- 08.09.2023, 14:03:08
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ARD, ORF, SRF vereinbaren Koproduktionen im Wert von 140 Millionen Euro
Treffen in München: Deutschsprachige Sender wollen noch enger kooperieren
Utl.: Treffen in München: Deutschsprachige Sender wollen noch enger
kooperieren =
Wien (OTS) - Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten ARD, ORF
und SRF aus Deutschland, Österreich und der Schweiz haben auf einer
gemeinsamen Koproduktionstagung in München zahlreiche
Programmprojekte für die Jahre 2023ff vereinbart. Das Volumen der bi-
und trilateralen Koproduktionen beläuft sich auf rund 140 Millionen
Euro. Die drei Rundfunkanstalten wollen in Zukunft noch intensiver
genre- und länderübergreifend für das Publikum zusammenarbeiten.
Schon seit vielen Jahrzehnten gibt es zahlreiche hochwertige
Produktionen, die von ARD-Anstalten, ORF und SRF gemeinsam
hergestellt und in den jeweiligen Genres inhaltlich weiterentwickelt
wurden, darunter Erfolgsformate wie „Verstehen Sie Spaß?“, die
traditionelle „Silvester-Show“ oder „Klein gegen Groß“ im Bereich
Unterhaltung sowie die „Tatort“-, „Steirer“- und „Wien“-Krimireihen
als ebenso beliebte wie spannende fiktionale Premiumproduktionen. Nun
soll die bestehende Zusammenarbeit auch bei Serien und Mehrteilern,
den aufwändig ausgestatteten Tier- und Naturfilmen sowie Formaten im
Bereich Kultur und Wissen noch ausgeweitet werden.
Christine Strobl, ARD-Programmdirektorin: „Mehr Zusammenarbeit für
starkes Programm für das Publikum in den deutschsprachigen Ländern!
Ich freue mich sehr über die Ergebnisse unserer
Koproduktionsgespräche. Die drei Anstalten verbindet nicht nur die
gemeinsame Sprache, sondern auch die Herausforderungen und der
Wunsch, für alle Generationen und für alle Ausspielwege
herausragendes Programm anzubieten.“
Nathalie Wappler, Direktorin SRF: „Wir haben in allen drei Ländern
mit ähnlichen medialen und politischen Herausforderungen zu kämpfen.
Die öffentlichen Medienhäuser stehen unter Druck. Umso sinnstiftender
ist es, unsere Zusammenarbeit zu intensivieren, Potenziale
auszuschöpfen und voneinander zu lernen. Ich freue mich sehr – es ist
ein Mehrwert für uns und das Publikum in Deutschland, Österreich und
der Schweiz.“
Stefanie Groiss-Horowitz, Programmdirektorin ORF: „Gerade in Zeiten
globaler Medienmärkte mit internationalen Playern ist es von
grundlegender Bedeutung, dass wir öffentlich-rechtlichen Sender eng
zusammenarbeiten. Die Koproduktionsgespräche sind ein wichtiger
Schritt, um unsere Kräfte und Stärken zu bündeln und gemeinsam auf
allen Ausspielwegen und für alle Zielgruppen originäres Programm
anzubieten. Es freut mich sehr, dass wir unsere Kooperation damit
weiterentwickeln und intensivieren konnten.“
Fiktion: Als trilaterales Serienprojekt kommt 2024 die achtteilige
Coming-of-Age-Drama-Serie „School of Champions“ in Sender und
Mediatheken. Weitere gemeinsame Produktionen sind die Serie „Kafka“
(ARD/ORF) und die zweite Staffel von „Tage, die es nicht gab“
(ARD-Degeto/ORF).
Bis 31. August 2023 konnten sich zudem Produktionsfirmen aus dem
deutschen Sprachraum für den neuen, gemeinsamen „KINO- & TV-PREIS“
für eine Komödie über die komplexen Beziehungen zwischen
Schweizer:innen, Österreicher:innen und Deutschen bewerben. Die
Gewinner:innen werden im Herbst 2023 im Rahmen des Filmfests Hamburg
und des Zürich Film Festivals verkündet.
Unterhaltung: Nachdem ARD, ORF und SRF anlässlich des Eurovision Song
Contest im vergangenen Mai erstmals bei dem von Moderatorin Barbara
Schöneberger aus Liverpool präsentierten „Countdown“ (mit Aftershow)
kooperierten, ist das Format auch für 2024 für eine zeitgleiche
Ausstrahlung optioniert. Fortgesetzt werden sollen zudem die in allen
drei Ländern erfolgreichen Schlager-Showabende von Moderator Florian
Silbereisen sowie die „Starnacht am Wörthersee“. Im Hörfunk wird der
deutschsprachige Kabarett-Oscar, der Salzburger Stier, auch 2024
gemeinsam produziert und ausgestrahlt.
Kultur: Eine Kombination aus Fiktion und Wirklichkeit wird mit der
dreiteiligen Mini-Serie „Echte Fälschung“ pilotiert: ein junges
Studentenpaar der Kunstgeschichte verstrickt sich in der kriminellen
(Halb-)Welt der Kunstszene und Fälschungen, die reale Geschichte wird
im Anschluss an die Ausstrahlung der Serie in einer Dokumentation
aufgearbeitet. Angedacht ist auch eine Zusammenarbeit beim vom MDR
bereits erfolgreich für die ARD-Mediathek produzierten
Künstler-Format „Friends of...”.
Wissen: Im Bereich Wissen kooperieren ARD (und ZDF), ORF und SRF
bereits seit vielen Jahren - neben der „kulturzeit“ auch beim
einzigen wochentags produzierten Wissensmagazin „nano“. Eine weitere
Kooperation etwa im Kontext der neuen Doku-Reihe „ARD Wissen“ ist in
Prüfung.
Dokumentationen: Das Dokumentarfilmprojekt „Die Spaltung der Welt“
(SWR/ORF) porträtiert die Nachkriegsschicksale von sechs Charakteren
aus Frankreich, Deutschland, Israel und der Sowjetunion und deren
Lebensweg in eine ungewisse Zukunft, geprägt von Ängsten, Sehnsüchten
und Träumen (Ausstrahlung 2024). Im Segment Tier- und Naturfilm wird
die Zusammenarbeit bei ca. 30 Produktionen (Federführungen
WDR/NDR/BR/MDR/ORF) fortgesetzt, u. a. mit sechs weiteren Folgen der
„A year on Planet Earth”- Reihe.
Gastgeber der Koproduktionstagung waren der Bayerische Rundfunk und
die ARD-Programmdirektion.
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