- 21.09.2023, 13:44:17
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- OTS0149
Empfehlung des ORF-Publikumsrats
Wien (OTS) - Der ORF-Publikumsrat hat in seiner Plenarsitzung am
 Donnerstag, dem 21. September 2023, unter dem Vorsitz von Mag. Walter
 Marschitz folgende Empfehlung beschlossen:
Empfehlung des Publikumsrats zum Programmauftrag „Verständnis für
 wirtschaftliche Zusammenhänge fördern“
Die Publikumsratsumfrage zum Thema Wirtschaft, Europa und Sicherheit
 hat ergeben, dass der gesetzliche Programmauftrag des ORF
 „Verständnis für wirtschaftliche Zusammenhänge zu fördern“ für das
 Publikum sehr wichtig ist, es aber hinsichtlich der
 Wirtschaftsberichterstattung offensichtlich durchaus noch
 Verbesserungspotenzial gibt. Insbesondere zu den Themenkreisen
 „Ausbildung, Lehre, Berufsbilder“, „Wirtschaftsgeschehen in
 Österreich und österreichische Unternehmen“ sowie Arbeitsmarkt,
 Innovation, Digitalisierung und Unternehmertum wünscht sich das
 Publikum – mit leichten Unterschieden zwischen den einzelnen
 Altersgruppen – mehr Berichterstattung.
Auf Basis der Umfrage und der Diskussion im Plenum regt der
 Publikumsrat an, folgende Punkte bei der Weiterentwicklung der
 Wirtschaftsberichterstattung in die Überlegungen einzubeziehen:
-- den Themen Ausbildung, insbesondere auch der Lehre noch mehr Aufmerksamkeit widmen -- die grundlegende Finanz- und Wirtschaftsbildung und das Wissen um wirtschaftliche Zusammenhänge sowie deren kritische Reflexion, speziell – aber nicht nur – für jüngere Zielgruppen, auch durch die Entwicklung neuer Formate stärken -- neue Ansätze zur Darstellung von Unternehmertum und Unternehmensgründung, auch in Unterhaltungsformaten -- die zentrale Rolle von kleineren und mittleren Unternehmen (KMUs) in der österreichischen Unternehmenslandschaft adäquat abbilden -- verstärktes Service und Tipps für den Lebens- und Berufsalltag von Menschen sowie im Bereich Konsumentenschutz -- die Abbildung der gesamten Bandbreite wirtschaftlichen Geschehens im Sinne eines umfassenden Wirtschaftsbegriffs, neben den „klassischen“ Wirtschaftsthemen auch Aspekte wie Sozialwirtschaft bzw. soziales Unternehmertum, Haushalt und Konsum, öffentliche Wirtschaft, Green Economy etc. -- die Transformation von der industriebasierten Ökonomie zur (auch digitalen) Wissensökonomie thematisieren -- das Verständnis von Wirtschaft als Querschnittsmaterie, etwa auch zu Aspekten wie Nachhaltigkeit und Klimaschutz oder sozialen Fragen -- das Bewusstsein für die heimische Wirtschaft stärken, für den Konsum heimischer Produkte (unter Aufzeigen der damit verbundenen Aspekte im Hinblick auf den einzelnen und die Gesellschaft) und für die Leistung international erfolgreicher österreichischer Unternehmen -- die verstärkte Nutzung geeigneter glaubwürdiger Personen bei der Verkörperung des Wirtschaftsthemas und der Erklärung wirtschaftlicher Sachverhalte -- die Unabhängigkeit von und die Transparenz hinsichtlich kommerzieller Produktanbieter wahren
Bei der Auswahl von Expertinnen und Experten sollten neben den in
 letzter Zeit verstärkt auftretenden wirtschaftspolitischen
 Lobbying-Organisationen bzw. Think-Tanks auch wieder vermehrt die
 Universitäten, die großen Wirtschaftsforschungsinstitute und
 Institutionen wie die Akademie der Wissenschaften berücksichtigt
 werden.
Zu beachten ist, dass durch die gesetzliche Umstellung der
 Finanzierung des ORF Unternehmerinnen und Unternehmer künftig
 finanziell stärker in die Pflicht genommen werden. Dies sollte auch
 in spezifischen Angeboten für diese Zielgruppen ihren Niederschlag
 finden.
Wir regen überdies an, den Umfang der wirtschaftlichen
 Berichterstattung mit geeigneten Methoden (z. B. Coding) zu erheben
 und damit deren Entwicklung besser auswertbar zu machen.
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