorsitzenden, Erzbischof Lackner, sowie durch Kardinal
Schönborn vertreten. Die Beratungen der Bischöfe enden am Donnerstag,
9. November.
((forts. mgl.)) PWU/GPU
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