- 08.09.2023, 14:07:16
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„kulturMontag“ am 11. September: Kurz-Filme im Kino, Bachmanns „Malina“ am Volkstheater, neuer Haderlap-Roman
Danach: Doku „Die Linzer Klangwolke – Eine Reise für alle Sinne“ und Porträt in memoriam Walter Arlen – ab 22.30 Uhr in ORF 2
Utl.: Danach: Doku „Die Linzer Klangwolke – Eine Reise für alle
Sinne“ und Porträt in memoriam Walter Arlen – ab 22.30 Uhr in
ORF 2 =
Wien (OTS) - Der von Peter Schneeberger präsentierte „kulturMontag“
am 11. September 2023 um 22.30 Uhr in ORF 2 beleuchtet die beiden in
den Kinos startenden, sehr unterschiedlichen Dokumentarfilme über
Sebastian Kurz. Außerdem befasst sich die Sendung u. a. mit der
Dramatisierung von Ingeborg Bachmanns einzigem Roman „Malina“ am
Wiener Volkstheater, den die preisgekrönte Regisseurin Claudia Bauer
auf die Bühne bringt, und stellt den neuen Roman von
Bachmann-Preisträgerin Maja Haderlap vor. Anschließend an das Magazin
gibt die Neuproduktion „Die Linzer Klangwolke – Eine Reise für alle
Sinne“ (23.30 Uhr) einen Ausblick auf das diesjährige spektakuläre
Multimedia-Ereignis und spiegelt die beeindruckende Geschichte des
Kunstevents in Oberösterreichs Landeshauptstadt wider. Danach
erinnert das Porträt „Das Jahrhundert des Walter Arlen“ (0.00 Uhr) an
den kürzlich verstorbenen Komponisten und Musikkritiker.
Kino-Duell: Der doppelte Sebastian Kurz
Ein Mann, zwei Filme, zwei unterschiedliche Sichtweisen: Anlässlich
zweier neuer Kinoprojekte über Sebastian Kurz diskutiert die
Öffentlichkeit über ein mögliches politisches Comeback des einst
jüngsten Bundeskanzlers der Zweiten Republik, der sich Mitte Oktober
wegen des Vorwurfs der Falschaussage im Ibiza-Untersuchungsausschuss
vor Gericht verantworten muss. Jene von Regisseur Sascha
Köllnreitner, die als Lobgesang mit wenig kritischen Untertönen
angelegt ist – was Regisseur und der Hauptprotagonist kategorisch
zurückweisen –, feierte bereits ihre Kinopremiere. In dem filmischen
Porträt blickt der heutige Jungunternehmer Sebastian Kurz gemeinsam
mit zahlreichen Unterstützer:innen und ÖVP-Wegbegleiter:innen auf die
eigene Polit-Karriere zurück. Viele aus diesem Umfeld haben die
Teilnahme an einem weiteren Film über den Ex-Kanzler abgelehnt. Die
vergleichsweise klassische Dokumentation „Projekt Ballhausplatz“ von
Regisseur Kurt Langbein widmet sich der gleichen Zeitspanne wie „Kurz
– Der Film“, aber in völlig anderer Herangehensweise – mit Unmengen
von Archivmaterial, kommentiert von zahleichen kritischen Stimmen aus
u. a. Politik und Medien. Im „kulturMontag“-Studio analysieren
Kabarettist und Autor Florian Scheuba sowie Politologe Peter
Filzmaier die beiden Filme und das Phänomen Kurz.
Kult-Figur: Ingeborg Bachmanns „Malina“ im Volkstheater
Mit ihrer Ernst-Jandl-Inszenierung „humanistää!“ am Wiener
Volkstheater ist der deutschen Regisseurin Claudia Bauer im Vorjahr
ein Sensationserfolg gelungen: nicht nur wurde die Arbeit zum 59.
Berliner Theatertreffen eingeladen, sie gewann gleich drei Nestroys
für die beste Aufführung im deutschen Sprachraum, für die beste Regie
und den besten Schauspieler. Jetzt nimmt sich Bauer erneut das Werk
einer Ikone der österreichischen Nachkriegsliteratur vor: Ingeborg
Bachmanns einzigen Roman „Malina“, den die vor 50 Jahren verstorbene
tragische Lyrikerin ausdrücklich als ihre geistige Autobiografie
bezeichnete. Die 1971 entstandene Geschichte einer dramatischen
Ménage-à-trois wurde vielfach als Aufarbeitung von Bachmanns
Beziehung zum Schriftsteller Max Frisch verstanden. Mit Spannung wird
erwartet, wie die preisgekrönte Theatermacherin Claudia Bauer das
facettenreiche Werk, das sowohl Liebesgeschichte, Kriminalroman als
auch großes Gesellschaftsdrama ist, auf die Bühne des Wiener
Volkstheater bringen wird.
