- 28.09.2023, 10:50:06
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Auftakt des neuen „Universum History“-Zweiteilers „China, der gekränkte Riese“
Am 29. September um 22.35 Uhr in ORF 2; danach: Spielfilm „Am anderen Ende der Brücke“
Utl.: Am 29. September um 22.35 Uhr in ORF 2; danach: Spielfilm „Am
anderen Ende der Brücke“ =
Wien (OTS) - Die Weltmacht China – nach Indien das
bevölkerungsreichste Land der Welt, nach den USA die Nr. 2 im Ranking
der Wirtschaftsleistung. Beunruhigend ist für viele im Westen heute
der politische Kurs der kommunistischen Volksrepublik China. Viele
Phänomene und Entwicklungen erklären sich aus der bewegten Geschichte
des Landes. Der erste Teil des „Universum History“-Zweiteilers
„China, der gekränkte Riese“ von Karim Miské and Ilana Navarro
(ORF-Bearbeitung: Hans Wu) beginnt am Freitag, dem 29. September
2023, um 22.35 Uhr in ORF 2 mit den Opiumkriegen Mitte des 19.
Jahrhunderts, die das britische Empire gegen China führte. Mit
Waffengewalt wird die Öffnung des chinesischen Marktes erzwungen –
eine tiefe Kränkung für das Reich der Mitte, das seine technische
Unterlegenheit gegenüber dem Westen erkennen muss. Es folgen
Jahrzehnte der Unruhe, die im Selbstverständnis der heutigen
Supermacht noch eine wichtige Rolle spielen.
Um 23.20 Uhr folgt der vom ORF im Rahmen des Film/Fernseh-Abkommens
kofinanzierte österreichisch-chinesische Spielfilm „Am anderen Ende
der Brücke“: Er erzählt die wahre Geschichte einer Österreicherin,
die 1931 in Wien einen chinesischen Polizeioffizier kennenlernt und
ihrer großen Liebe ins Reich der Mitte folgt. An seiner Seite beginnt
Fanny ein neues Leben, das angesichts der mehrfachen politischen
Umbrüche von Entbehrungen und schmerzvollen Wendungen geprägt ist.
Nina Proll mimt die Fanny in jungen Jahren, Susi Nicoletti verkörpert
sie als betagte Dame. In weiteren Rollen sind Julia Stemberger, Erwin
Steinhauer und Karl Merkatz zu sehen.
Heute befinden sich die Volksrepublik China und der Westen, vor allem
die USA, in ständigem Handelskrieg. Die selbstbewusste Supermacht im
Fernen Osten verlangt für sich den unbeschränkten Zugang zum freien
Weltmarkt. Ein Zugang, der durch Regularien und Boykottmaßnahmen
durch den Westen immer wieder eingeschränkt wird. Vor rund 180 Jahren
ist es genau umgekehrt: Die damals größte Supermacht der Welt, das
British Empire, importiert mehr aus China als der restliche Westen
von dort, vor allem Tee. Große Teile der chinesischen Bevölkerung
wollen aus dem britischen Weltreich Opium kaufen – doch China hat den
Opiumhandel verboten. Die Briten widersetzen sich dem Boykott und
öffnen den Markt mit überlegener Waffengewalt. Das Reich der Mitte
wird mit der Realität konfrontiert, dem Westen militärisch und
technisch weit unterlegen zu sein.
Eine Demütigung, die weitreichende Folgen haben sollte. Das
Riesenreich erlebt eine Krise nach der anderen. Krisen, die auch mit
der Ausweitung des Machtanspruchs des Westens einhergehen. Wie etwa
der Taiping-Aufstand, der Krieg gegen das modernisierte Japan und der
Boxeraufstand. Damals kommt es zu einer Militärintervention
westlicher Mächte, darunter auch Österreich-Ungarn, in China.
1911 muss die letzte Kaiserdynastie abdanken. Doch das Land kommt
nicht zur Ruhe, wird zu einer der größten Krisenregionen der Welt.
Warlords kämpfen um Einflussgebiete, Nationalisten und Kommunisten
liefern sich einen blutigen Bürgerkrieg. 1937 kommt es zur Invasion
Japans in China, der zweite Sino-Japanische Krieg endet mit der
Kapitulation Japans im Pazifikkrieg 1945.
Ausgehend von den Ereignissen im 19. Jahrhundert zeigt der
„Universum-History“-Zweiteiler „China, der gekränkte Riese“ die
Kontinuität einer geschichtlichen Entwicklung, die bis in die
Weltpolitik der Gegenwart Auswirkungen hat. Von den Opiumkriegen bis
zum Aufstieg der Volksrepublik China zeigen die beiden Dokus die
jüngere Geschichte einer jahrtausendealten Kultur. Eine Einschätzung
der heutigen Volksrepublik ist ohne Berücksichtigung dieser
Geschichte nur schwer möglich. Karim Miské and Ilana Navarro spannen
den Bogen von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart und
beleuchten dabei auch die schwierige Beziehung zwischen dem Reich der
Mitte und dem Westen. Mit selten gezeigten Archivaufnahmen,
zeitgenössischen Darstellungen, Ausschnitten aus Spielfilmen und
grafischen Visualisierungen wird die komplexe Geschichte dargestellt.
Interviews mit Fachleuten, darunter viele chinesische Historikerinnen
und Historiker, gewähren eine spannende Innenansicht, die im Westen
bis jetzt noch wenig bekannt ist.
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