• 06.10.2023, 12:21:34
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  • OTS0103

Wirte-Paket des Landes Niederösterreich vorgestellt

LH Mikl-Leitner, LH-Stv. Landbauer und Spartenobmann Pulker präsentierten Drei-Punkte-Paket

Utl.: LH Mikl-Leitner, LH-Stv. Landbauer und Spartenobmann Pulker
präsentierten Drei-Punkte-Paket =

St.Pölten (OTS) - „Das Wirtshaus ist wesentlicher Teil unserer
Landesidentität“, sagte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner am
heutigen Freitag im Zuge einer Pressekonferenz im Vinzenz Pauli in
St. Pölten anlässlich der Präsentation des Wirte-Pakets des Landes
Niederösterreich. Gemeinsam mit LH-Stellvertreter Udo Landbauer und
Mario Pulker, Spartenobmann Tourismus und Freizeitwirtschaft NÖ in
der Wirtschaftskammer NÖ, stellte die Landeshauptfrau das drei Punkte
umfassende Paket vor. Ab 1. Jänner 2024 können sich Gastronomen bis
zu 100.000 Euro Förderung abholen.

„Wirtshäuser sind bei uns in Niederösterreich eine wichtige
Lebensader. Gerade das Wirtshaus steht für das, was Niederösterreich
ausmacht: Niederösterreich ist ein Land der Gastfreundschaft und der
Genießerinnen und Genießer. Wir können stolz sein auf unsere
Regionen, unsere Speisen und Produkte, die unsere
niederösterreichischen Landsleute mit Herzblut und großem Engagement
produzieren“, so die Landeshauptfrau. Wirtshäuser seien soziale
Treffpunkte, wo man „gerne plaudert, feiert, wo man aber auch
trauert. Es sind soziale Orte, die das Leben einfach schöner machen.
Unsere Wirtshäuser gehören zu Niederösterreich, wie das Erdapfelpüree
zu den Fleischlaberl oder die Marille zur Wachau. Sie sind einfach
ein wichtiger Bestandteil. Aber ja, wir spüren seit Jahren, dass
unsere Wirtshäuser, stark unter Druck geraten sind und vor großen
Herausforderungen stehen“, führte Mikl-Leitner aus und nannte
Teuerung, hohe Energiepreise, erhöhte Lebensmittelpreise oder
Arbeitskräftemangel als Beispiele.

Seit dem Jahr 2000 habe jedes dritte Wirtshaus in Niederösterreich
die Pforten geschlossen. „Die Anzahl der Wirtshäuser ist von 2.800
reduziert worden auf 1.819, das heißt ein Einbruch von 35 Prozent.
Eine Anzahl, wo wir sagen, ja wir wollen hier einen Beitrag leisten,
dass Wirtshäuser weiterhin unsere Regionen und Gemeinden beleben“,
unterstrich Landeshauptfrau Mikl-Leitner. Es sei daher „kein Zufall“,
dass Niederösterreich in den letzten Jahren die Gastronomie schon
intensiv unterstützt habe, etwa mit gezielter Nachwuchsförderung, dem
blau-gelben Gastgebercall oder der Kulinarik-Initiative „Die weite
Land-Küche“. Die Landeshauptfrau stand in den vergangenen Monaten in
intensivem Dialog mit den Wirtinnen und Wirten, um, so Mikl-Leitner,
„ein Wirte-Paket zu schnüren, das punktgenau die Anregungen und
Bedürfnisse unserer Wirtinnen und Wirte trifft.“

„Es kann eine Maximalsumme von bis zu 100.000 Euro an Förderungen für
ein Wirtshaus abgeholt werden“, nannte die Landeshauptfrau Details
zum Wirte-Paket. Das sei „eine stolze Summe, die zur Stärkung der
Wirtshäuser und der Wirtshauskultur führen soll.“ Das Paket umfasse
drei Förderschienen. Mikl-Leitner: „Der Löwenanteil bis maximal
50.000 Euro entfällt auf die Gründungs- und Übernahmeförderung. Wir
wissen, gerade eine Gründung oder eine Übernahme eines Wirtshauses
kostet sehr viel Geld. Dabei wird ein Zuschuss von bis zu zehn
Prozent der Investitionen oder maximal 50.000 Euro gewährt. Der
zweite Punkt betrifft die allgemeine Förderung für die Gastronomie
und Hotellerie. Wir fördern damit Modernisierungen und
Attraktivierungen. Dafür gibt es eine Förderung von 20 Prozent des
Investvolumens mit einer maximale Förderhöhe von 40.000 Euro. Der
dritte Punkt, die Wirteprämie, der den kleinsten Teil von 10.000 Euro
ausmacht, soll Unterstützung für das erste und letzte Wirtshaus im
Ort sein.“ Es handle sich dabei um eine Maßnahme, die bereits „von
Schwarz, von Grün, von Rot, von Blau mitgetragen wurde“, so die
Landeshauptfrau und ergänzte, dass diese Prämie 2019 in Tirol von der
Schwarz-Grünen Landesregierung eingeführt und unter Schwarz-Rot
fortgeführt worden sei. Als nächsten Schritt würden die rechtlichen
Grundlagen für dieses Paket aufgesetzt, damit ab 1. Jänner 2024 die
Anträge dafür gestellt werden können, so Mikl-Leitner.

