• 13.10.2023, 10:16:20
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Fritz-Csoklich-Demokratiepreis vergeben: „Er war die Stimme Bosniens“

Styria Media Group, Kleine Zeitung, die „Presse“, die FURCHE und die Styria Buchverlage verliehen gestern in Wien die Auszeichnung posthum an den Schriftsteller Dževad Karahasan.

Verleihung des Fritz-Csoklich-Demokratiepreises
2023: Gruppenfoto.
Graz/Wien (OTS) - 

Wien/Graz. „Er selbst war ein Grenzgänger zwischen Orient und Okzident, zwischen Islam und Christentum, der mühelos die Brücke von Plato zu Tausendundeiner Nacht und von Duns Scotus zu Kleist schlug. Obwohl der Krieg ihn heimatlos gemacht und seine Stadt, das multikulturell blühende Sarajewo, zerstört hatte, warb er unermüdlich für die Begegnung und den Dialog. Er verfiel nicht dem verführerischen Gedanken an Rache, sondern glaubte an die heilende Kraft einer Umarmung“, heißt es in der Begründung der Jury, warum Schriftsteller und Dramatiker Dževad Karahasan in diesem Jahr den Fritz-Csoklich-Demokratiepreis erhalten sollte.

Karahasan starb am 19. Mai 2023 im Alter von 70 Jahren in Graz. Sein Werk, mit dem er bekannt wurde, lebt weiter. Der Demokratiepreis ist ein Zeichen dafür. „Dzevad Karahasan war die Stimme Bosniens, und seine Stimme im Chor der europäischen Literatur ist unverwechselbar“, sagte der Autor Karl-Markus Gauß in seiner Laudatio. „Kein anderer hat uns mit gleich viel Leidenschaft und Wissen, Fantasie und Empathie, mit solcher Gelehrsamkeit und diesem gelassenen Humor die Geschichte seines Landes vergegenwärtigt und uns Bosnien als europäische Versuchsstation, in der das Zusammenleben von Menschen verschiedener Herkunft, Religion, Lebensformen erprobt wird, so kunstvoll nähergebracht.“

Styria-CEO Markus Mair: „Meinungsfreiheit, Pressefreiheit, demokratische Werte und Demokratiebereitschaft, Aufklärung und Bildung müssen auch das Fundament der Zukunft sein: Ohne sie geht es nicht. Sie bieten eine feste geistige Basis, wie sie auch Fritz Csoklich Zeit seines Lebens ohne Rücksicht auf den jeweiligen Zeitgeist vertreten hat. Fritz Csoklich war ein Vorbild. Nicht minder war es der Preisträger des heurigen Jahres.“

Stellvertretend für Dragana Karahasan, die Witwe des verstorbenen Autors, nahm dessen bester Freund und Franziskanerpriester Mile Babić, das Kunstwerk entgegen, das Künstlerin und Kalligrafin Claudia Dzengel gestaltet hatte. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert.

Die Ehrung, die FURCHE-Redakteurin Manuela Tomić moderierte, wurde von den beiden Musikerinnen Merima Ključo und Jelena Milušić stimmungsvoll begleitet, zu den Gratulant:innen des Abends zählten neben Justizministerin Alma Zadić, Staatssekretärin Claudia Plakolm oder Verfassungsgerichtshofs-Präsident Christoph Grabenwarter auch die Chefredakteure Florian Asamer („Die Presse“), Hubert Patterer (Kleine Zeitung), Doris Helmberger-Fleckl (FURCHE) und viele mehr.

 

Über den Fritz-Csoklich-Demokratiepreis:
Der Preis richtet sich an in- und ausländische Personen aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Religion und Publizistik. Die Preisträger müssen vor dem Hintergrund der wachsenden gesellschaftlichen Polarisierung, der loser werdenden gesellschaftlichen Klammern, der schwieriger werdenden Verständigung, des Zweifelns am Projekt Europa und der wachsenden Nationalismen dazu beitragen, diese Entwicklungen ins Positive zu verändern. Sodass Gegensätze überwunden, physische und geistige Grenzen durchbrochen und damit die Demokratie im Inneren und das Verständnis für das Projekt Europa gestärkt werden.

Die Jury:
Florian Asamer („Die Presse“), Brigitte Bierlein (frühere Bundeskanzlerin), Michael Csoklich (Journalist), Nava Ebrahimi, (Schriftstellerin), Valerie Fritsch (Schriftstellerin), Irmgard Griss (ehemalige Präsidentin des Obersten Gerichtshofes), Doris Helmberger-Fleckl („Die Furche“), FranzKüberl (ehemaliger Caritas-Präsident), Helga Kromp-Kolb (Meteorologin und Klimaexpertin), Markus Mair (Vorstandsvorsitzender Styria), Matthias Opis (Styria-Verlag), Thomas Götz (Kleine Zeitung), Manfred Prisching (Soziologe), Helga Rabl-Stadler (Unternehmerin und ehemalige Präsidentin der Salzburger Festspiele), Eva Schlegel (Künstlerin), Lojze Wieser (Verleger), Oliver Vitouch (Psychologe und Rektor der Universität Klagenfurt).

Rückfragen & Kontakt

Mag. Philipp Lackner, MBA
Styria Media Group AG
Head of Corporate Communications & CSR Management
Gadollaplatz 1 • 8010 Graz • Austria
philipp.lackner@styria.com
www.styria.com

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