• 18.10.2023, 10:47:50
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  • OTS0067

„Die Macht der Tracht“: „Am Schauplatz“ über Dirndl, Lederhose und Heimatgefühle

Am 19. Oktober um 21.05 Uhr in ORF 2

Utl.: Am 19. Oktober um 21.05 Uhr in ORF 2 =

Wien (OTS) - Dirndl und Lederhosen sind in Österreich angesagter denn
je. Egal ob Stadt oder Land, religiöse Feste, rauschende Partys oder
einfach nur „Sommerfrische“ – Tracht zu tragen ist modern. Besonders
bei jungen Menschen. Woher kommt diese Sehnsucht nach Tradition und
Brauchtum in Zeiten globaler Krisen? Für die „Am
Schauplatz“-Reportage „Die Macht der Tracht“ – zu sehen am
Donnerstag, dem 19. Oktober 2023, um 21.05 Uhr in ORF 2 – war Julia
Kovarik in Wien, aber auch im Salzburger Pinzgau und im Salzkammergut
unterwegs, um herauszufinden, warum sich plötzlich so viele Menschen
in Lederhose und Dirndl kleiden und kollektive Heimatgefühle
entwickeln.

Das Comeback der Tracht ist vielfältig. Am Wiener Jägerball, dem
Opernball der Tracht etwa, waren Dirndl und noble Trachtenanzüge
schon immer präsent. Auffallend ist, dass zuletzt immer mehr junge
Menschen vom Reiz des Traditionellen schwärmen. „Ich fühle mich so
original, so wirklich“, erzählt etwa eine Maturantin. Gexi Tostmann
führt eines der renommiertesten Trachtengeschäfte in der Wiener
Innenstadt und hat auch andere Zeiten erlebt. Das Geschäft wurde von
ihrer Mutter 1949 gegründet. Nach dem Krieg war das Tragen von Tracht
verpönt. Heute sei das laut Tostmann anders: „Was kann das Dirndl
dafür, dass es von den Nazis missbraucht wurde? Die Jungen haben kein
Geschichtsbewusstsein mehr, die sehen heute in der Tracht nur mehr
das Lustige und Bunte und nicht mehr diese Belastung. Das finde ich
gut.“

Lustig und bunt ist es dieser Tage vor allem im Prater, wenn
Hunderttausende in Dirndl und Lederhose die „Wiener Wiesn“ besuchen.
Hier geht es vor allem ums Trinken. Aber die vielen Gäste aus ganz
Österreich sprechen auch gerne über ihre Heimatgefühle: „Es ist sehr
österreichisch, so zu feiern. Alle schauen gleich aus und wollen das
Gleiche.“ Im Salzburger Pinzgau hat die Tracht noch eine andere
Bedeutung. Im Heimatverein „D’Hundstoaner“ tragen alle das gleiche
Dirndl und die gleiche Lederhose. Das sei wie eine Uniform. Einmal
pro Woche werden Volkstänze einstudiert und das Schuhplatteln
perfektioniert. Die Vereinsmitglieder sind alle um die 20 Jahre alt
und kommen aus demselben kleinen Ort. Ein Vereinsmitglied erklärt:
„Das ist schon auch politisch, dass die Tracht wieder im Kommen ist.
Alles ist so unsicher und es gibt so viele Einflüsse durch die
Globalisierung. Die Tracht und das Heimatgefühl sind wie ein Anker
zum Festhalten“.

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