• 31.08.2023, 11:30:35
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  • OTS0092

„Frühe Hilfen“ ab sofort in ganz Niederösterreich verfügbar

LR Königsberger-Ludwig/LR Schleritzko: Rasche, bedarfsgerechte, professionelle und niederschwellige Unterstützung in belastenden Lebenssituationen

Utl.: LR Königsberger-Ludwig/LR Schleritzko: Rasche,
bedarfsgerechte, professionelle und niederschwellige
Unterstützung in belastenden Lebenssituationen =

St.Pölten (OTS) - In einer Pressekonferenz am heutigen Donnerstag im
Landhaus St. Pölten berichteten die Landesräte Ulrike
Königsberger-Ludwig und Ludwig Schleritzko über die Ausrollung des
Unterstützungsangebotes „Frühe Hilfen“. Das Angebot für Schwangere
und Familien mit Kindern von null bis drei Jahren, in
Niederösterreich unterstützt von der „Tut Gut!“ Gesundheitsvorsorge
und der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK), ist nun im gesamten
Bundesland verfügbar.

„Ziel der Frühen Hilfen ist es, in belastenden Lebenssituationen
rasche, bedarfsgerechte, professionelle und niederschwellige
Unterstützung zur Verfügung zu stellen“, erklärten die beiden
Landesräte. Die Frühen Hilfen richten sich dabei in erster Linie an
Schwangere und Familien mit Säuglingen und Kleinkindern bis drei
Jahre, „die sich in belastenden Situationen wie Überforderung, Armut,
finanziellen Schwierigkeiten oder auch sozialer Isolation befinden,
die vielleicht auch mit psychischen Problemen belastet sind,“
erklärte Schleritzko.

Die Unterstützung im Rahmen des Frühe Hilfen Programmes erfolge durch
geschulte, multiprofessionelle Familienbegleiterinnen und –begleiter,
die „durch Hausbesuche, Hilfe bei administrativen Anliegen oder auch
Vermittlung von benötigten Unterstützungsleistungen zur Seite
stehen.“ Es gehe aber noch viel weiter, so der Landesrat, nämlich um
„Entlastung durch Zuhören, die Verbesserung der
Eltern-Kind-Beziehung, die Förderung sozialer Teilhabe und die
Vermeidung sprachlicher Defizite“, genauso wie das rechtzeitige
Erkennen und Behandeln psychischer und körperlicher Beschwerden oder
auch das langfristige Vermeiden chronischer Gesundheitsprobleme.

Die Frühen Hilfen sind in Niederösterreich 2015 als „Netzwerk
Familie“, operativ umgesetzt durch „Tut Gut!“, in den Bezirken Krems
Stadt und Land gestartet. Es folgten St. Pölten Stadt und Land sowie
Tulln. Schleritzko: „Durch eine zusätzliche EU-Finanzierung ab 2022
konnten erste Ausrollungsschritte im Most- und Weinviertel gesetzt
und schließlich in den vergangenen Monaten die letzten vier Bezirke
im Waldviertel integriert werden.“ Erste Auswertungen des Programmes
zeigten, dass „mehr als ein Viertel der Familienbegleitungen schon
während der Schwangerschaft beginnt“, mehr als die Hälfte der Kinder
seien zu Beginn der Begleitung jünger als ein Jahr. „Für das Team des
,Netzwerk Familie´ arbeiten derzeit elf geschulte
Familienbegleiterinnen und drei weitere Mitarbeiterinnen“, so der
Landesrat, „seit Projektstart konnten rund 1.100 Familien in den
unterschiedlichsten Herausforderungen alleine durch das ,Netzwerk
Familie´ unterstützt werden.

Die östlichen und südlichen Teile Niederösterreichs werden vom
zweiten Netzwerk mit dem Namen „Frühe Hilfen Süd-Ost“ durch die ÖGK
betreut, hier sind die Einrichtungen „Möwe“ und „Ananas“ Partner für
das Netzwerk Familie Team. Die enorme Wichtigkeit des Frühe Hilfen
Angebotes lasse sich auch mit Zahlen gut belegen, so Landesrätin
Ulrike Königsberger-Ludwig: „2022 wurden von 314.035 Kindern und
Jugendlichen (jünger als 18 Jahre) in Niederösterreich 11.155 über
die Kinder- und Jugendhilfe betreut.“ Das seien 3,96 Prozent, bei
denen die Behörde bereits im Einsatz war, weil eine
Kindeswohlgefährdung gemeldet wurde. 88 der genannten Anzahl Kinder
und Jugendlicher, die bereits in Pflegefamilien oder diversen
Betreuungseinrichtung untergebracht - also aus der Stammfamilie
entnommen - waren, seien unter drei Jahren gewesen. „Diese Fälle
zeigen, wie wichtig das Angebot der Frühen Hilfen ist“, so die
Landesrätin, „das Menschen in besonderen Lebenslagen Hilfe bietet,
noch bevor die Behörde tatsächlich tätig werden muss. Denn wir alle
wissen, dass es für ein Kind noch immer das Beste ist, in der eigenen
Familie aufzuwachsen.“

Königsberger-Ludwig führte weiters aus, es sei gemeinsame
Verantwortung und Aufgabe von Gesellschaft und Politik, „allen
Kindern ein wohlbehütetes Aufwachsen, Zuwendung und Förderung zu
ermöglichen“, genauso wie „die Eltern in ihrer Erziehungs- Bindungs-
und Beziehungsfähigkeit zu unterstützen.“ Dies könne nur
funktionieren, wenn Mütter und Väter in ihrer Persönlichkeit stabil
sind und dafür seien die Frühen Hilfen ein besonders wichtiges
Instrument. Die Landesrätin abschließend: „Je früher man hilft, desto
besser ist es für ein gesundes Aufwachsen der Kinder und die Stärkung
der Eltern, um in weiterer Folge eine Kindeswohlgefährdung zu
vermeiden.“

Bei der Presskonferenz kam auch Psychologin Manuela Büchner,
Familienbegleiterin beim „Tut Gut!“ Netzwerk Familie, zu Wort. Sie
gab einen Einblick in die tägliche Arbeit und erläuterte auch
Problemstellungen, mit der die Begleiterinnen und Begleiter in ihrer
alltäglichen Arbeit konfrontiert seien, wie zum Beispiel „Mütter und
Väter mit psychischen Problemen, ungeplante Schwangerschaften oder
auch Familien in finanziellen Notlagen, die Wohnbedarf haben und
nicht wissen, an welche Stellen sie sich dabei wenden können.“ Eine
Begleitung dauere durchschnittlich etwa ein halbes Jahr, dabei
begleiten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des
multiprofessionellen Teams etwa zwei bis vier Familien pro Tag. Die
Dauer richte sich hier jeweils nach der Belastung.

Details zum Betreuungsgebiet von Netzwerk Familie unter
www.noetutgut.at/netzwerk-familie und zum Betreuungsgebiet der Frühen
Hilfen NÖ Süd-Ost unter www.fruehehilfen.noe.at.

Weitere Informationen beim Büro LR Schleritzko unter 0676/812 12345,
Pressesprecher Jan Teubl, BSc., E-Mail jan.teubl@noel.gv.at bzw. beim
Büro Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig, Mag. Dr. Anton Heinzl,
Telefon 02742/9005-12576, E-Mail anton.heinzl@noel.gv.at.

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