- 10.10.2023, 12:23:25
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Sozialministerium präsentiert Preisträger des Inklusionspreises „WINTEC“
Der fünfte Wissenschaftspreis „Inklusion durch Naturwissenschaften und Technik (WINTEC)“ geht an das Projekt RegioDiff, in dem inklusive Sachunterrichtsmaterialien erstellt wurden. Die Projektleitung Lisa Paleczek (Uni Graz) kann sich mit ihrem Team über ein Preisgeld von 10.000 Euro freuen.
Mit dem Inklusionspreis WINTEC zeichnet das Sozialministerium innovative Projekte aus, die wesentlich zum Abbau von Barrieren und zur Stärkung der Inklusion beitragen. In diesem Jahr geht die Auszeichnung an das praxisorientierte Projekt „RegioDiff: Regionen der Steiermark kennenlernen: Differenzierte Sachunterrichtsmaterialien für inklusiven Unterricht in der vierten Schulstufe“ mitsamt seiner wissenschaftlichen Begleitforschung (Kooperationsprojekt: PPH Augustinum, Uni Graz, PH Steiermark, Wohlhart Lernsoftware). Die im Rahmen des Projekts entstandenen Materialien existieren sowohl in einer digitalen Lernumgebung als auch als Printmaterial und sind frei verfügbar https://regionen-kennenlernen.uni-graz.at/de/ueberblick/. Sie vermitteln den Lernstoff in Kombination mit Lesestrategieaufgaben, Leseverständnisaufgaben und kooperativen Aufgaben und sind mit Glossarwörtern (Erklärungen zu schwierigen Wörtern) angereichert. Die Materialien existieren in vier verschiedenen Schwierigkeitsstufen, die es ermöglichen, gemeinsam mit allen Kindern einer Klasse an einem Thema im inklusiven Unterricht zu arbeiten. Die Zuteilung zu den Leseniveaus erfolgt über den im Projekt entwickelten Grazer Leseverständnistest (Print und digital), der eine Rückmeldung zu den Lesefähigkeiten der Kinder in einem Gesamtwert und in drei Bereichen (Wort, Satz, Text) bietet. Die Materialien und ihr Einsatz wurden im Projekt evaluiert. Lehrpersonen und Schüler:innen arbeiteten motiviert damit und gemeinsames Lernen konnte gut realisiert werden.
„Inklusive Bildung war ein zentrales Thema bei der 2. Staatenprüfung zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention in Österreich. Bildung ist der zentrale Schlüssel für das weitere Leben, weshalb ein offener, gleichberechtigter Zugang für alle Kinder und Jugendliche in Österreich besonders wichtig ist. Projekte wie RegioDiff von großer Bedeutung, da sie einerseits die Forschung zu inklusiver Bildung weiter voranzutreiben und andererseits Unterrichtsmaterialien entwickeln, die im Schulalltag von allen Schüler:innen verwendet werden können“, so Sozialminister Rauch.
Nicht zuletzt spielen die Vorteile durch Digitalisierung im Rahmen dieses Projekts eine große Rolle. „Die rasch sichtbaren Rückmeldungen in der digitalen Lernumgebung, in welchem das RegioDiff-Material eingebettet ist, geben Lehrpersonen Einblick in individuelle Voraussetzungen und Fortschritte der Kinder und es können auch die auftretenden Hürden im Lernprozess sichtbar gemacht werden, um sie zeitnah zu adressieren. Durch diese Einblicke, aber auch durch die damit verbundene Zeitersparnis, werden Ressourcen für die individuelle zielgenaue Unterstützung von Kindern und die optimierte Gestaltung des inklusiven Unterrichts frei. Diese Ressourcen kommen allen Kindern in ihrem Bildungsprozess, der Entwicklung ihrer Persönlichkeit und ihrer sozialen Kompetenzen zugute“, erklärt Projektleiterin Lisa Paleczek.
Neben dem Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro wird das Projektteam mit einem Pokal ausgezeichnet, der von den Mitarbeiter:innen der Geschützten Werkstätte - Integrative Betriebe Tirol GmbH, einem der acht Integrativen Betriebe Österreich, entworfen und hergestellt wurde. Die Preisverleihung findet Anfang des kommenden Jahres statt.
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