- 29.08.2023, 14:20:05
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Kein Herunternivellieren auf Kosten von Frauen
Statement von Kolping-Präsidentin Christine Leopold zum Gewaltschutzbericht des Rechnungshofs
Als Verständnis für die Kritik des Rechnungshofes am Fehlen einer gesamthaften Strategie und ausreichender Mittel zum Schutz von Frauen vor Gewalt äußert Christine Leopold, Präsidentin des Kolpingverbandes, der in Österreich mehrere wichtige Einrichtungen für Frauen und Kinder in Notsituationen betreibt: „Die nach wie vor hohe Zahl an Femiziden und anderen Gewalttaten an Frauen ist ein klares Signal an die Verantwortlichen, mehr Geld in die Hand zu nehmen und die Maßnahmen auf allen Ebenen zu verstärken
.“
Leopold erinnert in diesem Zusammenhang an die „völlig kontraproduktive“ Schließung des Frauenhauses Hallein vor zwei Jahren, wodurch das Angebot an geschützten Unterkünften im Vollsinn im Bundesland Salzburg um acht Plätze reduziert wurde – als Ersatz dafür stehen den Betroffenen seither nur mehr so genannte „Schutzwohnungen“ zur Verfügung, mit stark eingeschränktem Schutz- und Betreuungsangebot. „Mit Blick auf die vielen Opfer muss man sagen: Es müsste mehr Plätze in Frauenhäusern geben, nicht weniger! Mit dem Herunternivellieren des Angebots geht man am Bedarf der Betroffenen vorbei
“, hält sie fest. In vielen Fällen fänden von Gewalt bedrohte Frauen und Kinder nur in einem Frauenhaus, was sie am nötigsten bräuchten – wirksame Hilfe an einem Ort, wo sie zur Ruhe kommen und wieder Fuß fassen können.
In einem Frauenhaus stehen den Betroffenen 24/7 erfahrene Betreuerinnen zur Seite, mit reicher Expertise in allen Bereichen, die für ihre Klientinnen wesentlich sind, so Leopold: „Sicherheit und Schutz vor Gewalt, psychologische Aufarbeitung und Trauma-Bewältigung, Sozialarbeit bis hin zur Vermittlung einer Wohnung und die Begleitung der Kinder, die von Gewalt in der Familie immer massiv mitbetroffen sind
“. Neben der professionellen Begleitung bezeichnet die Kolping-Präsidentin die gelebte Gemeinschaft in solchen Einrichtungen als wesentlich für einen gelungenen Neuanfang, sowohl der Frauen mit ihren Betreuerinnen als auch der Betroffenen untereinander: „Alle zusammen schaffen ein Umfeld, in dem das Vertrauen zu anderen Menschen wieder wachsen kann und in dem nach und nach deutlich wird, welche Möglichkeiten den Betroffenen offenstehen für ein Leben ohne Bedrohung und Gewalt
.“
Nach der Schließung des Frauenhauses Hallein befindet sich nun noch das Frauenhaus Mistelbach (NÖ) in Trägerschaft von Kolping Österreich. Außerdem betreibt der Kolpingverband zwei Mutter-Kind-Einrichtungen und drei Wohngruppen für von Gewalt bedrohte Frauen verschiedener Herkunft unter dem Namen „Refugia“ in Wien sowie eine sozialpädagogische Wohngemeinschaft für junge Frauen in Wiener Neustadt. Niedrigschwellige Beratungen werden in den beiden Kolping-Lebensberatungsstellen in Wien 9 bzw. Wien 10 angeboten.
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