- 31.08.2023, 11:02:35
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VOLKSHILFE WIEN: Mietdeckel wird hohe Wohnkosten nicht nachhaltig reduzieren
Lange gefordert, ist er da: Der Mietpreisdeckel. Doch anstatt eine wirkliche Entlastung für Mieter*innen ist die angekündigte Maßnahme nur ein kleiner Tropfen auf dem sehr heißen Stein.
In den letzten eineinhalb Jahren kam es zu massiven Mieterhöhungen. Zum Beispiel sind die Richtwert- und Kategoriemieten um mehr als 15 % angestiegen. „Erhöhungen, die nicht mehr rückgängig gemacht werden“, erklärt Martin Orner, Mietrechtsexperte der Volkshilfe Wien. „Jede weitere Mietpreiserhöhung geht von dieser Basis aus. Während die Mieten gestiegen sind, stagnierten die Reallöhne – vor allem jene der unteren Einkommensgruppen.“
„Die Menschen in Österreich brauchen Planungssicherheit“
„Die Regierung steht in der Pflicht den Menschen nun Sicherheit zu geben. Sicherheit, dass ihre Wohnung auch im kommenden Jahr leistbar bleibt. Sicherheit, dass die Energiekosten nicht wieder in die Höhe schießen. Sicherheit, dass der Einkauf wieder leistbarer wird
“, betont Tanja Wehsely, Geschäftsführerin der Volkshilfe Wien.
Die Volkshilfe Wien ist seit Jahrzehnten in der Wohnungslosenhilfe und der Delogierungsprävention tätig. Mit der Fachstelle für Wohnungssicherung (FAWOS) setzt sich die VHW tagtäglich für alle Mieter*innen in Wien ein, die in privaten Wohnungen, Genossenschaftswohnungen und fremdverwalteten Gemeindebauwohnungen leben. „Allein in den letzten Monaten haben wir tausende Haushalte vor der Delogierung gerettet“, erklärt Wehsely. Der vorgestellte Mietpreisdeckel sei weit weniger als ein Tropfen auf dem heißen Stein. Was die Menschen in Österreich wirklich benötigen, ist Planungssicherheit.
Starke Belastung
Ein wirksamer Mietpreisdeckel ist ein probates Mittel, die Inflation abzufedern. Spanien, Portugal, Dänemark und sogar die Schweiz zeigen vor, wie es geht. Die hohen Wohnkosten belasten viele in Österreich, insbesondere jene 1,5 Millionen Menschen, die schon vor der Teuerungswelle als armutsgefährdet galten.
„Insgesamt ist die Maßnahme als nicht hinreichend anzusehen. Sie ist nicht geeignet, die sehr hohen Wohnkosten nachhaltig zu reduzieren
,“ so Orner abschließend.
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