• 10.10.2023, 11:51:38
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Veranstaltungsreihe „Zukunft Gesundheit“: Expert:innen betonen Relevanz des Eltern-Kind-Passes für Gesundheit der jungen Generation

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Eltern-Kind-Pass: Warum eine Weiterentwicklung zum
Gesundheitsbegleiter bis ins Jugendalter unerlässlich ist?
Wien (OTS) - 

Mitte September fand im Josephinum die Diskussion zum Thema „Eltern-Kind-Pass: Warum eine Weiterentwicklung zum Gesundheitsbegleiter bis ins Jugendalter unerlässlich ist?“ statt. Dabei wurde die herausragende Relevanz des Eltern-Kind-Passes (EKP) für die langfristige Gesundheit der jungen Menschen in Österreich von renommierten Expert:innen hervorgehoben, eine Rückschau auf bisher Geleistetes und nunmehr Beschlossenes geboten sowie ein Ausblick auf den dringend notwendigen weiteren Ausbau des Eltern-Kind-Passes als umfassendes Präventionsinstrument gegeben.  

Der Eltern-Kind-Pass (EKP) gilt als eine grundlegende Säule des österreichischen Gesundheitssystems, die einen entscheidenden Beitrag zur Gesundheitsvorsorge und -förderung von Kindern und Jugendlichen leistet. Durch regelmäßige Untersuchungen, Impfungen und Beratungen ermöglicht der EKP die frühzeitige Erkennung von Gesundheitsrisiken und die Einleitung präventiver Maßnahmen. Durch diese frühzeitige Identifizierung und Prävention von Gesundheitsproblemen trägt der EKP auch zur Senkung der langfristigen Gesundheitskosten bei und sorgt für eine bessere Lebensqualität und nachhaltige Gesundheit der nächsten Generationen. Um den aktuellen Herausforderungen gerecht zu werden, braucht dieses bewährte Instrument jedoch eine kontinuierliche Evaluierung und Weiterentwicklung. Die aktuelle Bundesregierung hat hier nun erste erfreuliche Weiterentwicklungen und die notwendige Digitalisierung auf den Weg gebracht, die im Regierungsprogramm angekündigte Verlängerung bis zum 18. Lebensjahr kommt aber vorerst nicht.[1] 

Eltern-Kind-Pass: Unverzichtbares Instrument für die Gesundheitsvorsorge von Kindern und Jugendlichen 

Aktuelle Daten zum Gesundheitsstatus unserer Jugend zeigen dringenden Handlungsbedarf auf: "Der aktuelle Gesundheitszustand unserer Jugend ist in manchen Bereichen alarmierend, insbesondere im Hinblick auf psychische Gesundheit, Essstörungen und den Substanzkonsum. Zudem zeigen die Daten die dringende Notwendigkeit, das Impfwissen und die -bereitschaft zu fördern, um die Gesundheit unserer jungen Generation nachhaltig zu schützen und präventiv wirksam zu werden - und zwar in allen Gesellschaftsschichten", betonte Mag.a Dr.in Rosemarie Felder-Puig, Stv. Abteilungsleiterin Evidenz und Qualitätsstandards, Gesundheit Österreich GmbH. 

Hier kann und soll die Erweiterung des Eltern-Kind-Passes nun besser ansetzen. Die Expert:innen betonten, dass dieses Präventionstool nachweislich positive Auswirkungen auf die Gesundheitsentwicklung junger Menschen hat. Prim. Univ.-Prof. Dr. Reinhold Kerbl, Generalsekretär der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde, unterstrich: "Prävention hat nachweislich eine positive Wirkung und der Eltern-Kind-Pass ist ein äußerst wertvolles Instrument in dieser Hinsicht. Wichtig wird es sein, für Untersuchungen, die nicht an das Kinderbetreuungsgeld gekoppelt sind, positive Anreize zu setzen. Jeder heute investierte Euro in Prävention – speziell in der Kinder- und Jugendgesundheit – wird sich in kommenden Jahren mehrfach auszahlen." 

