- 29.10.2023, 11:05:19
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Tursky zu einem Jahr ChatGPT: „KI braucht Kompetenz und Transparenz“
Wien (OTS) - Utl.: Der verstärkte Einsatz von künstlicher Intelligenz
(KI) kann Österreich bis 2035 rund 7 Mrd. Euro mehr Wertschöpfung
bringen. Gleichzeitig gilt es, die Herausforderungen durch KI im
Blick zu haben.
Seit einem Jahr zeigt ChatGPT äußerst breitenwirksam, wie Künstliche
Intelligenz unser Leben und Arbeiten verändern kann. Man kann
Technologien produktiv oder destruktiv nutzen. Einige Nutzerinnen und
Nutzer geben an, ChatGPT zur Automatisierung von Routineaufgaben zu
verwenden. Es kommt darauf an, was wir aus KI machen und wofür wir
KI-Lösungen einsetzen. Unser Ziel ist es, KI-Lösungen im Sinn einer
digitalen Verantwortungsgesellschaft und europäischer Werte
einzusetzen. Stellt man ChatGPT die Frage, was das KI-Modell selbst
von einer Regulierung hält, dann bekommt man als Antwort, dass vor
allem im Bereich der Ethik und Sicherheit, Vertrauen und Akzeptanz
und im Bereich der Innovation eine Regulierung auf europäischer Ebene
notwendig ist. Als Herausforderung nennt ChatGPT selbst, die globale
Harmonisierung, denn KI ist eine globale Entwicklung. Auf die Frage
hin, ob ChatGPT selbst für oder gegen eine Regulierung ist, antwortet
das KI-Modell neutral: „Als KI-Modell habe ich keine persönliche
Meinung, Überzeugungen oder Präferenzen. Meine Aufgabe besteht darin,
Informationen und Perspektiven bereitzustellen, um Nutzern bei der
Bildung ihrer eigenen Meinungen und Entscheidungen zu helfen.“
„Als ChatGPT das erste Mal frei genutzt werden konnte, war das für
viele Menschen ein iPhone-Moment und wir haben gesehen, wie schnell
Entwicklungen in diesem Bereich voran schreiten. Seither ist der
Begriff künstliche Intelligenz in aller Munde und wird bereits von
über 100 Mio. Menschen genutzt. Die Leistungsfähigkeit von
KI-Systemen verdoppelt sich etwa alle 3,5 Monate. Die rasanten
technologischen Entwicklungen und weitreichenden Auswirkungen auf die
Gesellschaft zeigen daher den politischen Handlungsbedarf für eine
klare gesetzliche Regulierung deutlich. Daher haben wir kürzlich das
KI-Maßnahmenpaket vorgestellt und werden noch dieses Jahr eine
KI-Servicestelle installieren und so Transparenz, Rechtssicherheit
und Kompetenzaufbau in der Bevölkerung und für Unternehmen
sicherstellen“, so Staatssekretär für Digitalisierung Florian Tursky.
KI-Maßnahmenpaket
Mit dem KI-Maßnahmenpaket wird unter anderem noch vor Inkrafttreten
des europäischen AI-Acts auf nationaler Ebene eine KI-Behörde
geschaffen. In einem ersten Schritt wird eine Servicestelle
eingerichtet, welche in weiterer Folge in eine Behörde übergeführt
wird. Ziel ist es, eine Behörde zu schaffen, die den Service im Fokus
hat und den Unternehmen und Bürgern als Anlaufstelle dient. Darüber
hinaus wird, um schon vorzeitig Transparenz und Vertrauen in
künstliche Intelligenzen zu gewährleisten, eine Kennzeichnungspflicht
von KI-Systemen in Österreich eingeführt.
„Transparenz ist wichtig um Vertrauen zu schaffen. Daher führen wir
eine KI-Kennzeichnungspflicht ein. Wie die Nährstoffangabe bei
Lebensmitteln üblich ist, soll jede Österreicherin und jeder
Österreich in Zukunft wissen, wann sie mit künstlicher Intelligenz
interagieren“, erläutert Tursky.
Kompetenzbildung in der Bevölkerung
Neben der Transparenz ist es auch wichtig, die Bevölkerung im Umgang
mit KI und den damit verbundenen Risiken aber auch Chancen begleiten
zu können. Daher wurde im Rahmen der Digitalen Kompetenzoffensive ein
Schwerpunkt auf KI-Basiswissen gelegt. Noch dieses Jahr starten dazu
die ersten 800 Workshops. Insgesamt werden 3.500 Workshops
niederschwellig in allen Gemeinden des Landes abgehalten. Durch
gelehrte digitale Kompetenzen stärken wir das Vertrauen in moderne
Technologien.
KI-Strategie wird 2024 vorgestellt
Die österreichische KI-Strategie wurde im Sommer 2021 als agile
Strategie vorgestellt und aktuell überarbeitet. Bei der Ausarbeitung
werden alle Ressorts im Rahmen des AI Policy Forums, Expertinnen und
Experten aus Forschung, Wissenschaft, Wirtschaft und sowie
Interessensvertreterinnen und Interessensvertreter integriert. Ziel
ist eine überarbeitete Strategie noch im ersten Halbjahr 2024 zu
verabschieden.
„Um die Chance von KI nutzen zu können braucht es ganz klar Kompetenz
und Transparenz. Beides erreichen wir mit der Umsetzung des
KI-Maßnahmenpakets und der Überarbeitung der österreichischen
KI-Strategie“, so Tursky weiter.
Europäischer AI-Act noch dieses Jahr
Für Digitalisierungs-Staatssekretär Florian Tursky ist der erste
Geburtstag von ChatGPT Anlass, um erneut darauf hinzuweisen, dass es
noch dieses Jahr mit dem geplanten AI-Act eine Regulierung von KI auf
europäischer Ebene brauche. Derzeit befindet sich der AI-Act in den
Trilogverhandlungen.
„Die Rahmenbedingungen für die KI-Nutzung brauchen politische
Gestaltung auf europäischer Ebene, sonst werden die KI-Regeln nur von
den Anbietern in den USA und China geschrieben. Das kann nicht unser
Ziel sein“, so Tursky abschließend.
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