• 22.08.2023, 22:00:02
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Tiroler Tageszeitung, Kommentar, Ausgabe vom 23. August 2023. Von KARIN LEITNER. "Kickl kann nicht anders".

Innsbruck (OTS) - 

Herbert Kickl ist ein Verbalrabauke, ein Brachialrhetoriker. Wer und was ihm nicht passt, den oder das macht er nieder. Er ist unerbittlich in Wort und Ton. Im ORF-Sommergespräch zu seiner Art befragt, sagte er, bei dieser zu bleiben. Auch als Kanzler würde er die „Ecken und Kanten behalten“. Er würde sich nicht verstellen, wie das andere täten. 
Eine glaubwürdige Aus- und Ansage des Oberblauen. Ab und zu hatte er in den vergangenen Monaten danach getrachtet, sich moderater zu geben. Er scheiterte. Im Interview im Öffentlich-Rechtlichen versuchte er es nicht. Da war es auch nicht nötig. Auf sein Publikum fokussierte er. Das hat er bedient. Exemplarisch die erneute, heftige Kritik an den ORFlern. 
Der Wahlkampf läuft bereits. Es gibt aber die Zeit danach. Gesetzt den Fall, da läuft alles so, wie sich der FPÖ-Obmann das vorstellt: Seine Partei tut sich als stimmenstärkste mit der ÖVP zusammen, trotz deren jetziger Beteuerung, dass Kickl ein No-Go in einem Koalitionsteam ist. Dann haben wir einen Verbalrabauken, einen Brachialrhetoriker als Kanzler. Und das auch bei Treffen mit anderen Staats- und Regierungschefs. Schon als Innenminister schaltete Kickl nicht vom Oppositionellen auf den Staatsmann um. Nicht weil er nicht wollte. Er konnte es nicht. Authentizität ist gut in der Politik. Einer, der Kanzler werden will, muss Kanzler aber können. Auch in Wort und Ton.

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