• 03.11.2023, 10:16:16
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ORF-Zeitgeschichte-Doku „Alter Hass, neuer Wahn. Antisemitismus – Geschichte eines tödlichen Vorurteils“ im Parlament präsentiert

TV-Premiere im Rahmen des ORF-Programmschwerpunkts „85 Jahre Novemberpogrome“ am 8. November um 22.30 Uhr in ORF 2

Utl.: TV-Premiere im Rahmen des ORF-Programmschwerpunkts „85 Jahre
Novemberpogrome“ am 8. November um 22.30 Uhr in ORF 2 =

Wien (OTS) - Die Pogromnacht des 9. November 1938 machte klar, dass
auch im Österreich des 20. Jahrhunderts Nachbarn zu mörderischen
Menschenjägern werden konnten. Seit dem Mittelalter zieht sich eine
Blutspur des Juden-Hasses durch die österreichische Geschichte. Im
Rahmen eines multimedialen ORF-Programmschwerpunkts analysiert Robert
Gokl in der „Menschen & Mächte“-Neuproduktion „Alter Hass, neuer
Wahn“ zum 85. Jahrestag der Novemberpogrome Ursachen und Folgen
dieses gewalttätigen Antisemitismus und dokumentiert am Mittwoch, dem
8. November 2023, um 22.30 Uhr in ORF 2, wie antisemitische
Vorurteile und Juden-Hass nach 1945 weiterwirkten. Der Antisemitismus
bleibt eine Gefahr für die Demokratie, auch 85 Jahre nach dem
Novemberpogrom.

In Anwesenheit von Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka und
ORF-Generaldirektor Roland Weißmann wurde die Dokumentation gestern,
am Donnerstag, dem 2. November, im Parlament präsentiert. An der
Veranstaltung nahmen weiters Bundesminister Martin Polaschek,
Parlamentsvizedirektorin Susanne Janistyn-Novák, Staatssekretär a.D.
Alfred Finz, aktive und ehemalige Abgeordnete zum Nationalrat und
Mitglieder des Bundesrates, ORF-Wien-Landesdirektor Edgar Weinzettl,
ORF-III-Geschäftsführerin Kathrin Zierhut-Kunz sowie Vertreter:innen
der ORF-Gremien teil. Im Gespräch mit Tom Matzek,
ORF-TV-Hauptabteilungsleiter Bildung, Wissenschaft und Zeitgeschehen,
hoben Eva Zeglovits, Politikwissenschafterin, Meinungsforscherin und
Autorin der Antisemitismus-Studien des österreichischen Parlaments,
und Regisseur Robert Gokl die Bedeutung der „Menschen &
Mächte“-Dokumentation für die kontinuierliche Aufarbeitung der
österreichischen Zeitgeschichte als Bildungsgrundlage für eine
demokratische Gesellschaft hervor.

Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka: „Es ist unsere Aufgabe, auf
unsere leidvolle Geschichte und auf historische Siedepunkte, wie die
Nacht des 9. Novembers 1938, genau hinzusehen und die Fakten zu
benennen. Antisemitismus ist per se antidemokratisch. Es liegt also
gerade am Parlament, alles dafür zu tun, Antisemitismus und
Antiisraelismus zu bekämpfen und jüdischem Leben Sichtbarkeit zu
geben.“

ORF-Generaldirektor Roland Weißmann: „Zeitgeschichte im
gesellschaftspolitisch-historischen Zusammenhang darzustellen, ist
ein unverzichtbarer Bestandteil des öffentlich-rechtlichen Mehrwerts.
Mit der Reflexion über die Geschichte des Antisemitismus im Rahmen
eines umfassenden Programmschwerpunkts zum 85. Jahrestag der
Novemberpogrome 1938 übernimmt der ORF als mediale Infrastruktur der
Republik eine zentrale Rolle. Es ist unsere Pflicht und unser
Auftrag, objektiv und ausgewogen zu informieren und das allgemeine
Bewusstsein für Antisemitismus und Rassismus und ihre Auswirkungen zu
schärfen. Mit qualitativ hochwertiger Information und gezielten
Bildungsangeboten wie der ‚Menschen & Mächte‘-Neuproduktion trägt der
ORF zur Aufklärung und Sensibilisierung bei.“

Politikwissenschafterin und Meinungsforscherin Eva Zeglovits: „Die
Pandemie, der Krieg in der Ukraine und aktuelle Entwicklungen haben
antisemitischen Verschwörungsmythen wieder einen gewissen Höhenflug
gebracht. Es ist wichtig, sich damit auseinanderzusetzen: Bildung
hilft, ein öffentlicher Diskurs hilft, das Ausdiskutieren
unterschiedlicher Meinungen hilft. Hier ist Optimismus angebracht.
Die Demokratie ist nicht ohnmächtig.“

Regisseur Robert Gokl: „Die jüdischen Österreicherinnen und
Österreicher mussten miterleben, dass schon in der Ersten Republik
Antisemitismus und Juden-Hass alltäglich waren. Auch demokratische
Gesellschaften sind nicht frei von gruppenbezogener
Menschenfeindlichkeit wie dem Antisemitismus – das zu zeigen, war ein
wichtiges Anliegen des Films. Überlebende erzählen, wie aus Nachbarn,
Arbeitskollegen, Mitschülern Schritt für Schritt antisemitische
Menschenjäger wurden. Lange vor 1938 legten vielfältige
antisemitische Ausgrenzungen, Entwürdigungen, Gewalttätigkeiten die
Basis für die Verbrechen des Nationalsozialismus.“

Multimedialer ORF-Programmschwerpunkt „85 Jahre Novemberpogrome“

Mit den Novemberpogromen am 9./10. November 1938 begann die
systematische Vertreibung, Enteignung und Vernichtung der jüdischen
Bevölkerung in der Zeit des Nationalsozialismus. Im Rahmen eines
ORF-Programmschwerpunkts erinnern ORF 2, ORF III und Ö1 an die
dramatischen Geschehnisse des Jahres 1938. Auf dem Programm stehen in
ORF 2 u. a. die ORF-Premiere des Historiendramas „Martha Liebermann –
Ein gestohlenes Leben“ sowie die „Menschen & Mächte“-Dokumentationen
„Alter Hass, neuer Wahn. Antisemitismus – Geschichte eines tödlichen
Vorurteils“ und „Auf Wiedersehen Mama, auf Wiedersehen Papa“. ORF III
überträgt die „Gedenkfeier anlässlich 85 Jahre Novemberpogrome 1938“
live aus dem Parlament und zeigt u. a. im Rahmen eines
„zeit.geschichte“-Abends die Dokumentation „Meine jüdische Familie“
sowie die Neuproduktion „Novemberpogrom 1938 – Die Nacht, als die
Synagogen brannten“.
Ö1 beschäftigt sich u. a. mit dem „Shoah-Gedenken der Zukunft“ und
auch die Berichterstattung im ORF.at-Netzwerk, der ORF-TVthek und im
ORF TELETEXT steht im Zeichen des ORF-Programmschwerpunkts „85 Jahre
Novemberpogrome“.

Details zur vom VGR geförderten ORF-Eigenproduktion „Alter Hass,
neuer Wahn. Antisemitismus – Geschichte eines tödlichen Vorurteils“
sowie zum ORF-Programmschwerpunkt „85 Jahre Novemberpogrome“ sind
unter presse.ORF.at abrufbar.

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | NRF

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