- 10.10.2023, 11:07:39
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Rotes Kreuz: Menschlichkeit muss immer an erster Stelle stehen
Präsident Schöpfer: „Wir sind da. In Österreich und in Krisenregionen wie Afghanistan, Israel oder Armenien.“
Rotkreuz-Präsident Gerald Schöpfer erklärt bei der Jahrespressekonferenz des Österreichischen Roten Kreuzes: „Ich bin zutiefst erschüttert über die neuen Krisenschauplätze in Israel und Afghanistan, die Eskalation im Südkaukasus und über die Art, wie mit Menschen umgegangen wird, die um ihre bloße Existenz kämpfen – im Ausland und in Österreich. Eltern, die finanziell kaum über die Runden kommen, wird empfohlen, ihren Kindern einen Hamburger bei McDonalds zu kaufen.“
Das Rotes Kreuz kämpft unermüdlich für die Menschlichkeit und ist für jene da, die Hilfe brauchen. Dementsprechend steht die neue Kampagne des Roten Kreuzes unter dem Motto: „Wir sind da.“
Bilanz 2022
Kriege, Naturkatastrophen, Fluchtbewegungen, Teuerung, soziale Missstände – der Aufgabenbereich des Roten Kreuzes ist vielfältig – auch in Österreich.
Im Jahr 2022 wurden
- 3,5 Millionen Rettungsfahrten durchgeführt, bei denen mehr als drei Millionen Patientinnen und Patienten betreut wurden.
- 69 Millionen Kilometer zurückgelegt. Also 180-mal die Entfernung von der Erde zum Mond (384.400 Kilometer)
- 102.125 Personen durch unsere Gesundheits- und Sozialen Dienste unterstützt.
- 344.963 Vollblutspenden abgenommen
- 3.129 Familien zusammengeführt.
Schöpfer: „Diese Zahlen verdanken wir unseren 75.401 Freiwilligen, 11.036 hauptberuflichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, sowie unseren 4.239 Zivildienstleistenden – und natürlich auch den Spenden und der Unterstützung von 1.136.455 Österreicherinnen und Österreichern. Ein großes Dankeschön an dieser Stelle!“
1,5 Millionen Menschen in Österreich von drohender Armut betroffen
Michael Opriesnig, Generalsekretär des Österreichischen Roten Kreuzes: „60.000 Menschen – das sind 17 Prozent der Bevölkerung – beziehen aktuell Lebensmittel bei den 122 Ausgabestellen der Team Österreich Tafeln, weil sie sich diese im Supermarkt nicht mehr leisten können. Das betrifft mittlerweile Menschen, die vor kurzem noch gesagt hätten, dass sie ‚gut über die Runden kommen‘. Wer unlängst noch gerade genug verdient hat, dessen Gehalt reicht jetzt oft nicht mehr für die Güter des täglichen Bedarfs.“
Auch im Bereich der Pflege ortet das Rote Kreuz Handlungsbedarf, denn mehr als 100.000 alte und pflegebedürftigen Menschen nehmen aktuell die Leistungen der Gesundheits- und Sozialen Dienste in Anspruch. Opriesnig: „Sie sind abhängig von einem System, wo es an allen Ecken und Enden brennt. Konkret fehlen bis 2030 in Österreich mehr als 75.000 Pflegekräfte. Es braucht Reformen und Investitionen der Politik, damit nicht auch noch eine Pflege-Katastrophe über uns hereinbricht. Nicht nur bei der Personalsituation braucht es Reformen, sondern auch auf der finanziellen Seite.“
Eine Katastrophe folgt auf die nächste – Erdbeben in Afghanistan
Die Welt scheint sich seit Monaten immer schneller im Katastrophenmodus zu drehen – Konflikt in der Ukraine, Tausende, die binnen weniger Tage in Armenien ankommen, Hochwasser in Österreich, 110 bewaffnete Konflikte weltweit. Klimakrise. 362 Millionen Menschen sind weltweit auf humanitäre Hilfe angewiesen.
„Die Rotkreuz/Rothalbmond-Bewegung erreicht weltweit 160 Millionen Menschen pro Jahr mit täglichen Services – für alle in sozialen Notlagen, für alle, die Pflege oder andere Unterstützung brauchen. Aktuell stehen wir unter anderem in engem Austausch mit den Kolleg:innen des Afghanischen Roten Halbmonds. Ein schweres Erdbeben hat vor wenigen Tagen über 2.500 Menschenleben gefordert – in einem Land, in dem die Not ohnehin schon groß ist. Wir bitten an dieser Stelle dringen um Spenden, um den betroffenen Menschen zielgerichtet Hilfe zukommen lassen zu können“, erklärt Martina Schloffer, Bereichsleiterin der Internationalen Zusammenarbeit beim ÖRK.
Das ÖRK unterstützt den Afghanischen Roten Halbmond bereits seit Jahrzehnten – unter anderem mit Nahrungsmitteln, Wasser- und Hygieneversorgung aber auch mit der Unterstützung von Wohlfahrtszentren für Frauen und dem Betrieb mobiler Gesundheitsteams, die mit finanzieller Unterstützung der ADA aufgebaut wurden und jetzt im Erdbebengebiet tätig sind, um verletzte Menschen medizinisch zu versorgen und sie bei Bedarf in die Krankenhäuser zu bringen.
Das Rote Kreuz bittet dringend um Spenden:
Österreichisches Rotes Kreuz
IBAN: AT57 2011 1400 1440 0144
BIC: GIBAATWWXXX
Erste Bank: BLZ 20.111
Kennwort: Katastrophenhilfe
Oder unter: https://participate.roteskreuz.at/erdbeben-afghanistan/
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Österreichisches Rotes Kreuz
Mag. Antonia Filka
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