- 29.08.2023, 06:00:02
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Außenminister Schallenberg: „Nukleartests endlich verbieten“
Österreich kämpft für Atomteststoppvertrag – Acht Staaten halten den Schlüssel zu seinem Inkrafttreten in der Hand
Utl.: Österreich kämpft für Atomteststoppvertrag – Acht Staaten
halten den Schlüssel zu seinem Inkrafttreten in der Hand =
Wien (OTS) - Anlässlich des Internationalen Tages gegen Nukleartests
am 29. August ruft Außenminister Alexander Schallenberg die
sogenannten Schlüsselstaaten – Ägypten, China, Indien, Iran, Israel,
Nordkorea, Pakistan und die Vereinigten Staaten – auf, den
Atomteststoppvertrag (Comprehensive Nuclear-Test-Ban Treaty; CTBT)
endlich zu ratifizieren.
„Wir brauchen den Atomteststoppvertrag dringender denn je. Es kann
nicht sein, dass acht Staaten den Schlüssel zu unser aller Sicherheit
in der Hand halten und damit so achtlos umgehen. Ich fordere diese
Schlüsselstaaten dringend auf, endlich diesen so wichtigen Schritt
für die globale Sicherheit zu setzen,“ so Außenminister Alexander
Schallenberg.
Der 1996 angenommene Atomteststoppvertrag verbietet alle nuklearen
Testexplosionen. Das im Vertrag verankerte globale Überwachungssystem
würde die geheime Entwicklung einsatzfähiger Atomwaffen praktisch
unmöglich machen. 178 der 186 Unterzeichnerstaaten haben ihn auch
ratifiziert. Für sein Inkrafttreten fehlen allerdings noch die
Ratifikationen durch die acht genannten Schlüsselstaaten. Österreich
ist seit 1997 Vertragsstaat und ein vehementer Fürsprecher der
nuklearen Abrüstung.
„Die geopolitischen Spannungen zeigen, wie dringend es nachhaltige
Fortschritte bei der nuklearen Abrüstung braucht. Russlands nukleares
Säbelrasseln, Nordkoreas Raketenprogramm und mögliche weitere
Atomtests sind symptomatisch für die negativen Entwicklungen und die
dramatisch erhöhten nuklearen Risiken,“ drängt der Außenminister auf
rasche globale Schritte zur nuklearen Abrüstung.
Die Unterstützung für den Atomteststoppvertrag unterstreicht die
Vorreiterrolle Österreichs, das auch Sitz jener Kommission ist, die
den Vertrag für den Tag des Inkrafttretens vorbereitet (CTBTO
Preparatory Commission). Im Fokus des österreichischen Engagements
stehen die katastrophalen humanitären Auswirkungen von Nuklearwaffen
und die hohen Risiken der sogenannten nuklearen Abschreckung. Dazu
hat das Außenministerium kürzlich einen Überblick neuester
wissenschaftlicher Studien veröffentlicht, die zu einer gemeinsamen
Faktenbasis für Abrüstungsinitiativen beitragen sollen. Die Studie
kann auf der Website des Außenministeriums kostenlos heruntergeladen
werden:
https://www.bmeia.gv.at/fileadmin/user_upload/Zentrale/Aussenpolitik/
Abruestung/Understanding_the_Humanitarian_Consequences_and_Risks_of_N
uclear_Weapons.pdf.
„Gerade jetzt, wo die Gefahr eines nuklearen Konflikts höher ist als
jemals zuvor, müssen wir die humanitären Auswirkungen eines
potenziellen Nuklearwaffeneinsatzes ins Zentrum der Diskussion
stellen“, betont der Außenminister.
Der im Film „Oppenheimer“ gezeigte „Trinity-Test“ ist Beispiel für
diese neuen Erkenntnisse. Sie zeigen, dass die Auswirkungen der
Strahlung von Atomwaffentests auf die Zivilbevölkerung, wie 1945 in
New Mexico durchgeführt, wesentlich weitreichender und gravierender
sind, als damals zugegeben.
„Die Welt darf die Augen nicht länger vor der Bedrohung durch einen
Einsatz, Test oder Unfall mit Nuklearwaffen verschließen. Wir müssen
Atomwaffen vernichten, bevor sie uns vernichten“, appelliert
Außenminister Schallenberg abschließend.
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