Der „Tag der Trittsteinbiotope“ findet am 17. Oktober 2023 bereits zum zweiten Mal statt.
Im Rahmen des Trittsteinbiotope-Programms widmet sich das Bundesforschungszentrum für Wald (BFW) mit 3 Projekten der aktiven Erhaltung und Vernetzung von Lebensräumen in österreichischen Wäldern und erklärte bereits vor einem Jahr den 17. Oktober zum „Tag der Trittsteinbiotope“.
"Mit Unterstützung von BIOSA (Biosphäre Austria) wurden potentielle Trittsteinbiotop-Flächen in Österreichs Wäldern gesucht, die vertraglich außer Nutzung und mehrere Jahrzehnte für wissenschaftliche Biodiversitätsuntersuchungen zur Verfügung gestellt werden", sagt Peter Mayer, Leiter des BFW.
Das Trittsteinbiotope-Team begutachtet die von den Waldeigentümer:innen gemeldeten Flächen. Wenn sie in das Programm passen, werden sie als Trittsteinbiotope eingerichtet und Erhebungen durchgeführt. Von Interesse ist dabei vor allem, wie sich die Flächen und das Artenspektrum durch fehlende Bewirtschaftung verändern und ob die Flächen miteinander vernetzt sind, das heißt ihre Funktion als Trittsteinbiotop erfüllen. Bisher wurden über 750 Flächen gemeldet und rund 200 Trittsteinbiotope eingerichtet.
Es geht im Programm nicht nur um einzelne Arten, sondern um die Erhaltung des gesamten Ökosystems. Auch für uns Menschen sind gesunde Ökosysteme essenziell. Der Wald ist auch bekannt für seine hohe Gesundheitswirkung. Ein gesundes Ökosystem kann damit auch gesundheitsfördernd für Menschen sein.
Waldbiodiversität erhalten durch vernetzte Lebensräume
Die strukturelle Vernetzung von Lebensräumen ermöglicht es, Tieren, Pflanzen und Pilzen sich ungehindert innerhalb und zwischen unterschiedlichen Lebensräumen zu bewegen. Durch die Fragmentierung der Lebensräume in kleinere Flächen, wie zum Beispiel durch den Bau von Autobahnen, Eisenbahnstrecken und Siedlungsräumen, wird diese Bewegung eingeschränkt bis verhindert.
Hinzu kommt die Auswirkung des Klimawandels auf die Biodiversität. Unter den prognostizierten steigenden Temperaturen und saisonalen Niederschlagsschwerpunkten wird es zu einer Verschiebung der Verbreitungsgebiete in höhere Lagen und nördlichere Breiten kommen.
„Um es Individuen und Populationen zu ermöglichen, neue, durch Klimaveränderungen geeignete Lebensräume zu besiedeln, stellt die Erhaltung und Vernetzung von Wald-Lebensräumen eine wichtige Maßnahme dar,“ BFW-Leiter Peter Mayer.
Trittsteinbiotope bilden einen Baustein im Konzept der Lebensraum-Vernetzung. Die kleinen Flächen ermöglichen Populationen und Arten eine Besiedlung oder erlauben eine Reproduktion. Viele Arten können die Trittsteinbiotope als Refugien bzw. zur Ausbreitung nutzen, darunter beispielsweise Säugetiere, Insekten, Moose und Flechten. Sie sind Ausgangspunkt oder Zwischenstation zur Vernetzung ansonsten isolierter Lebensräume und ermöglichen die Ausbreitung von Arten mit einer begrenzten Reichweite.
Pressebilder sind zu finden unter: https://www.bfw.gv.at/presse
Weitere Infos finden Sie auf www.trittsteinbiotope.at oder schreiben Sie eine Mail an info@trittsteinbiotope.at
Rückfragen & Kontakt
Marianne Schreck, Öffentlichkeitsarbeit, +43 664 961 52 40, marianne.schreck@bfw.gv.at
Janine Oettel, Abteilung Waldbiodiversität, janine.oettel@bfw.gv.at
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | FZW