Die Koalition hatte sich schon 2021 geeinigt, Qualzucht bei Heimtieren wirksam zu verbieten, doch die ÖVP windet sich und die Umsetzung stockt.
Hunde und Katzen ohne Nasen, ohne Schwanz, ohne Fell, mit deformierten Kiefern oder Wirbelsäulen – das ist nicht normal, sondern Qualzucht. Der Nationalrat hat bereits Ende 2021 mit 3/4-Mehrheit beschlossen, dass die Qualzucht nun endlich wirksam unterbunden werden soll. Ein Gesetzesentwurf liegt seit mehr als einem halben Jahr vor, doch seither geht nichts weiter, da sich die ÖVP von jenen beeinflussen lässt, die nicht das Normale wollen.
Die Österreicherinnen und Österreicher lieben normale Hunde und Katzen, doch eine radikale Minderheit stellt sich gegen das Normale und will Qualzucht betreiben. Ihr Zuchtziel sind Hunde und Katzen mit flachen Gesichtern statt Schnauzen – und mit entsprechenden Deformationen im Inneren des Kopfes (Nasenhöhlen, Kiefer etc.); Hunde, Katzen und Meerschweinchen ohne schützendes Fell; Tauben mit grotesk aufgeblähten Kröpfen; Hunde und Katzen ohne Schwanz (dafür mit deformierten Wirbeln); Hunde mit Schädeln, die zu klein sind für ihr Gehirn; etc. etc.
Diese Qualzucht sollte bereits der Vergangenheit angehören. Im Dezember 2021 fasste der Nationalrat mit Dreiviertelmehrheit eine Entschließung, die klar definierte Maßnahmen gegen die Qualzucht vorsah. Doch diese Entschließung harrt immer noch ihrer Umsetzung. Vor mehr als einem halben Jahr kam ein Entwurf des Sozialministeriums für eine Novelle des Tierschutzgesetzes ans Licht, der die Nationalratsentschließung umgesetzt und der Qualzucht einen Riegel vorgeschoben hätte, aber seither in der Schublade liegt.
Woran liegt das? Der Hauptgrund scheinen personelle Verstrickungen der ÖVP mit Zuchtvereinen zu sein, die sich – in Verkennung der Tatsache, dass wohl auch der Großteil ihrer eigenen Mitglieder normale Hunde und Katzen will – als Apologeten der Qualzucht gerieren. Deren Vorliebe für das Abnormale wird von der ÖVP seltsamerweise auf eine Stufe mit dem Tierschutz, der als Staatsziel in der Verfassung verankert ist, gestellt.
„Es sollte für die ÖVP keinen Grund geben, sich gegen den Schutz von Hund und Katz, Meerschweinchen und Kanari zu stellen und wirksame gesetzliche Maßnahmen gegen die Qualzucht zu blockieren. Tierschutz ist nichts Böses, sondern etwas ganz Normales. Wir appellieren daher an die ÖVP, konstruktiv daran mitzuwirken, die Maßnahmen gegen die Qualzucht gemäß der Nationalratsentschließung vom Dezember 2021 ohne Abstriche und noch in diesem Jahr in Gesetzesform zu gießen
“, so Clemens Purtscher, Biologe, Shifting Values.
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