• 09.09.2023, 18:34:00
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  • OTS0028

Maria-Namen-Feier: Europa braucht christliche Werte und Frieden

Erzbischof Franz Lackner bei Glaubensfest der Rosenkranz-Sühnekreuzzug-Gebetsgemeinschaft: Christen sollen sich auch Freiheit nehmen, "nicht mitzutun, was der Zeitgeist vorgibt" - EU-Vizeparlamentspräsident Karas: "Christliche Werte sind sicherer Kompass und Antwort auf die Frage: Europa - wohin?"

Utl.: Erzbischof Franz Lackner bei Glaubensfest der
Rosenkranz-Sühnekreuzzug-Gebetsgemeinschaft: Christen sollen
sich auch Freiheit nehmen, "nicht mitzutun, was der Zeitgeist
vorgibt" - EU-Vizeparlamentspräsident Karas: "Christliche
Werte sind sicherer Kompass und Antwort auf die Frage: Europa
- wohin?" =

Wien (KAP) - Europa hat Zukunft und kann die zahlreichen
Herausforderungen meistern, wenn sich Christen verantwortungsvoll
einbringen und für das jüdisch-christliche Fundament der
Wertegemeinschaft des Kontinents einsetzen. Diese Überzeugung teilten
der Salzburger Erzbischof Franz Lackner und der Erste Vizepräsident
des Europaparlaments, Othmar Karas (EVP), bei der Maria-Namen-Feier
am Samstag im Wiener Stephansdom. Die traditionsreiche Feier stand
heuer unter dem Thema "Europa - wohin?" und wurde wie seit vielen
Jahren von der Gebetsgemeinschaft "Rosenkranz-Sühnekreuzzug" (RSK)
veranstaltet. Die Feier am Samstag wurde vom Salzburger Erzbischof
geleitet, der auch Schirmherr der Gebetsgemeinschaft ist. Zum Thema
der Feier gab der langjährige EU-Parlamentarier Karas einen Impuls.

Die Frage "Europa - wohin" werfe die Frage noch dem "Woher" auf,
betonten sowohl Lackner als auch Karas. Der Salzburger Erzbischof
warnte in der Predigt vor allzu raschen Antworten: "Lebe die Frage
und hüten wir uns vor vorschnellen Antworten". Christsein bedeute,
sich den Fragen der Zeit auszusetzen und sich einzubringen, so der
Vorsitzende der Bischofskonferenz, der Europa als einen Raum
beschrieb, wo es zu einer einzigartigen Begegnung zwischen
griechischer Philosophie und jüdisch-christlichen Offenbarungsglauben
gekommen sei.

Frucht dieser Begegnung sei das Wissen um die bedingungslose und
einzigartige Würde der Person, die die Grundlage für die
Menschenrechte bilde. Für Christen gründe dabei die Einzigartigkeit
der Person letztlich auf den je einzigartigen Schöpfungsakt Gottes,
der dem Menschen seine unveräußerliche Würde verleihe, so Lackner
unter Bezugnahme auf den schottischen Theologen und Franziskaner
Johannes Duns Scotus.

Einsatz für das Leben

Im Blick auf die unveräußerliche Personwürde betonte der Salzburger
Erzbischof die Unantastbarkeit und den Geschenkcharakter des Lebens:
"Anfang und Ende sind Momente des Lebens, die in eine andere
Wirklichkeit verweisen", sagte Lackner und warnte davor, dass Anfang
und Ende des Lebens immer mehr in die "Machbarkeit des Menschen"
kämen. "Das aber schwächt die Lebenskraft zwischen Anfang und Ende."
Von daher sei der starke Anstieg der Suizidgefährdung von Kindern und
Jugendlichen ein erschreckendes Signal, so Lackner unter Bezugnahme
auf aktuelle Untersuchungen.

Das Gebet und der Einsatz für das Leben als eine Gabe Gottes müsse
für Christen daher ganz oben stehen bei ihrem Engagement. Christen
sollen sich in Europa einbringen, durch das, was sie nicht tun, gab
der Erzbischof zu bedenken. Christen sollten sich die Freiheit
nehmen, nicht mitzutun, was der Zeitgeist vorgibt, sondern "sich
dafür einsetzen, was wir glaubend gesehen haben". Konkret bedeute
dies Gebet und Einsatz für den Frieden in der Ukraine.

Eingangs erinnerte der Erzbischof ähnlich wie die Vorsitzende der
Gebetsgemeinschaft, Traude Gallhofer, an den Umstand, dass dies die
erste Maria-Namen-Feier seit dem Heimgang des langjährigen
geistlichen Leiters des RSK, Pater Benno Mikocki, ist. Der
Franziskanerpater hatte 47 Jahre für den RSK gewirkt und auch noch
das Thema für die diesjährige Feier festgelegt.

Christliche Werte sind sicherer Kompass

"Die christlichen Werte weisen uns den Weg. Sie sind ein sicherer
Kompass und die Antwort auf die Frage: Europa - wohin?" Das betonte
der Erste Vizepräsident des Europaparlaments bei seinem Impulsvortrag
im Rahmen der Feier und stellte dabei den Krieg Russlands gegen die
Ukraine und die zahlreichen gemeinsamen Herausforderungen in Europa
in das Zentrum seiner Ausführungen. "Europa ist im Krisenmodus" und
es brauche das Engagement und das Verantwortungsbewusstsein aller.
Deutliche Worte fand Karas zum Krieg an den Grenzen Europas: Es sei
ein "barbarischer Angriffskrieg", ein "brutaler völkerrechtswidriger
Vernichtungskrieg", den Russland seit dem 24. Februar 2022 gegen die
Ukraine führe.

Europa und das Christentum seien "untrennbar verbunden", hielt der
bekennende Katholik fest. Wenn man von Europa als Wertegemeinschaft
spreche, dann sei damit in erster Linie auch das christlich-jüdische
Wertefundament des Kontinents gemeint, betonte der EU-Parlamentarier.
Ausdrücklich plädierte Karas, die Komplexität der Welt ernst zunehmen
und warnte vor populistischen Vereinfachungen.

Christen seine gerufen, gemeinsam Lösungen zu suchen im Blick auf
europäische Werte wie Friede, Freiheit, Demokratie,
Rechtsstaatlichkeit, Personwürde, Solidarität und Subsidiarität.
"Behalten wir uns ein hörendes Herz" so Karas unter Verweis auf
biblische Worte von König Salomon. "Lasst uns für eine baldigen und
gerechten Frieden in der Ukraine beten", bekräftigte der
Vizepräsident des EU-Parlaments und schloss: "Setzen wir Taten der
Solidarität, es bleibt viel zu tun."

Mehr: https://www.kathpress.at/goto/meldung/2298125

((ende)) PWU
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