LH-Stellvertreter Udo Landbauer sagte, es freue ihn ganz besonders,
heute das niederösterreichische Wirtshaus-Paket präsentieren zu
können: „Sie wissen, das ist ein ganz zentraler Punkt in unserem
Arbeitsübereinkommen für Niederösterreich gewesen, wo wir uns
gemeinsam mit dem Regierungspartner darauf geeinigt haben, den Wirten
unter die Arme zu greifen – wenn Sie so wollen, den Wirtshaus-Turbo
zu zünden.“ Ihm liege das „Kulturerbe Wirtshaus“ am Herzen, „weil es
um die ländliche Gastlichkeit, um Geselligkeit und um die
einzigartige Wirtshauskultur geht. Wo für uns klar ist, dass das
Wirtshaus weit mehr ist, als nur eine Gaststätte – das Wirtshaus
stellt das soziale Zentrum der Ortsgemeinschaft dar.“ Ein Wirtshaus
im Ort bedeute laut Landbauer Lebensqualität, Zusammenkommen,
sozialer Austausch und auch das freie Wort am Stammtisch. „Alle diese
positiven Eigenschaften, dieses Lebensgefühl ist den
Niederösterreichern auch ein wichtiges Anliegen, das weiß man, wenn
man unterwegs ist und mit den Menschen spricht. Daher sehe ich es
auch als ganz klaren Auftrag der Landespolitik, die Wirtshauskultur
zu pflegen und gezielt zu fördern. Und genau das tun wir in
Niederösterreich, wir erkennen die Probleme, krempeln die Ärmel hoch
und finden Lösungen“, so der LH-Stellvertreter weiters. Mit dem
niederösterreichischen Wirtshaus-Paket schlage man drei Pflöcke ein:
Erstens, die Wirtshausprämie in der Höhe von 10.000 Euro für das
letzte und erste Wirtshaus in einer Gemeinde, zweitens die Gründungs-
bzw. Übernahmeförderung, um Jungwirte zu unterstützen. Und drittens
die Gastgeber-Förderung, um Investitionen in die Neugestaltung von
einem Gastraum oder Gastgarten gezielt zu fördern.

Landbauer dazu: „Mit der Wirtshaus-Offensive setzen wir auch auf die
Qualität von Speisen, auf regionale und traditionelle Küche, die
unsere Landsleute ganz einfach gerne essen und es ist sicher nicht
unsere Aufgabe, den Menschen zu verbieten, dass sie einen
Schweinsbraten oder Schnitzel essen oder hier mit irgendwelchen
Verboten zu arbeiten. Wir wollen nicht, dass sich die Bevölkerung das
letzte Schnitzel im Museum anschauen kann. Die regionale,
traditionelle Küche soll gefördert werden, weil das ja etwas
Einzigartiges und Großartiges ist, worum uns viele andere Länder auf
dieser Welt beneiden.“

Wirtschaftskammer-Spartenobmann Mario Pulker sprach von einem
„großartigen Tag. Wir haben sehr intensiv zusammengearbeitet und
geschaut, wie wir Gastronomie und Hotellerie unterstützen können.
Denn wir stehen vor vielfachen Herausforderungen, vor allem
Mitarbeitermangel, massiv gestiegene Zinsen und Lebensmittelpreise.
Ich freue mich, dass wir das heute umsetzen und ich bin fest davon
überzeugt, dass es eine Basis ist, um das Wirtesterben am Land
eindämmen zu können. Denn: Stirbt der Wirt, stirbt das Dorf. Das ist
ein alter Spruch, der sich bewahrheitet.“

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | NLK

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