• 03.11.2023, 09:41:29
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Haltung entwickeln - Offene Jugendarbeit ermöglicht Jugendlichen die Auseinandersetzung mit dem Krieg im Nahen Osten

Wien (OTS) - 

Der Terroranschlag auf Israel und die aktuelle Kriegssituation machen uns Erwachsene sehr betroffen, verzweifelt und ohnmächtig. Die Zahl der Opfer auf beiden Seiten steigt täglich, ein gewaltloses Ende des Krieges ist nicht absehbar. Wir sehen schockierende Bilder und hören entsetzliche Nachrichten. Vor allem Kinder und Jugendliche werden über Social Media mit verstörenden Bildern und Videos konfrontiert – und oftmals alleine gelassen. Es scheint schwierig, rational über den Nah-Ost Konflikt zu sprechen. Dennoch ist es essenziell, jungen Menschen die Möglichkeit zu geben über Terror und Gewalt zu reden, über das zu sprechen, was sie auf Social Media sehen und auf ihre Ängste und Fragen einzugehen.

Offene Jugendarbeit stellt Räume und Ansprechpersonen zur Verfügung, die es jungen Menschen ermöglichen, über ihre Gefühle und Gedanken, Erfahrungen und Ängste sprechen zu können, ohne verurteilt oder gemaßregelt zu werden. Das ist eine grundlegende Bedingung, sich dem Thema Krieg, Schuld und Gewalt anzunähern und eine Haltung dazu zu entwickeln“, so Christian Dworzak-Jungherr, Vorstandsmitglied von bOJA, dem bundesweiten Netzwerk Offene Jugendarbeit.

Die über 680 Jugendzentren und Einrichtungen der Mobilen Jugendarbeit/Jugendstreetwork in Österreich verstehen sich als wichtige Sozialisations- und Bildungsorte für junge Menschen. Es geht um die Ermöglichung von Jung-Sein, Momente von Spaß und Lebensfreude, Gelegenheiten von Gemeinschaft und eines Miteinanders – von großer Bedeutung in diesen Zeiten multipler Krisen.

Die jugendlichen Nutzer*innen der Offenen Jugendarbeit kommen vor allem im städtischen Bereich aus Familien mit Migrations- oder Fluchterfahrung und sind häufig von Armut und Ausgrenzung betroffen. Gerade für diese jungen Menschen wirken Kriegserzählungen und Gewaltbilder besonders emotionalisierend und (re-)traumatisierend.

Offene Jugendarbeit wirkt Hetze, Spaltung und Ausgrenzung entgegen

In der Offenen Jugendarbeit wird das Thema Nahostkonflikt proaktiv angesprochen. Die jugendlichen Nutzer*innen der Offenen Jugendarbeit, häufig konfrontiert mit polarisierenden Ideologien, bringen das Thema mit und diskutieren es unter den Gleichaltrigen. Die Fachkräfte der Offenen Jugendarbeit stellen sich den Diskussionen und hören den Jugendlichen zu, nehmen sie ernst in ihren Sorgen und auch in ihren Ungerechtigkeitsempfindungen. Sie stehen als erwachsene Role-Models gegen Hetze, Spaltung und Ausgrenzung, zeigen aber auch klare Ablehnung von Gewalt und Terror.

Offene Jugendarbeit verfügt über die pädagogischen Konzepte, Rahmenbedingungen und Methoden, die junge Menschen darin unterstützen, sich mit unterschiedlichen Positionen und Ideologien auseinanderzusetzen und eine eigene reflektierte und aufgeklärte Haltung zu entwickeln. Nur so kann Polarisierung und Hetze entgegengewirkt werden, und nur so entsteht ein friedliches wertschätzendes Miteinander“, stellt Florian Arlt, bOJA Vorsitzender, fest. Auch unabhängig von dem aktuellen Konflikt leistet Offene Jugendarbeit einen Beitrag zur Verbesserung der Medien- und Informationskompetenz durch Auseinandersetzung mit Themen wie Fake News, Filterblasen oder Verschwörungserzählungen – und das nicht nur auf kognitiver Ebene, sondern vor allem spielerisch und erlebnisorientiert.

Innerhalb der Offenen Jugendarbeit wurden in den letzten Wochen themenspezifische pädagogische Materialien, Handreichungen, sowie Gesprächsleitfäden für die Arbeit mit jungen Menschen entwickelt. Es werden kostenlose Beratungen, Workshopangebote für Jugendliche und Seminare für Multiplikator*innen angeboten.

Informationen unter:
www.boja.at

www.beratungsstelleextremismus.at

www.koje.at

Rückfragen & Kontakt

Mag.a Stephanie Deimel-Scherzer, MA
Bundesweites Netzwerk Offene Jugendarbeit
Tel: +43 (0)660-5768237
stephanie.deimel@boja.at
www.boja.at

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