Eine Weiterentwicklung mit weiterhin viel Potential nach oben  

Die Diskussion brachte Konsens über den Wert des EKP als bewährte Basis zur Prävention von Gesundheitsproblemen bei Kindern und Jugendlichen. Dabei wurden jedoch auch unterschiedliche Ansichten zur Umsetzung und Weiterentwicklung deutlich: "Die Verlängerung des Eltern-Kind-Passes auf 18 Jahre hin zum ‚Jugendgesundheitspass‘ wäre eine sinnvolle Idee, die Umsetzung erfordert jedoch noch erhebliche inhaltliche Überlegungen sowie einen gut entwickelten digitalen Ausbau. Zusätzlich müssen wir auch den Mangel an Ärztinnen und Ärzten berücksichtigen, um sicherzustellen, dass wir die Gesundheitsversorgung für unsere Bürger:innen auch bewerkstelligen können. Eine Aufwertung diverser Gesundheitsberufe sollte zudem vorangetrieben werden“, argumentiert Peter Hacker, amtsführender Stadtrat für Soziales, Gesundheit und Sport für Wien. 

Die Gäste stimmten darin überein, dass Prävention entscheidend ist, um die Gesundheit der jungen Generation langfristig zu schützen. Gleichzeitig wurden jedoch unterschiedliche Ansichten darüber geäußert, wie die Umsetzung des EKP verbessert werden kann und welche Leistungen inkludiert sein sollten. "Der Eltern-Kind-Pass sollte verlängert und um weitere Leistungen angereichert werden. So spielen Zahngesundheit, Logopädie oder Ergotherapie eine wichtige Rolle. Andere Gesundheitsberufe wie Hebammen und Psycholog:innen leisten eine ebenso wichtige Arbeit, und sollten ihre EKP-Leistungen über einen Leistungskatalog abrechnen können. Wenn wir an die Gesundheit unserer Kinder denken, müssen wir gesamtheitlich denken und entsprechend Maßnahmen ergreifen" betonte Andreas Huss, Arbeitnehmer:innen-Obmann der Österreichischen Gesundheitskasse. 

Dr.in Katharina Reich, Leiterin der Sektion Öffentliche Gesundheit und Gesundheitssystem im österreichischen Sozialministerium, lieferte einen Ausblick auf die Zukunft des Eltern-Kind-Passes: "Nach jahrelangen Diskussionen über Prävention und die Überarbeitung des Eltern-Kind-Passes ist es ermutigend zu sehen, dass wir endlich konkrete Schritte umsetzen konnten und ab dem 01.01.2026 der digitale Eltern-Kind-Pass eingeführt wird. Dies ist jedoch nur der erste Schritt auf einem langen Weg, denn das Thema Prävention ist nie abgeschlossen. Bis dahin fügen wir bis zum Startdatum des e-EKP schon zusätzliche Leistungen in das Repertoire des bestehenden Mutter-Kind-Passes ein.“ 

„Die Veranstaltungsreihe "Zukunft Gesundheit" widmete sich einmal mehr einem hochbedeutenden Gesundheitsthema – und verdeutlichte den bisherigen Stellenwert und auch die künftige zentrale Rolle des Eltern-Kind-Passes als Instrument zur Gesundheitsvorsorge und Prävention. Die Experten waren sich einig, dass der Eltern-Kind-Pass ein wertvolles Gut ist, das dringend weiterentwickelt werden muss, um die großen Herausforderungen in der Kinder- und Jugendgesundheit unter den aktuellen Rahmenbedingungen im Gesundheitsweisen meistern zu können“, fasste Univ.-Prof. Dr. Bernhard Schwarz, Präsident der Karl Landsteiner Gesellschaft, zusammen. Die Förderung von Prävention und Gesundheitsdiensten für Kinder und Familien wird weiterhin eine Schlüsselrolle in der zukünftigen Gesundheitsversorgung in Österreich spielen, die Finanzierung und konstruktive Zusammenarbeit aller beteiligten Professionen erfordert.  

Durch die Veranstaltung führte Claudia Schanza, MA. Die Veranstaltung “Zukunft Gesundheit” ist eine Initiative der Karl Landsteiner Gesellschaft in Kooperation mit MSD Österreich.


[1] Die Untersuchungen im Rahmen des Eltern-Kind-Passes sind vorerst weiterhin bis zum 5. Lebensjahr empfohlen, bis zum 15. Lebensmonat bleibt eine Nachweispflicht der Untersuchungen zur Erhaltung des Kinderbetreuungsgeldes.

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Telefon: +43 676 5747531
E-Mail: v.biribauer@karl-landsteiner.at

Markus Stickler, BA MA
Policy & Corporate Communication Lead
Merck Sharp & Dohme Ges.m.b.H
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markus.stickler@merck.com

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