Generationen-Roman: „Nachtfrauen“ von Maja Haderlap
Auch die 2011 mit dem renommierten Bachmann-Preis ausgezeichnete Maja
Haderlap zählt zu den Galionsfiguren der österreichischen Literatur.
Ihr wenig später erschienener Debütroman „Engel des Vergessens“ über
den Freiheitskampf der slowenischen Partisanen in Kärnten zur Zeit
des Zweiten Weltkriegs wurde zum Bestseller und die Autorin in der
Folge zu einer Art kulturpolitischen Sprecherin der Kärntner Slowenen
gemacht. Nun liegt ihr neuer Roman „Nachtfrauen“ vor. Darin dreht
sich alles um drei Südkärntner Frauen unterschiedlicher Generationen,
die eines eint: die Herkunft aus prekär-bäuerlichen, patriarchal
geprägten Verhältnissen, in denen für Frauen nichts als harte Arbeit
und Schweigen vorgesehen ist. Ein Text über das Unterliegen und
Aufbegehren, die Möglichkeiten von Scheitern und Gelingen in
Anbetracht zerstörerischer Geschichtsläufe. Vor allem aber auch ein
Roman darüber, dass jede Vorstellung von homogener Identität
letztlich eine ideologische Zwangsjacke ist, an der auch die Zukunft
erstickt. Dem „kulturMontag“ hat Maja Haderlap eines ihrer raren
Interviews gewährt.
„Die Linzer Klangwolke – Eine Reise für alle Sinne“ (23.30 Uhr)
Wenn sich die Linzer Klangwolke am 9. September 2023 wieder erhebt,
wird der Himmel über Oberösterreichs Landeshauptstadt erneut zur
Leinwand für ein audiovisuelles Meisterwerk, das heuer den Titel
„ODYSSEY. A Journey Through Worlds“ trägt. Die neue, von Isabella
Minniberger-Lehner gestaltete Kulturdokumentation „Die Linzer
Klangwolke – Eine Reise für alle Sinne“ des ORF Oberösterreich in
Zusammenarbeit mit der ORF-Hauptabteilung TV-Kultur nimmt das
Publikum mit auf eine besondere Reise.
Seit ihren Anfängen in den 1980er Jahren hat sich die Linzer
Klangwolke zu einem Kunstphänomen entwickelt, das Jahr für Jahr
Tausende von Menschen aus der ganzen Welt in ihren Bann zieht.
Ursprünglich als Mischung aus Klang und Feuerwerk ins Leben gerufen,
hat sich die Klangwolke im Laufe der Jahrzehnte zu einer
atemberaubenden Multimedia-Fusion aus Klang, Licht, Technologie und
kreativer Vision entwickelt.
Der heurige Event „ODYSSEY. A Journey Through Worlds“ feiert ein Fest
des Lebens und begibt sich auf eine Reise zur Quelle der Inspiration
und Erneuerung – mit den Mitteln der Kunst. Im Zentrum steht ein
kleines Mädchen, das als Einzige eine apokalyptische Katastrophe
überlebt. Weil Flüsse in nahezu allen Kulturen als Quellen des Lebens
und der Erneuerung gelten, wandert die Protagonistin auf der Donau
entlang, in der Hoffnung, diese würde ihr Tor zu neuen Welten sein.
Ein einzigartiges Abenteuer wartet auf sie. Sie lernt neue Kulturen
kennen, durchquert ferne Länder, entdeckt neue musikalische Stile und
faszinierende Tanzperformances auf ihrem Weg durch die Kontinente der
Erde, auf ihrer Flusswanderung durch fantastische Welten.
Intendantin und Ideengeberin Francesca Zambello nimmt die
Klangwolke-Besucherinnen und -Besucher mit zu einer erstaunlichen
Inszenierung unter spektakulärem Einsatz von Video-, Light- und
Sound-Design, Aerial Performance, Stepptanz und Acrobatic-Showdance –
ausgeführt von „The Freaks“ aus St. Valentin. Die Musik stammt von
Komponistin Laura Karpman, die die Grenzen des Geschichtenerzählens
bei der Linzer Klangwolke erweitert und damit eine spezielle
Atmosphäre im Donaupark schafft. Die Linzer Klangwolke 23 verschmilzt
zu einem Gesamtkunstwerk auf schwimmenden Bühnenschauplätzen. Kreiert
wurde dieses Ereignis von renommierten Vertreterinnen und Vertretern
der Klangkunst und visuellen Gestaltung, die ihre einzigartigen
Fähigkeiten einsetzen, um eine eindrucksvolle Symphonie aus Klängen
und Bildern zu erschaffen. Der Film bietet exklusive Einblicke in die
Entstehung der heurigen Klangwolke.
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